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18. Oktober 2016Ubisoft – Wir stellen vor
In der neuen Rubrik – wir stellen vor – möchten wir gerne Unternehmen, Entwickler, Spiele, Konsolen, usw. etwas genauer und umfangreicher unter die Lupe nehmen. Ob neu oder alt. Ob ein kleines Studio oder der 10.000 Mann Arbeitsplatz. Ob Klassiker oder der totale Flop. Eben alles was uns interessiert. Mit dem wir groß wurden oder mit Dingen die dann doch ganz anders als geplant kamen.
Starten möchten wir mit Ubisoft anlässlich des 30igsten Geburtstages! Alles Gute an dieser Stelle! Wie hat sich das Unternehmen entwickelt, wie entstand die Marke und welche Spiele stehen hinter dem runden Logo? Fragen, denen wir in den nächsten Zeilen auf den Grund gehen.
Die Geschichte beginnt im Jahre 1986. Fünf Brüder – Christian, Glaude, Gérard, Michel und Yves Guillemot gründeten in Carentoir einen der mittlerweile größten Entwickler/Publisher der Welt. Ubisoft wurde geboren!
Anfänglich stand die eigene Entwicklung von Videospielen keineswegs im Vordergrund und wurde erst wenige Jahre später realisiert. Wer weiß welches Spiel das erste war? Das Sequel dazu ist noch recht jung und wurde erst vor kurzem für die aktuelle Konsolengeneration neu aufgelegt. Zombi – erschien 1990 für den Amiga.
Weitere interne Entwicklungen sorgten irgendwann dazu, das Ubisofts erstes Studio in Montreuil eröffnet wurde – und genau dort begann die Entwicklung von Rayman. Das erste Maskottchen. 1995 begann der anthropomorphe Held seinen Siegeszug und konnte sich bisher – plattformübergreifend und auf alle Veröffentlichungen bezogen – um die 25 Millionen mal verkaufen. Ein stolzer Wert, wenn man bedenkt welch starke Konkurrenz es nebenher immer gab. Selbst mit dem letzten Ableger Rayman Legends wurden viele Preise und positiven Kritiken abgeräumt – auch ich finde, ein grandioses Spiel!
Im Grunde lief alles geschmiert. Neben den laufenden Verträgen zum Vertrieb von Videospielen mit Electronic Arts, Sierra On-Line und MicroProse, begann das Unternehmen sich mehr und mehr zu profilieren und eine eigene Marke zu werden. Anfangs nur auf Frankreich bezogen, eroberten die fleißigen Brüder bald weitere wichtige Märkte.
1996 stellt ein weiteres wichtiges Jahr dar und ich befürchte, das man sich damals nicht wirklich gut überlegt hat, ob der Schritt an die Börse zu gehen, so ganz richtig war. Zum einen spült es dank der Investoren Geld in die Kassen. Zum anderen können aber auch genau diese Investoren zuviel Macht erlangen. Aktuell und immer wieder in den Nachrichten zu lesen – Vivendi will mehr Anteile. Den Herrschaften von Ubisoft selbst gefällt das ganz und gar nicht, weil seitens Vivendi (so liest man) nicht klar zu erkennen ist, welchen Weg das Unternehmen einschlagen möchte und welche Pläne verfolgt werden. Geschichte wiederholt sich, denn zu Beginn der 2000er gab es schon einmal den Versuch “der feindlichen Übernahme”. Damals sicherte sich Electronic Arts 20% der Aktienpakete.
Kommen wir zurück zu den Videospielen. Über die Jahre hinweg wurden unzählige Spiele veröffentlicht, so viele Buchstaben gibt es gar nicht auf meiner Tastatur und genau soviel Schrott war auch dabei. Ja, auch hier hat die liebe Börse doch noch kurz ihre Finger im Spiel. Denn Umsatz musste her und so kommt es, das neben einigen erstklassigen Titeln, auch immer wieder Lizenzwürste und unfertige Spiele auf den Markt gefeuert wurden. Deren eigene Hausmesse – Ubidays – wurde zu dieser Zeit sogar als Übeldays betitelt.
Wenden wir uns aber wieder den schöneren Seiten der Videospielwelt zu und auch wenn nicht alles Gold ist was glänzt, so gab es 2007 eine Punktlandung, die sich über Jahre hinweg verkaufen sollte wie geschnitten Brot. Auch wenn ich selbst nie wirklich warm mit der Marke geworden bin und meine Reise nach Teil zwei in die Vergangenheit beendet habe, so lieben eben doch sehr viele die Abenteuer rund um die Kapuzenträger. Jade Raymond und ihr Team werkelten an die vier Jahre an dem Erstling. Die Rede ist natürlich von Assassin’s Creed. Das Aushängeschild für Ubisoft. Auch wenn der erste Teil nicht perfekt war und gerade die Missionen schnell langweilig wurden, so überzeugte das Gameplay in ganzer Form. Noch nie zuvor gelang es sich so spielend leicht von A nach B zu bewegen. Sich an Hauswänden hoch zu kraxeln und sich kopfüber in einen Heuwagen zu werfen. Die Formel funktionierte und über 80 Millionen Spiele aus der Assassin’s Creed-Reihe konnten bisher verkauft werden.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=fizNc9uVtEk
Und weil es so wunderbar funktionierte, begann Ubisoft damit Ideen und Konzepte auf andere Marken zu übertragen. Das wurde mir dann irgendwann zu viel. Ich nahm Abstand von den großen Triple-AAA Spielen aus Frankreich. Viel zu einfach, viel zu generisch und viel zu repetitiv. Das sollte sich bei den Verkaufszahlen aber nicht bemerkbar machen. Ubisoft ist so mächtig zu PS360-Zeiten gewachsen, wie gefühlt kein anderer. Spätestens von 2007 an gehören sie zu den ganz großen. Mit insgesamt 33 Entwicklerstudios werkelt das Unternehmen an neuen wie auch alten Projekten. Denn neben der Assissin’s Creed-Reihe, gehören weitere Blockbuster wie Far Cry, Prince of Persia und die Tom Clancy-Serie zu den Spielen, die mit Ubisoft in direkter Verbindung stehen.
Kontroversen. Wie ich im Absatz darüber schon schrieb, kopierte Ubisoft die Spielmechanik aus AC auf möglichst viele andere Produkte. Gerade Far Cry litt in meinen Augen sehr darunter und das nahm mir schnell jeglich vorhandenen Spielspaß. Selbst in einem Watch Dogs aus dem Jahre 2014 war die Mechanik noch up to date. Openworld und Türme. Untrennbar. Erst mit dem Nachfolger zum Hacker-Epos werden alte Traditionen gebrochen. Ob das in Zukunft auf für AC und FC gilt, werden wir wohl erst 2017/2018 erfahren. Das Thema Downgrade scheint auch so langsam in der Chefetage angekommen zu sein. Mit letzteren Titeln wie For Honor oder eben auch einem Watch Dogs 2 scheinen die Herrschaften endlich verstanden zu haben – verspreche nichts, was du am Ende nicht halten kannst. Zu diesem Thema habe ich mir aber auch schon an andere Stelle ausgelassen. Klick mich. Weiter geht’s. Wie auch andere große Unternehmen hat Ubisoft den Weiterverkauf von Videospielen versucht möglichst zu unterbinden. Über z. B. Product-Keys und einer dauerhaften Internetverbindung. Auch wenn die Spielerschaft oft dazu neigt, kindlich und übertrieben zu reagieren, war es hier sinnvoll und hat zumindest dafür gesorgt – das der Gebrauchtmarkt an Videospielen auch heute noch existiert.
Was macht Ubisoft anders als andere? Sehr viel, das behauptete zuletzt zumindest Yves Guillemot Ende September 2016. Er versuchte es der Presse zu erklären, aber wirklich schlauer war man nach den Erklärungsversuchen auch nicht. Auch Ubisoft hat große Marken die Jahr um Jahr neu aufgelegt werden, auch Ubisoft versucht Trends hinterher zu laufen und auch Ubisoft kauft Entwicklerstudios auf. 14 von insgesamt 33 Studios wurden über die Jahre fleißig eingekauft. Was man dem Unternehmen aber definitiv zu Gute halten muss – neben dem alten wiederkehrenden Käse sorgen die franzosen jedes Jahr auf der E3 für eine Überraschung. Dieses Jahr war es Steep, davor For Honor, davor The Division, davor Watch Dogs und so weiter. Auch der Markt der vermeintlich kleineren Spiele ist keine unbekannte. Mit Titeln wie Child of Light oder dem grandiosen Valiant Hearts: The Great War wurden Spieler und Presse verzückt. Doch, das können Sie und das auch gut. Keine Frage.
Es scheint so, als hätte man mittlerweile ein gesundes Gleichgewicht zwischen den jährlichen Updates, Neuentwicklungen und dem ganzen Casual-Gedöns (auf den ich leider nicht eingehen kann, weil nicht gespielt) finden können. So bleibt mir am Ende zu sagen, das ich wahrscheinlich über noch mehr Spiele hätte schreiben können und einiges an Titeln vergessen habe. Kein Wort zu Splinter Cell, Rainbow Six oder Prince of Persia. Ich habe Abstriche machen müssen und bei 30 Jahren ist es nicht leicht auf alles Rücksicht zu nehmen. Ich hoffe aber das der Artikel euch Ubisoft trotzdem etwas näher gebracht und ihr Spaß beim lesen hattet. Ist ja schließlich der erste Versuch.
Aber was verbindet ihr mit Ubisoft? Welche Spiele habt ihr geliebt oder gehasst? Welche Spiele reizen euch und worauf freut mich euch am meisten?
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[…] dieses Spiel: System Shock ist oldschool-hart, aber auch oldschool-gut. Hier gibt es nicht wie bei Ubisoft Games tausend Quest Marker oder jemanden, der euch immer sagt, was ihr als nächstes tun sollt, […]