SpielBar #64 – Neuverfilmungen: Muss das verdammt nochmal wirklich sein?
2. November 2020
Welcome to MotorStorm!
10. November 2020
SpielBar #64 – Neuverfilmungen: Muss das verdammt nochmal wirklich sein?
2. November 2020
Welcome to MotorStorm!
10. November 2020

Dirt 5 – zurück zu den Arcade-Wurzeln

Das nächste Rennspiel von Codemasters möchte sich auf die vorderen Ränge schieben und ob Dirt 5 dem gerecht wird, was es uns im Vorfeld versprochen hat – das versuche ich euch mit diesem Review ans Lenkrad zu bringen. Die beiden Hauptrennserien von Codemasters unterscheiden sich im Kern bei folgendem Punkt: Arcade und Simulation. Wohingegen Dirt Rally eher den Anspruch auf Realismus setzt, drückt man bei “nur” Dirt gerne auch beide Augen zu. Es soll zugänglicher und weniger realistisch sein. Mit Dirt 4 versuchte man diese beiden Komponenten zusammenzubringen und einen Hybriden zu kreieren, der nicht das eine und auch nicht das andere so richtig gemacht hat. Also flog das Experiment wieder vom Schreibtisch.

Heißt im Kern also: Bei Dirt 5 setzt ihr euch ins Cockpit, fahrt los und seid frei vom Gedanken der Rücksicht. Rücksicht auf andere. Rücksicht auf mögliche Blechschäden. Wer bremst verliert. Wenn ihr wollt startet ihr ganz klassisch mit der Karriere, in der ihr ganz einfach die einzelnen Events abklappert. Ihr dreht also eure Runden, oder fahrt von A nach B und versucht eine möglichst beste Platzierung für euch zu erreichen. Das ist im Grunde schon alles. Es gibt insgesamt 10 verschiedene Locations:

  • Norwegen
  • Arizona
  • Nepal
  • Roosevelt Island
  • China
  • Italien
  • Marokko
  • Griechenland
  • Brasilien
  • und Südafrika

… mit über 70 Strecken die ihr mit eurem Fahrzeugen beackern könnt. Während der Rennen könnt ihr optional noch drei weitere “Quests” abschließen: Seid x Meter auf Platz 1, überholt sieben Fahrzeuge, rammt drei Fahrzeuge, überholt beim driften ein Fahrzeug und rammt es, usw. Die Aufgaben wiederholen sich schnell, sorgen nur kurz für Abwechslung und alles in allem ist es “eine Story” in einem Rennspiel. Wir alle wissen wie gut die meistens sind. Auch wenn sich Codemasters mit Troy Baker und Nolan North zwei bekannte Stimmen eingekauft hat, machen beide das Schauspiel nicht besser und sind irgendwann nur noch nervig. Ihr werdet es wegklicken.

Während ihr also die Story hinter euch bringt, müsst ihr ja nicht … sammelt ihr Erfahrungspunkte, Ruhm und Geld. Auch hier gibt’s eine kleine feine Idee in Form von Sponsoren, für die ihr fahren könnt, die euch wiederum mit Erfahrungspunkten, etc. versorgen. Es ist nett, mehr aber auch nicht.

Neben den vielen Strecken gibt’s auch noch diverse Veranstaltungen. Ich erwähnte ja bereits die klassischen Rundenrennen, die sich in verschiedenen Variationen zeigen. So wechselt immer mal wieder der Untergrund, ihr fahrt nur auf Eis, oder es wird eine reine Schlammschlacht. Hier und da so immer den Überblick zu behalten ist nicht immer ganz einfach, macht aber gerade deshalb Spaß, gerade weil sich die Fahrzeuge sehr unterschiedlich vom Fahrverhalten zeigen. Von klein und wendig, bis groß und eher träge ist wirklich alles dabei. Ihr habt meist auch immer die Auswahl von verschiedenen Fahrzeugen, die ihr euch mit eurem verdienten Moneten freischalten könnt. Tunen und noch ein paar PS mehr aus der Kiste herauszukitzeln funktioniert nur mit der Optik. Aber ich mag’s da eher schlicht und sehr gerne matt! Andere Spiele können das also deutlich besser. Am meisten Spaß hatte ich persönlich mit den Rally-Fahrzeugen. Ob’s nun welche aus den 80ern, 90ern oder aktuelle waren. Mit den Fahrzeugen über Stock und Stein zu ballern machte einfach echt verdammt viel Spaß!

Spaß machten auch wirklich die verschiedenen Strecken und die dazugehörenden Effekte, auch wenn nicht alles Gold war. Aber Dirt 5 hat es oft genug geschafft eine schöne Stimmung zu erzeugen. Gerade Sonnenauf- oder Sonnenuntergänge malten schöne Farben am Horizont. Wenn es dann zuvor noch geregnet hat, sich der Boden matschig und schmierig zeigte – ich glaube besser kann Dirt 5 nicht aussehen. Da lässt das Spiel durchaus seine Muskeln spielen und auch der Effekt wenn es schneit ist schick! Ihr kennt das doch mit Sicherheit selbst: Ihr fahrt mit dem Auto im Winter, es ist dunkel, eure Scheinwerfer werfen das Licht voraus und es fühlt sich nach Lichtgeschwindigkeit mit dem Millenium Falken an.

Nur leider wirken die Wetterabläufe immer sehr re­pe­ti­tiv und verlieren ein wenig vom Charme. Ein weiteres kleines Detail was mir nicht gefiel war, der Matsch fliegt im hohen Bogen und euer Fahrzeug wird dreckig. Alles schön und gut. Aber es wirkt immer so gleich. Warum? 

Grundsätzlich setzt Dirt 5 aber in punkto Grafik keine neuen Maßstäbe und jeder sollte für sich selbst entscheiden, wie schön er das Spiel findet. Es hat definitiv seine Momente, ist aber kein herausragendes Element. Playgrounds hingegen schon. Es ist ein Modus im Spiel, bei dem ihr eure eigenen Strecke basteln könnt. 

Bei Smash Attack (Schmetterangriff) müssen die Rennfahrer so schnell wie möglich Objekte einsammeln, dabei aber die gefürchteten Straf-Objekte meiden. Gate Crasher (Zielkrawalle) ist ein Rennen unter Zeitdruck, in dem ihr so schnell wie möglich durch Kontrollpunkte fahren müsst. In Gymkhana (Reiterfest) könnt ihr eure eigenen Arenen voller Sprünge, Donut-Zonen, Drift-Tore und mehr erstellen und dabei Punkte für Tempo, Stil und euren Spielfluss erzielen.  Quelle

Das wirkt im ersten Moment doch recht seltsam, da der allgemeine Grafikstil vom Spiel eben auf realistisch getrimmt ist und ihr hier knallige und bunten Farben um die Ohren gepfeffert bekommt. Aber, da sind bereits jetzt kurz nach Release richtig schöne, abgefahrene und fordernde Leckerbissen dabei! Auch mit Sicherheit nicht uninteressant für einige, zusammen auf der Couch funktioniert Dirt 5 im Koop auch!

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=cwpjTn_PbYM&ab_channel=Pixeltyp

So wirklich angefreundet und zufrieden bin ich mit Dirt 5 am Ende nicht. Ja, es ist einsteigerfreundlich und ihr knallt gleich mit richtig schönen Fahrzeugen über ziemlich schöne und abwechslungsreiche Strecken. Jedoch wirft Dirt 5 auch genügend Schatten, die mich nicht unbedingt abgeholt haben. Ob’s nun von mir die kleinen genannten Details sind, oder eben das Gefühl das mehr drin hätte sein können. Um den Beginn des Reviews zum Abschluss zu bringen: Auf den vorderen Plätzen landet Dirt 5 leider nicht. 

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.