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Wir schreiben das Jahr 2010. Ein Jahr, reich an Ereignissen, welches die Welt bewegt und geprägt hat. Ein paar Beispiele gefällig? Das iPad wurde eingeführt. Ein Erdbeben in Haiti tötete Tausende von Menschen. Die FDP schlittert in einen Spendenskandal. Avatar erobert weltweit die Kinosäle. BP vergiftet die Weltmeere mit einer Ölpest, die alle anderen Umweltsünden bis dahin in den Schatten stellte. Spanien wird Fußball Weltmeister und und und……
Und was beschäftigt mich am meisten? Die wohl zwei abgedrehtesten, aber auch interessantesten Spiele, die Platinum Games und SEGA in diesem Jahr wohl veröffentlicht hat: Bayonetta und Vanquish.
Bayonetta hat seit ihrem Debüt Ihren Weg auf viele Plattformen gefunden. Bis dato kann man die verrückte Hexe mit nie enden wollender oraler Phase auf der Playstation 3, Xbox 360, Wii U, PC und seit neustem auf der Switch erleben. Nun auch auf der Playstation 4. Sprich, Bayonetta lässt jeden ran.
Vanquish hingegen grätscht schon fast in die digitale Versenkung. Hier schlittert unser Held gerade mal auf der Playstation 3, Xbox 360 und auf dem PC durch die Gegend. Aber auch hier findet der dauerrauchende Held sein Comback auf die vorherrschende Konsolengeneration.
Ich freue mich zwar für beide Spiele, dass sie nochmal einen Push bekommen, aber war das wirklich nötig? Ok, bei Vanquish denke ich mir sogar, dass eine technisch verbesserte Version gerechtfertigt ist. Vor allem für Konsolenspieler ist es eine Überlegung wert. Aber Bayonetta? Ok, würde Sinn ergeben, wenn SEGA nun auch die anderen Teile für die PS4 und/oder Xbox One ankündigen würde, sodass man alle Teile nochmal erleben könnte. Aber so ist der Port und vor allem ein Kauf für mich nicht komplett gerechtfertigt.
Nur weil man die IP jetzt huldigen will zum 10 jährigen Jubiläum? Na ja.
Was soll ich noch zu Spielen, welche der Großteil der Welt schon vier bis fünf Mal durchgespielt hat, sagen? Bayonetta sollte eigentlich so ziemlich jeden, der zumindest etwas Ahnung von Videospielen hat, ein Begriff sein. Man spielt eine Umbra Hexe namens Bayonetta, die in einer extrem verwirrenden Story versucht, die Welt vor dämonischen Engeln zu retten. Ja, das beschreibt es so ziemlich genau. Ihre Methoden sind halt etwas ungewöhnlich. Sie tritt, schlägt und ballert sich durch die Horden an Monstern und ab und an beschwört sie ein dämonisches Wesen, welches aus ihren Haaren besteht und frisst und zerquetscht damit Herolde der Engel. Klingt komisch, ist aber so.
Vanquish erzählt die Geschichte des Elite-Soldaten Sam, der mit einem experimentellen Kampfanzug gegen feindliche russische Soldaten in den Krieg zieht. Diese wollen sich mit Hilfe einer gigantischen Mikrowelle Amerika untertan machen. Mit Hilfe des Anzuges kann Sam die Zeit verlangsamen und schlittert auf seinen Knien, wie ein Rockstar durch die gegnerischen Horden. Somit kommt man in einen netten Flow von Ballerei und schnellem Gameplay, der jedes Zusammentreffen mit den Gegnern zu einer Kampf-Ballade macht. Für Leute, die nicht so angetan sind von dem schnellen Herumgerutsche, lässt sich das Spiel aber auch wie ein 08/15- Deckungs-Shooter spielen. Verliert dann aber an Reiz und sein Alleinstellungsmerkmal.
Ja, was halte ich nun von dieser 10 Jahres Anniversary Edition? Ist diese nötig? In meinen Augen leider nicht. Gut, die Spiele in 60 FPS und Ladezeiten, die kaum bemerkbar sind, zu spielen ist schon toll, aber das rechtfertigt den erneuten Kauf nicht. Auch aus dem einfachen Grund, dass sich grafisch kaum bis nichts getan hat. Die höhere Auflösung ist zwar gut, aber an den Texturen und Modellen hat sich nichts getan.
Alleine für Vanquish jetzt die Version zu kaufen, ist auch kein Argument, dafür ist das Spiel leider viel zu alt und unbedeutend geworden.
Für Spieler, die aber beide Titel nicht kennen, und sich von teils matschigen Texturen und inzwischen minderwertigen Animationen nicht abschrecken lassen, für die kann ich eine Empfehlung aussprechen. Jedoch habe ich etwas anderes bemerkt beim erneuten Spielen: Die Welt braucht mehr solcher abgedrehten Action Games. Viel zu selten trauen sich Entwickler an solche Projekte. Somit hat die Edition zwar einen gewissen Nostalgiewert, rechtfertigt aber in meinen Augen keine Daseinsberechtigung. Mich hätte eher gegen Ende des Jahres eine Trilogie für PS4 und Xbox One von Bayonetta mehr vom Hocker gerissen