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No Man’s Sky – Das Fazit zur Odysee
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No Man’s Sky – Eine Odyssee beginnt

Logbucheintrag 090816:

Oder wie ich es nenne: Sol 1. Es war einer dieser Tage, den man niemals wieder aus seinem Gedächtnis streichen wird. Ich wachte auf diesem Planeten auf, mein Körper schmerzte, meine Sicht war verschwommen und meine Gedanken zerzaust. Wer bin ich? Wie bin ich hierher gekommen? Fragen, deren Antwort ich wohl niemals finden werde. Plötzlich erblickte ich ein Schiff – augenscheinlich abgestürzt. Ist das eventuell das Schiff, mit dem ich hierher gekommen bin? Doch warum bin ich abgestürzt? Wurde ich angefriffen? Bin ich mit irgendetwas kollidiert? Meine Gedanken fingen wieder an zu schmerzen, ich sollte mir weniger Fragen stellen und eher darüber nachdenken, wie ich aus der Situation wieder herauskommen würde. Also schaute ich mir das Schiff genauer an, es war schwer beschädigt und Treibstoff war auch keiner mehr vorhanden. Glücklicherweise besitze ich die Fähigkeiten, ein solches Schiff zu reparieren, ich müsste nur die nötigen Rohstoffe auftreiben. Im Schiff fand ich ein Multi-Tool, das sollte mir bei der Beschaffung von Ressourcen von größter Hilfe sein.

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Also machte ich mich auf den Weg, diesen mir unbekannten Planeten zu untersuchen, noch wusste ich nicht einmal, ob ich die nötigen Sachen finden würde, oder ob ich hier einsam sterben werde. Der Planet machte eigentlich einen friedlichen Eindruck, die Flora war weitestgehend ausgeprägt und Fauna vorhanden. Als eine meiner ersten Amtshandlungen stellte ich mich den Einheimischen vor, zu meinem Bedauern sind sie recht animalisch veranlagt – ok, es waren Tiere, aber sehr friedlich und mir gegenüber sehr aufgeschlossen. Ich war zufrieden, denn genauso gut hätte ich auch eine zum anbeißen gut aussehende Mahlzeit sein können. Nicht weit von meiner Absturzstelle fand ich dann auch schon die nötigen Rohstoffe – Plutonium als Treibstoff, etwas Eisen um die Löcher zu flicken und andere Oxide, um z. B. meine Lebenserhaltenden Systeme in meinem Anzug am zu erhalten.

Es müssen Stunden ins Land gezogen sein, bevor ich alles zusammen hatte. Die Sonne des Planeten verschwand langsam am Horizont und der Himmel färbte sich in einem malerischen lila. Es war ein Moment der Ruhe, ein Moment in dem ich meine Trostlosigkeit vergaß und ich mich schon fast heimisch fühlte. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber ich fühlte mich diesem Planeten plötzlich sehr verbunden und so, als könne mir nichts mehr etwas anhaben. Aber auch ein Gefühl der Bedeutungslosigkeit kam in mir hoch, niemand weiß dass ich hier bin, vielleicht wird sogar niemals jemand erfahren, dass ich hier war.

Aber genug davon, für heute ist Schluss. Morgen geht es daran, mein Schiff zu reparieren und diesen doch irgendwie schönen Planeten zu verlassen.

Logbucheintrag 100816:

Heute war also der Tag, ich reparierte mein Schiff und stellte sicher, dass ich genügend Treibstoff eingepackt habe, damit ich nicht irgendwo strande und doch jämmerlich sterbe. Die ersten Versuche mein Schiff zu starten verliefen holprig, aber letztlich spring es an und ich war ready to takeoff. Doch bevor ich den Planeten, den ich liebevoll Ulambator taufte, verließ, flog ich noch ein wenig über dessen Oberfläche. Ein Planet ist riesen groß, eventuell warteten noch einige Geheimnisse darauf, endlich entdeckt zu werden. Auf den ersten Blick sah alles ziemlich gleich aus,  Tiere, ein paar Pflanzen, Rohstoffe én Masse, na ja dachte ich, dann ab in den Orbit. Doch dann – Schock schwere Not – da war ein Gebäude, ja ein Gebäude. Zivilisation, meine Rettung, nicht sterben müssen – ich konnte gar nicht mehr gescheit denken und steuerte natürlich direkt darauf zu. Als ich landete, konnte ich gar nicht schnell genug mein Schiff verlassen, ich riss die Luke auf und sprang hinaus … nur um dann erst einmal drei Meter zu Boden zu fallen – ich Brot hab es vor lauter Aufregung geschafft auf einem Stein zu landen.

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Also wieder aufgerappelt und überprüft ob alles noch dran ist, den groben Dreck abgeklopft – ich will schließlich nicht wie ein dahergelaufener Pirat bei meinen neuen Freunden auftreten – und ab in das Gebäude gerannt. Tja, war leer, keine Zeichen von Leben, es muss seit Monaten verlassen sein. Ich hatte plötzlich so einen Druck auf den Ohren, konnte nicht richtig atmen und meine Gedanken waren tot. Ich habe mir wohl zu viel erhofft, nach ein paar Minuten hatte ich mich auch wieder gefangen, mein Überlebenswille war wohl doch größer, als die Enttäuschung darüber, niemanden getroffen zu haben.

Ich musste einen Entschluss fassen: Entweder ich suche den Planeten nun weiter ab, eventuell gibt es hier noch irgendwo intelligentes Leben, oder ich fliege erst einmal von dannen in der Hoffnung irgendwo, irgendwas zu finden.

Keine leichte Entscheidung, aber ich entschied mich dafür abzureisen. Der Gedanke hier noch Wochen zu suchen und eventuell doch nichts zu finden, würde mich ins Grab bringen. Also sattelte ich das Pferd und flog davon. In der Atmosphäre von Ulambator wurde es kurz recht holprig, doch mein Schiff hielt – eine zähe Maschine. Endlich im Orbit angekommen, versuchte ich mir einen Überblick zu verschaffen, es gab 3 Planeten, alle recht Nahe beieinander. Und einen kleinen Fleck in der Mitte des Systems, ich konnte es von meiner Entfernung nicht genau erkennen, aber ich flog mal darauf zu. Nach ein paar Stunden Flug in Richtung des Flecks konnte ich nun langsam erkennen was es war – eine Raumstation – dieses Mal lies ich mich allerdings nicht von meinen Gefühlen überkommen, eventuell stellt es sich wieder als heiße Luft heraus.

Als ich dann jedoch ein fremdes Schiff entdeckte, musste ich fast weinen, es flog ebenfalls zur Station. Es war tatsächlich ein echtes Schiff. Ich kann diesen Moment nicht beschreiben. Es war eine Mischung aus Freude, Erleichterung und Angst, denn ich hatte keine Ahnung was mich erwarten würde, eventuell ja ein paar Piraten, die mich einfach schlachten, grillen und mein Gesicht als Maske tragen – oh Gott, dieser Gedanke, sollte ich also besser doch umkehren und einfach einsam auf Ulambator sterben?

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Ach scheiß drauf dachte ich mir, das kann doch alles kein Zufall mehr sein. Ich stürze ohne jede Erinnerung ab, finde zufällig genau die Materialien, die ich zum reparieren meines Schiff brauchte und oh Zufall, genau in diesem Orbit befindet sich auch noch eine Raumstation? Zu viele Zufälle für ein Universum. Also ab dafür und so schnell es geht gen Station.

Es war ein riesiger Klumpen Metall. Schiffe konnten ohne Probleme reinfliegen und landen. Es befanden sich sogar schon einige Schiffe an Deck. Es muss eine Handelsstation sein, den Kriegsschiffe sah ich hier keines. Ok, erstmal landen und dann umschauen, am Ende des Decks ist eine Treppe, eventuell finde ich ja jemanden. Ich bin dann in eine Art Bar gekommen, auf den ersten Blick sah der Raum recht leer aus, doch dann erblickte ich eine finster dreinblickende Kreatur in der Ecke stehen. Gott habe ich mich erschrocken. Ich ging also zu ihm hin und versuchte ihn anzusprechen – ich weiß nicht was ich mir Gedacht habe, aber logischerweise spricht er eine ganz andere Sprache, die Konversation war also schon mal für den Poppes. Er schien mir aber friedlich gesinnt und deutete auf ein Loch in seinem Anzug. Ich ging davon aus, dass er mich fragen wollte, ob ich eventuell Materialien habe, um das Loch zu stopfen und natürlich hatte ich die und ich gab sie ihm auch, weil ich selbst noch genug davon hatte. Er war sichtlich erleichtert und sehr dankbar für diese Geste und spendierte mir einen Drink und jetzt sitzen wir hier und ich überlege, wer ich eigentlich bin und wo ich hin will.


Aber zunächst lege ich erst einmal den Controller beiseite und mach eine kleine Pause vom Spiel. No Man’s Sky, da ist es nun also. Viele von uns haben sich sehr auf diesen Titel gefreut, doch warum eigentlich? Was macht dieses Spiel so besonders?

No Man’s Sky ist kein gewöhnliches Spiel, denn nichts davon wurde im Vorfeld designed. Das gesamte Spiel wird per Zufall generiert und dadurch hat jeder Spieler eine andere Erfahrung. Natürlich gibt es seitens des Entwicklers Hello Games, welche z. B. durch die Joe Danger Reihe bekannt sind, ein paar Regeln: Planeten sind rund, es gibt immer eine Raumstation zum anfliegen und Ressourcen sind auch immer verfügbar, mal mehr und mal weniger. Aber durch diese wenigen Regeln entsteht ein unglaubliches Gefühl der Freiheit, denn man hat nicht nur eine gigantische Open World, sondern ein ganzes Universum vor sich und man weiß, dass man auf einem neuen Planeten fast immer der erste sein wird, der ihn betritt.

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Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt und so darf man sich von der schieren Größe und Freiheit nicht blenden lassen, denn euer Alltag in No Man’s Sky besteht prinzipiell nur daraus fremde Planeten zu erkunden, Ressourcen abzubauen und neue Lebewesen zu entdecken. Zwischenzeitlich folgt man der etwas konfusen Story und verkauft Schrott, den man nicht benötigt, auf dem Intergalaktischen Markt. Wenn man jedoch seinen Kopf davon frei machen kann, eben nicht an die Hand genommen zu werden und auf eigene Faust loszustapfen, dann kann einen das Spiel allerdings sehr sehr schnell in seinen Bann ziehen.

Ich persönlich habe nach wie vor sehr viel Spaß mit dem Titel. Ich erkunde gern die weiten Lande, baue Edelmetalle ab um reich zu werden, oder spiele sogar Pirat und greife große Handelsflotten an, denn dann kommt es sogar schon mal zu riesigen Raumschlachten à la Star Wars.

Und das mir das Spiel so gefällt, könnt ihr sicher schon an meiner etwas kreativeren Einleitung erkennen. Jeder erlebt das Spiel anders und ich wollte euch einmal meine Version grob vorstellen. Ich habe zuletzt nur noch eine Bitte: Spielt das Spiel selbst an, wenn es euch nicht gefällt, ist das ok und völlig legitim, aber eventuell entdeckt ihr ja den Raumfahrer in euch und zieht los auf eine abenteuerliche Reise, deren Geschichte ihr selbst schreibt.


Marcel meint:

Der Kopf dröhnt, ich empfinde Übelkeit und es ist kalt … sehr kalt. Was für die meisten ein normaler Sonntag morgen ist, ist für mich der Beginn ein großen Reise. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht einmal wo ich bin und noch schlimmer, wer oder was ich bin. Allerdings lebe ich und stehe vor einem kaputten Raumschiff mit einem Multitool in der Hand. Ich brauche Antworten und so beschliesse ich, mich auf die Socken zu machen um Reparaturmaterialien für das Schiff zu besorgen. Auf der Suche nach eben diesen laufen mir seltsame Lebewesen über den Weg. Die meisten scheu und freundlich gesinnt. Allerdings gibt es auch Kreaturen die meine Anwesenheit reizt und deshalb nehme ich meine Beine in die Hand und lauf so schnell ich kann. In sicherer Ferne entdecke ich auch schon die ersten Rohstoffe, die ich zur Reparatur meines Schiffes benötige. Schnell das Multitool gezückt – kann das Abbauen der Stoffe auch schon beginnen. Allerdings fühle ich mich plötzlich beobachtet. Eine kleine Drohne scannt mich und wirkt erzürnt. Ich lasse erst einmal ab von meiner Material Sammlerei und verschwinde. Diese Drohnen, die es hier zu Hauf gibt, scheinen Wächter zu sein und passen auf Flora und Fauna auf. Aber warum? Auch dies werde ich in Erfahrung bringen.

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Nach etlichen Stunden des umherirrens habe ich auch endlich alles zusammen um von hier zu verschwinden. Bevor ich aber gänzlich verschwinde, entdecke ich einen roten Stein der nach einer kurzen Berührung beginnt mit mir zu sprechen. Er gibt sich als Atlas aus und schlägt mir vor seinem Weg zur Erleuchtung zu folgen. Da ich Antworten suche, willigte ich ein und so verließ ich den kalten Planeten und meine Reise begann nun erst so richtig. Auf der Suche nach Antworten erlebe ich so manches Abenteuer. Ich lerne verschiedene Aliens kennen und lerne deren Sprachen. Ich erkunde Planeten, Monde, Sternensysteme und Galaxien. Ich betreibe Handel und erwähre mich gegenüber Piraten. Ich finde neue Baupläne für mein Schiff und für mein Multitool. Ich lerne langsam die Zusammenhänge der Aliens zu verstehen und bahne meinen Weg durch das All um immer mehr zu erfahren. Meine Reise ist noch nicht beendet und mein Wissensdurst noch lange nicht gestillt. Und so frage ich mich, was mich noch alles erwarten wird auf meiner Reise?

NMS ist sicher nicht für jeden was, aber ganz bestimmt kein schlechtes Spiel. Viel mehr, muss man es als eine große Reise sehen. Technische Mängel stören das Geschehen oftmals und man wird ziemlich heftig ins kalte Wasser geworfen. Wenn man über beides hinwegsehen kann, erwartet einen ein Spiel, von dem man kaum los kommt. Den genau in dem Moment, wo es langweilig zu werden droht, bekommt man wieder eine neue Information zugeworfen oder ein neues Erlebnis vor die Augen. Meine Skepsis vor Release ist mittlerweile verflogen und ich bereue den Kauf nicht. Künftige Patches sollten allerdings die Technischen Komponenten verbessern; sonst sehe ich leider keine rosige Zukunft für NMS. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für alle, die nicht immer ein Ziel vor Augen brauchen. Und für Entdecker jeglicher Art ist NMS ohnehin Pflicht. Alle anderen sollten vorher mal Probespielen.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=SUju-olagmY

Michael Meint:

Nein, ich habe mir kein Wunder erwartet. Das wird sicher kein neues Wing Commander, kein neues FreeLancer oder gar die Indie-Version von Elite Dangerous. Es wird auch sicher nicht soooo toll abwechslungsreich dass ich bei jedem Planeten gar nicht aufhören kann Screens und Videos zu machen.

Ich habe mir von No Man’s Sky einfach den wahrgewordenen Star Trek-Traum erwartet. Unendliche Weiten. Das sind die Abenteuer des Captain Michael. Er stößt in neue Galaxien vor die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Das Ganze gewürzt mit etwas (Space)Shooter light und ein paar interessanten Planeten, Interaktionen mit den Rassen und ich bin glücklich.

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Wurde ich das? Nein leider nicht ganz, denn so richtig erfüllt NMS auch dieses Versprechen nicht. Statt mich frei erforschen zu lassen, alleine in meinem “Captain’s Chair”, schmeißt mir Entwickler Hello Games anfangs ein sperriges Überlebensspiel vor die Füße, das gerade durch die zufallsgenerierte Startwelt gewaltig nach hinten los gehen kann. Ich habe alleine die ersten 6 – 7 Stunden damit verbracht die nötigen Materialien für die Reparatur meines Raumschiffes zu craften und es gibt Käufer die vom Start auf wesentlich unfreundlicheren Planeten berichten. Da kann ich mir schon vorstellen dass der eine oder anderen Spieler verfrüht die Flinte ins Korn wirft.

Ist man erstmals über die Phase hinweg, zeigt das Spiel durchaus seine netten Seiten. Manche Planeten bringen durchaus Charme mit, Aufrüsten von Schiff, Multitool (Sammelwaffe) und Exo-Suit sorgen für Beschäftigung. Handel, Sammeln und gelegentliche Kämpfe sind dabei die Wege zum Ziel.

Nur das wars dann leider schon wieder. Weiter 5 – 6 weitere Stunden später (ich glaube ich dürfte damit so gegen 12 – 15 Stunden Spielzeit hinter mir haben) hat man auch schon alles gesehen. Denn gerade der größte Vorteil – die zufallsgenerierten Welten, Bewohner und damit der Weg zum Ziel sind das größte Hindernis für das Spiel. Hier hätten weniger, aber dafür von Hand erstellte Welten für mehr Charme, Abwechslung und Dauermotivation sorgen können, selbst bei dem abseits das Dauercraften gleichen Gameplays.

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Gerde die letzten Systeme will man dann schon eher schnell hinter sich bringen und nicht schon wieder eine kaum anders aussehende Welt abernten, die gleiche Raumstation schon wieder betreten, das stets zu kleine Inventar im Auge behalten und als einzige Belohnung mal ein Schiff mit mehr Stauraum zu erwerben, welches man dann wieder aufrüsten darf.

No Man’s Sky ist trotzdem ein Spiel welches man zumindest mal im Stream gesehen haben muss, denn auch wenn es über seine (hohen) Ambitionen stolpert, zeigt es wie wichtig solche Herausforderungen sind und vielleicht macht es dann irgendwann ein Entwickler richtig


Alex Meint:

Sol 01

Ich habe eine astreine Bruchlandung auf einem mir fremden Planeten hingelegt. Ich habe keine Ahnung, wo ich bin. Falls ich es nicht schaffe, von diesen Planeten herunterzukommen, welcher außerdem trotz seiner Hitze eine üppige Fauna und Flora vorweisen kann, hoffe ich, dass jemand dieses Logbuch findet.

Zu meiner Person …

… ok, scheinbar bleibt dies ein Mysterium, ich habe mich beim Aufschlag wohl doch ziemlich verletzt, ich weiß leider nicht mehr, wer ich bin. Noch kann ich leider nicht feststellen, was ich bin. Mein Exo-Suite verhindert leider, dass ich mich sehen kann bzw. dass ich diesen ausziehen kann. Ich hoffe ich kann früher oder später das Mysterium lösen.

Ich werde jetzt erst einmal versuchen, die gegebenen Ressourcen zu nutzen, um mein Schiff und Multitool zu reparieren. Die KI meines Exo-Suites versorgt mich mit den Informationen, die ich brauche, um alles zu reparieren. Ich werde mich nun auf den Weg machen, ein entferntes Heridiumvorkommen zu erschließen, damit ich den Impulsantrieb und die Startdüsen wieder flott bekomme. Der nächste Eintrag folgt, wenn ich endlich angekommen bin.

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Sol 02

Auf dem Weg zum Heridium habe ich seltsame Monolithen entdeckt. Diese lassen mich die Geschichte einer anderen Zivilisation erleben. Ich frage mich: „Haben diese Kreaturen die Monolithen erschaffen oder wurden sie beobachtet?“. Ich habe seltsame Drohnen gesehen, welche die Flora und Fauna des Planeten scannen. Diese Monolithen nennen sie Wächter.

Langsam erinnere ich mich an meine eigene Zivilisation: Ich bin ein Mensch. Nur frage ich mich immer noch, wo ich bin. Ich erkenne keine Sternenbilder, noch kann ich sagen, was ich hier mache. Ich weiß aber, dass ich von der Erde komme. Hoffentlich erinnere ich mich bald wieder daran, wer ich bin und vor allem, was passiert ist.

Sol 03

Ich habe eine große Formation gesehen, welche von Monolithen umstellt war. Als ich diese jedoch berührte, ist etwas Seltsames passiert. Ein Vogel mit gebrochenen Genick ist bei der Formation erschienen und wurde von der Formation unter Schmerzen am Leben gehalten. Ich habe mich entschieden, nichts zu tun, in der Hoffnung, dass die Formation den Vogel heilt. Leider habe ich mich geirrt und es ist nichts passiert. Etwas später wurde ich von heimischen Raubtieren angegriffen, sie sind so etwas wie Spinnen-Krabben. Ich konnte diese jedoch mit meinem Multitool abwehren.

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Sol 06

Ich bin beim Heridium angekommen und konnte genug Ressourcen sammeln, um mein Schiff wieder zu reparieren. Außerdem habe ich eine Station gefunden mit der Spezies, welche ich in meinen Visionen gesehen habe. Sie nennen sich Gek und sehen aus wie Humanoide-Vögel. Von dieser Station aus konnte ich mein Schiff reparieren und mich nun weiter aufmachen, um das System zu erkunden.

Sol 14

Ich habe die Pläne für eine neue Art von Antrieb bekommen. Die Technik ist der mir bekannten Technik Jahrtausende voraus. Ich hoffe nur, dass ich alle Komponenten finde, um diesen „Hyperantrieb“ und seinen Treibstoff zu bauen.

Noch einmal zu meiner Person:

Ich heiße Alex und bin auf einer Forschungsmission, um das Zentrum der Milchstraße, so nennen wir unsere Galaxie, zu erreichen. Ich hoffe, dass ich meiner Zivilisation meine Forschungsergebnisse zukommen lassen kann bevor hier im Nirgendwo sterbe.

Nun aber wieder zum Wesentlichen: Ich kann diesen Planten nun endlich verlassen. Mein Bordcomputer zeigt mir auch schon einen Wegpunkt an. Ich verlasse mich auf den Computer und versuche diesen zu erreichen.

Sol 25

Ich wurde doch länger auf dem Planten aufgehalten, habe es aber nun endlich geschafft abzuheben und habe mich auf den Weg zum Wegpunkt gemacht. Es ist eine riesige Raumstation. Auf dem Weg zu dieser Raumstation konnte ich in Erfahrung bringen, wo ich nun eigentlich gelandet bin.

Ich bin nun nicht mehr in der Milchstraße, daher konnte ich mich auch nicht orientieren. Ich bin in der Euklid-Galaxie. Die Frage, die ich mir nun stelle, ist: „Wie bin ich verdammt noch einmal hier gelandet?“ Ich werde aber auf jeden Fall versuchen, genau das in Erfahrung zu bringen. Auf der Raumstation habe ich nun Baupläne für die Komponenten des Treibstoffes bekommen. Mir fehlt allerdings immer noch die Möglichkeit, Antimaterie herzustellen. Ich hoffe, ich werde bald weitere Baupläne bekommen. Außerdem habe ich Zugang zu einem intergalaktischen Handelsterminal. Also kann ich dank meiner wissenschaftlichen Kenntnisse etwas Geld verdienen.

Sol 150

Nach dem ich nun schon das dritte Sonnensystem besuche, habe ich plötzlich ein interessantes Signal aufgeschnappt. Ich war wieder an so einer Gesteinsformation, welche von einer anderen Zivilisation erschaffen wurde. Diese hat mir aber neue Koordinaten gegeben.

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In der Zwischenzeit habe ich herausgefunden, dass die Monolithen nicht von den Gek erschaffen wurden, sondern von einer anderen Zivilisation, welche ich noch nicht getroffen habe.

Außerdem vermitteln mir Monolithen auch die Sprache, der im System ansässigen Spezies. Ich bin jedenfalls gespannt, wo die Reise hingeht.

Sol 151

Ich habe nun genug seltene Ressourcen gesammelt, um etwas Geld zu verdienen. Momentan sieht es so aus, dass ich wohl ein Händler werde. Ich komme jedenfalls gut voran und mein Kontostand steigt immer weiter. Trotzdem habe ich mein Ziel nicht vergessen. Ich werde das Zentrum der Galaxie erreichen. Ich werde jedoch erst einmal das seltsame Signal, welches mir als Atlas-Station angezeigt wird, erkunden.

Sol 155

Ich habe die Atlas-Station entdeckt und verdammt – das ist ein riesen Teil! In dieser Station habe ich angefangen, die Sprache einer neuen Zivilisation zu lernen, den Korvax. Die Korvax sind Maschinenwesen und beten die Wächter als Entität an.

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Außerdem habe ich Warpzellen und einen sogenannten Atlas-Stein bekommen. Dieser scheint verdammt wertvoll zu sein und da er scheinbar keinen Nutzen hat, werde ich diesen verkaufen.

Ich habe auch eine neue Route bekommen, welche mich zur nächsten Atlas-Station führt. Ich werde dieser Route weiter folgen, da sie mich auch näher an das Zentrum führt.

Sol 160

Nachdem ich die Atlas-Station verlassen habe, habe ich einen Planeten gefunden, welchen ich als Hölle beschreiben würde. Es herrschte so eine extreme Strahlung, dass ich nur wenige Minuten außerhalb meines Schiffes oder eines Außenpostens überleben konnte. Trotz alledem habe ich ein extrem seltenes Element gefunden, Kalium, dieses werde ich wohl weiterverkaufen.

Ich musste den Planeten, als ein Sturm aufzog, welcher mich fast innerhalb weniger Sekunden getötet hätte, verlassen. Trotzer aller Widrigkeiten gab es auf dem Planeten ziemlich seltsame Pflanzen, jedoch keine Tiere oder andere Kreaturen.

Sol 170

Nachdem ich ins nächste System gesprungen bin, gab es eine Anomalie in den Scannern. Erst dachte ich, ich fliege auf einen Planeten zu, jedoch war es eine riesige Raumstation in welcher ich einen sogenannten Atlas-Pass der Version-Eins bekommen habe. Damit konnte ich auf der Raumstation Türen öffnen, welche vorher verschlossen waren. Es gibt jedoch immer noch verschlossene Türen, welche einen Pass der Version-Zwei oder -Drei benötigen. Dort konnte ich auch meinen Exo-Suite aufrüsten, sodass ich mehr Waren mitnehmen kann.

Kurzer Zwischenstand zu meinem Geschäft: Es läuft sehr gut, jedoch ist mein Schiff zu klein geworden.

Sol 200

Langsam kehrt Alltag ein, ich habe einem Gek sein Schiff abgekauft, mir ein neues Multitool gekauft und meinen Anzug erst einmal voll aufgerüstet. Ich suche immer noch die weiteren Atlas-Pässe, aber auf der Suche nach Informationen habe ich keinen Erfolg. Ich bin jedoch auf ein extrem seltsames Phänomen gestoßen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich in einer Zeitschleife hänge. Denn ich Starte im All und versuche zu Warpen, doch plötzlich bin wieder an der Station, wo ich starten wollte. Ich werde dieses Phänomen weiterverfolgen.

Letzter Eintrag

Meine Reise geht stetig voran und ich entdecke immer wieder neue Planeten, jedoch wird dies vorerst mein letzter Logbucheintrag sein, denn ich habe die Koordinaten zu einem Schwarzen Loch geschenkt bekommen. Dieses sollte meine Reise abkürzen, jedoch werde ich dieses Logbuch erst einmal in einer Bake zurücklassen, da ich mir nicht sicher bin, ob ich diese Reise überlebe. Ich hoffe, andere Menschen finden dieses Logbuch und erinnern sich an mich.

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Marco Meint:

Der Schweiß läuft mir von der Stirn über die Wangen und tropft von meinem Kinn in den Anzug. Es ist heiß, sandig und immer wieder wische ich den Staub von meinem Visier. Wo zur verdammten Hölle bin ich? Was ist passiert? Wieso erinnere ich mich an nichts mehr? Ich schaue mich viele Male um und erkenne mir keine bekannten Strukturen. Alles ist fremd. Flora und Fauna wirken wie in einem Traum. Nach einigen schweren Schritten bemerke ich ein Gerät auf meinem Rücken. Eine Art Werkzeug, welches sich dazu eignet um Rohstoffe abzubauen?! Vielleicht auch um mich zu verteidigen? Ich weiß es nicht. Die Form und die Handhabung sind mir seltsamerweise vertraut. Habe ich doch nicht alles vergessen? Wie ferngesteuert stampfe ich mit schweren Schritten durch den Sand und erkenne einen Raumgleiter …

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… so in etwa habe ich mir damals No Man’s Sky ausgemalt als ich vom ersten Mal davon hörte und die ersten Bilder dazu sah. Ich habe mich faszinieren lassen von den Ambitionen und den Gefühlen die Sean Murray mir malen konnte. Der Hype um das Spiel stieg, bis es kaum höher ging, nur um dann wieder abzuflachen, weil der Release sich doch noch länger als eigentlich geplant hinzog. Dann war es eine Zeit lang still. Nur die Zeit an sich drehte sich weiter. Die Tage bis zur Veröffentlichungen wurden wirklich weniger und NMS trat erneut empor um den Hype-Train ordentlich in Fahrt zu bringen. Das NMS nicht perfekt ist und das es verdammt wenige Videospiele gibt, die sich diesem Stempel auf die Verpackung drucken lassen könnten, sage ich gleich vorweg. Das NMS langweiliger und unterirdischer scheiß Schwachsinn ist, ist ebenso falsch.

Ich war und bin schon immer Träumer gewesen. Habe mich seit jeher für Planeten, Science-Fiction und für die Vorstellung interessiert – wie es denn so wäre, wäre ich dort oben in der Schwerelosigkeit. Das es aller Wahrscheinlichkeit ein unerfüllter Traum bleibt, ist leider ziemlich sicher. Aber genau da hatte mich Sean Murray mit seinem Spiel. Was NMS so gut macht wie kein anderes Spiel ist, genau diese Gedanken zu füttern. Ich weiß nie wie der nächste Planet aussieht. Ich weiß nie welche Gefahren dort auf mich warten. Ich weiß nie ob dort Leben existiert und wenn ja, wie sehen diese Tiere aus? Wie verhalten sie sich? Wo finde ich sie und was zeichnet sie aus? Schon alleine diese Gedanken entfachen Spielspaß in mir, auch wenn ich bisweilen ziemliches Glück hatte und häufig Lebewesen erforschen konnte. Ganz anders in unserem hier und jetzt. Denn wir wissen gar nichts und eventuell geht das auch für viele nicht mit der Erwartungshaltung einher, die von einem modernen Unterhaltungsprodukt an den Tag gelegt wird. Das es im Weltall oft still, kalt und leblos ist – ist eine bedrückende Wahrheit. Und auch das kann NMS sein. Hakt es da für viele? Ich denke ja. Mitunter zumindest.

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Zugegebener Maßen ist das Gameplay nicht immer rund, gerade was das Aiming betrifft, ist es kein Call of Battlefield irgendwas. Auch kann es frustrierend sein, sich mit bedacht um den geringen Speicherplatz im Inventar zu bemühen. Aber das fällt für mich auch wieder in die Schublade von Zeit, Druck und Erwartung. Für mich war von Anfang an klar und das sage ich in aller Deutlichkeit – NMS ist kein Spiel für 10, 12, 14 oder 20 Stunden. Wer meint mal eben von A nach B und dann ins Zentrum zu fliegen, der kann das auch gerne erledigen – soll sich aber seine differenzierte Meinung zum Spiel sparen. Ich werde herausfinden was es mit dem Atlas auf sich hat, welche Wesen im Zentrum auf mich lauern und was eigentlich genau passiert – wenn mich meine Reise dort irgendwann hinführt. Ein Spiel mit Schwächen die nicht wegzureden sind, die ich aber auf mich nehme, weil ein derartiges Projekt noch nie vorher realisiert wurde. Es ist einzigartig und das kann ich unter diesen Trilliarden von Planeten kaum glauben. Du, ich – wir alle sind unendlich.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

2 Comments

  1. Tim sagt:

    Ein langer aber auch guter Text! Hier und da bin ich auch nicht ganz zufrieden mit dem Spiel, davon los komme ich aber auch nicht. 🙂

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