Uncharted 4: A Thief’s End – Hype
20. Januar 2016Openworld … und es hätte so schön sein können
15. Februar 2016The Banner Saga
Eine fiktive Mythologie die so rein gar nichts mit den Wikingern oder deren Götterwelt am Hut hat, sich aber am Look und deren Einflüsse gerne bedient. Sprache, Kleidung, Bewaffnung, Runen und Langschiffe sind eben deutliche Hinweise darauf. Die Entwickler vom Stoic Studio haben eine kräftige Suppe aus Fantasie, Magie und Machtpolitik in einer alternativen nordischen Fantasiewelt angerührt. Eine Prise wunderbare Grafik und schöner Soundtrack gab es oben drauf. Et voilà!
Den Menschen und den Riesen mit Hörnern (Varl) verbindet nur noch eine brüchige Allianz nach zwei schweren Kriegen gegen die roboterhaften Wesen (Wüter). Eure Geschichte – als die Sonne plötzlich stillsteht und die alte Bedrohung in Form von den Wütern beginnen, Ländereien zu überrennen und alles in Schutt und Asche zu legen. Ein dritter großer Krieg scheint unausweichlich, oder doch noch etwas Schlimmeres?
Seit dem 12.01.2016 könnt ihr euch für 20 Euro auf der PS4 und der Xbox One ins rundenbasierte Rollenspielgetümmel schmeißen und dafür sorgen, das die Welt nicht verloren wird und das Gute am Ende siegt. Länger und günstiger geht das Ganze schon über Steam, iOS und Android.
Neben dem herrlichem Grafikstil, der mich an Filme wie “das letzte Einhorn” erinnert, waren es vor allem die Riesen mit den Hörnern, die mich von Beginn an faszinierten. Da mein PC für den Alltag zu gebrauchen ist, sich aber nicht zum spielen von modernen Videospielen eignet, habe ich warten müssen und schlug trotz längerer Überlegungen zu. Denn, Rollenspiele und ich sind wahrlich keine guten Freunde und dann auch noch ein rundenbasiertes Kampfsystem? Mir war etwas mulmig ob ich damit zurecht kommen würde.
Der “Mut” sollte sich auszahlen. Die Stunden die ich bereits in das Spiel investiert habe, waren großartig. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die ich ganz einfach auf meine geringe Erfahrung mit rundenbasierten Rollenspiele schiebe, ging mir die Steuerung locker und direkt von der Hand. Denn, so liest man es in diversen Tests, sei die auf den Konsolen eher nicht gelungen. Bestätigen kann ich das nicht und halte falsche Befehle schlicht für menschliches Versagen. Auch technisch soll es nicht ganz rund laufen. Zwar läuft The Banner Saga in 1080p und 60fps – so soll die Bildrate aber nicht immer konstant sein. Gelegentliches ruckeln und stockende Animationsphasen sind, wenn denn mal und auch nur während der Kämpfe zu bemerken. Weshalb und wieso, kann ich euch nicht sagen – störend sind die Einbußen aber auch nicht. Da das Spiel von Natur aus langsamer ist, als vieles andere auf dem Markt. Einzig allein die Ladezeiten stoßen mir unangenehm auf. Denn, die Welt zog mich sofort in den Bann, der schwarze Ladebildschirm aber auch gerne wieder raus. Denn jeder Pups und noch so kleine Klick wird von Sekunden des Wartens verfolgt. Da sollte sich das Stoic Studio nicht auf den Lorbeeren ausruhen und nachbessern!
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=YupzBYxsgow#t=75
Angetan und überrascht war ich zudem über die massiven Entscheidungen die getroffen werden müssen. Von mir dem Anführer – einer Karawane, die aus dem einfachen Volk und zahlreichen Kriegern besteht. Man bewegt sich nicht nur einfach von A nach B und führt Schlachten. Die Reise ist das Ziel und währenddessen passiert so einiges. Immer wieder müsst ihr Dialoge führen, weil Gefahr droht oder sich Unruhe in eurer Karawane breitmacht. Helft ihr fremden Menschen die überfallen werden und legt euch mit Dieben und Rabauken an? Oder lasst ihr das Schicksal entscheiden? Reichen die Vorräte für die nächste Reise aus? Greift ihr frontal an oder versucht ihr an mögliche Informationen zu gelangen um euch einen Vorteil zu verschaffen? Auf die Gefahr hin, die Männer zu verlieren die ihr losgeschickt habt? So in etwa und noch vielfältiger zeigen sich die Aufgaben, die ihr im Überlebenskampf zu entscheiden habt. Freunde macht ihr euch dabei eher selten.
Das Kampfsystem bietet diverse Möglichkeiten der Herangehensweise. Es gibt Nahkämpfer, Bogenschützen und Magier. Jeder ist für sich einsetzbar, aber auch spezielle Fertigkeiten der einzelnen Mitstreiter können eure Gruppe verstärken. Angriffe sind kombinierbar, es lassen sich Fallen stellen und mehr. Am Ende eines Kampfes erhaltet ihr Ansehen, mit dem ihr Güter, Gegenstände kaufen und eure Charaktere leveln könnt. Güter sind in dem Fall Vorräte, die für eure Karawane von Bedeutung sind. Die Gegenstände werten eure Kämper auf und erhöhen einzelne Attribute.
Für Fans der skandinavischen Sagenwelten ist das Spiel definitiv zu empfehlen, weil es nicht sonderlich viele rund um das Thema Wikinger und Co. auf dem Markt gibt. Auch Rollenspielfreunde die sich nach rundenbasierten Kämpfen sehnen, sollten zuschlagen. Und wenn du einfach ein gutes Spiel suchst, dann kannst auch du zugreifen. Mir hat The Banner Saga wirklich verdammt gut gefallen und ich bin auf den zweiten Teil gespannt. Hoffentlich schaut dann niemand in die Röhre und alle Plattformen werden zeitgleich zum Release bedient.