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Gwent – Von Monstren und anderen Lebewesen

Ach, was gibt es schöneres als nach getaner Arbeit in der Taverne Karten zu spielen. Angefeuert von gut aussehenden Mägden und mit dem Wissen, dass ich mit der Hilfe Nilfgards, die Temerier, Monster, Skellige und Scoia’tael besiegen werde. Emissäre und Gesandte helfen mir dabei, mein Ziel zu erreichen. Als Sieger steht es mir natürlich auch zu, eine seltene Karte meines Konkurrenten zu nehmen, ob ich sie mir verdient habe oder nicht. Die Anderlinge (nicht Menschen, so etwas wie Zwerge und Elfen) beleidigen mich zwar schon, aber was wollen diese schon von mir, die werden eh demnächst alle brennen.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=5yu7FVZOyAo

So fühlt man sich beim Spielen der Gwent Beta, das Kartenspiel von CD Project Red, dem Entwickler der The Witcher-Reihe und Cyberpunk 2077. Vor einigen Monaten zum Start der Alpha habe ich einen kleinen Hype-Artikel verfasst. Jetzt knapp neun Monate später hat sich viel verändert, aber das vor allem zum Guten. Es wurde das ganze Spielfeld überarbeitet sowie Kartenfähigkeiten. Außerdem ist auch noch eine neue Fraktion ins Spiel gekommen: die Nilfgarder. Beschäftigen wir uns aber erst einmal etwas mit den Grundlagen von Gwent.

Gwent war ein Spiel im Spiel, denn als kleines Mini-Spiel sollte Gwent  das ernste Setting von The Witcher 3: Wild Hunt auflockern. So drehen sich einige Nebenquest-Reihen um Gwent (bzw. in The Witcher 3 Gwint) und ihr könnt mächtige Decks zusammenstellen. Erst einmal allerdings nur mit Nilfgard, Temerien, Scoia’tael oder Monstern. In der Erweiterung Blood and Wine kamen dann noch die Skellige dazu, aber auch für nicht bezahlende Kunden wurden ein paar neue Karten eingeführt. Jedoch hat CD Project Red wohl nicht mit dem Erfolg von Gwent gerechnet, denn kurz nach der Veröffentlichung forderten Fans ein Stand-Alone-Spiel, so nett wie dann CD Project Red auch ist, haben sie uns den Wunsch gewährt.

Nun ein paar Tage nach dem Start der Public Beta muss ich zugeben, die Nadel sitzt und zwar so tief, dass ich nicht mehr aufhören kann. Alles fängt mit dem ersten Tutorial der Public Beta an. Geralt und Ciri (die Protagonisten des dritten Teils) bringen euch in kleinen Schritten das Spiel bei. Denn jedes Detail will beachtet werden, so wird einem erst einmal klar gemacht, dass ihr max. drei Runden mit einer einzigen Hand überstehen müsst. Eure Hand besteht außerdem aus Zehn Karten und ihr dürft in Runde zwei zwei Karten dazuziehen und in Runde drei eine Karte. Trotzdem will überlegt sein, wie ihr euer Deck zusammenstellt, denn ihr dürft zwischen 25 und 40 Karten im Deck haben, davon dürft ihr so viele Bronze-Karten, nur sechs Silber-Karten und vier Gold-Karten haben. Jedoch bekommt ihr grundsätzlich anfangs nur zehn Stück, jedoch gibt es Tricks, die euch oder eurem Gegner erlauben, Karten zu ziehen oder andere Karten aus dem Deck zu nutzen.

Aber fangen wir einfach mal ganz von vorne an: das Deck. Hier müsst ihr euch entscheiden, ob ihr Nilgard, Monster, Temerier, Skellige oder die Scoia’tael spielt. Denn alle diese Fraktionen haben verschiedene Anführer-Karten, welche einmalige Fähigkeiten haben und natürlich auch noch normal ausgespielt werden können. Aber ich zeige euch anhand meines Decks, worauf es ankommt. Grundsätzlich benötigt ihr erst einmal Karten und müsst diese aufeinander abstimmen. Anfangs stehen euch Starterdecks aller Fraktionen zur Verfügung, die nach ein paar Runden online und den Herausforderungen schon ordentlich modifiziert werden können. Bei mir hat es sich so ergeben, dass ich ein Nilfgard-Deck Spiele. Hier aber vor allem mit großem Wert auf Spione. Bedeutet, ich spiele Einheiten aus, die besondere Fähigkeiten haben, aber auf der Seite des Feindes liegen. So versuche ich nach und nach meine Punktzahl zu maximieren und möglichst viele Karten in einem Zug zuspielen.

So besteht mein Deck vor allem aus Emissären und Gesandten, dies sind die ominösen Spione. Der Emissär erlaubt es mir, aus zwei Bronze-Einheiten auszuwählen, welche ich spielen kann und der Gesandte, welcher eine Einheit um zehn Punkte verstärkt. Dazu sollte man wissen, dass euer Deck aus Einheiten- und Sonderkarten besteht. Einheiten-Karten, besitzen immer einen Stärkewert und können Fähigkeiten oder Panzerung besitzen. Wobei auch beides, Fähigkeit und Panzerung, möglich ist. Das bedeutet, dass ein Spion auch Punkte bringt, diese sind bitter nötig, um zu gewinnen, denn der Spieler mit der höchsten Punktzahl, gewinnt die Runde.

Was macht man also gegen solche Spione?

Erst einmal können Spione mächtigere Karten holen, welche mehr Punkte bringen oder durch Spione verstärkt werden, dazu gehört zum Beispiel die “Nauzicaa Brigade”, die kann bei Spionen maximal fünf Schaden machen und verstärkt sich bei Tod des Spions um zwei Punkte. Bei einer Basisstärke von sieben sind dies ein paar gute Punkte.

Aber es gibt mehr Karten, welche durch Spione stärker werden. Die “Impera Brigade” kriegt für jeden gespielten Spion 2 Punkte dazu, dass hilft auch schon ungemein, um einfach nur viele Punkte zu generieren. In Verbindung mit Gesandten können diese Karten gerne mal bis zu 50 Punkte haben, können jedoch auch leicht durch “Verbrennen” vernichtet werden. Diese Karte vernichtet nämlich die stärkste(n) Karte(n) auf dem gesamten Spielfeld, also auf beiden Seiten. So sollte man seine Punkte gut auf verschiedene Einheiten verteilen, um nicht plötzlich ohne Punkte dazustehen.

Problematisch ist nur, dass ihr von jeder Bronze-Einheit maximal nur drei im Deck haben dürft, also nur drei Emissäre und drei Gesandte. Ihr wollt allerdings auch gar nicht die Spione auf der Hand behalten, da sie auf der gegnerischen Seite viel besser aufgehoben sind, da ihr sie schön in der ersten Runde verprassen könnt, da es eine Karte gibt, welche Einheiten vom gegnerischen Friedhof holen kann. So könnt ihr in der zweiten Runde schon wieder einen Großteil eurer Spione wiederholen. Das wäre dann der sogenannten “Vicovaro Doktor”, allerdings gibt es auch noch die “Vicovaro Novizen”, diese erlauben es euch die Fähigkeit eines “Gesandten” oder “Emissärs” noch einmal zu nutzen. Zusätzlich, muss man sich auch noch eine Anführer-Karte aussuchen, diese kann wie schon gesagt, verschiedene Fähigkeiten haben.

Anfangs habe ich mit “Emhyr var Emreis” gespielt. Dieser erlaubt es euch, eine Karte auf die Hand zunehmen und noch einmal auszuspielen. Aktuell allerdings spiele ich mit “John Calveit”, dieser erlaubt es euch nämlich, die ersten drei Karten eures Decks zu sehen und eine davon zu spielen. So könnt ihr euch schnell einen kleiner Karten-Vorteil erwirtschaften, ohne starke Karten spielen zu müssen. Man kann allerdings auch eine Kette starten, in der man dann einfach mal sechs Karten zieht. Dies ist dank der Spione möglich. In Kombination mit der Gold-Karte “Cahir”, welche erlaubt, eure Anführerfähigkeit nochmals einzusetzen, kann man ordentlich Schindluder treiben.

So, aber genug vom Deckaufbau, denn die Regeln wollen auch gekannt werden. Ihr wisst jetzt zwar schon, was es für unterschiedliche Kartentypen gibt, allerdings habe ich bis auf ein paar Kleinigkeiten noch nicht die Regeln erklärt. Fangen wir mal von vorne an. Als Erstes seht ihr das Schlachtfeld, ihr seht sechs Reihen, hier spielt ihr Nahkämpfer, Fernkämpfer und Artillerie aus, jeweils drei Reihen gehören zu einem Spieler. Zusätzlich seht ihr euer Deck und den Friedhof. Auf den Friedhof gehen besiegte Karten, welche nicht gebannt wurden, also Karten, die komplett aus dem Spiel genommen wurden. Auch werden alle Karten, welche am Ende einer Runde auf dem Feld liegen, mit Ausnahme ein paar weniger Karten, die “Zähigkeit” besitzen, auf den Friedhof geschoben. Dann seht ihr noch eine Münze und zwei Punktzahlen, die Blaue gehört euch und die Rote eurem Gegner. Die Münze entscheidet in der ersten Runde, wer anfangen darf.

So viel zu den Spielfeld-Grundlagen. Kommen wir zu dem Ablauf einer Runde, denn es gewinnt der Spieler oder die Spielerin, welche die meisten Punkte am Ende einer Runde hat. Problematisch ist nur, dass Gwent ein Best-of-Three spiel ist, also gewinnt der Spieler, der zuerst zwei Siege hat. Also das Erste, was in einem Spiel passiert ist, dass ihr eure elf Karten bekommt (10 am Anfang, dann dürft ihr natürlich noch eine ziehen, also 11), davon dürft ihr drei wieder ins Deck werfen und für jede abgeworfene Karte eine neue Karte ziehen. Die abgeworfenen Karten wandern für den Anfang allerdings wieder ins Deck und nicht auf den Friedhof, da kommen nur Karten hin, welche auch auf dem Feld waren. Nachdem ihr und euer Gegner dann Karten gezogen und getauscht habt, wird die Münze geworfen. Denn so wird entschieden, wer anfängt. Nun spielt ihr abwechselnd Einheiten- oder Sonderkarten aus.

Wann ist die Runde denn beendet?

Die Runde wird dann beendet, wenn beide Spieler keine Karten mehr auf der Hand haben, oder beide Spieler gepasst haben. Man kann sich nämlich jeder Zeit entscheiden zu passen, um zum Beispiel einen Vorteil gegenüber des Gegners zu haben, z.B. in Form von mehr Karten. So kann man passen taktisch zum Bluffen einsetzen. Denn taktisch spielen, ist hier das A und O, ohne Karten habt ihr eigentlich sofort verloren, genauso wenn ihr in der ersten Runde schon eure stärksten Einheiten ausgespielt habt. Also muss man jederzeit überlegen, welcher jetzt der richtige Zug ist und kein Gegner gleicht dem anderen, da ihr stets gegen menschliche Gegner spielt.

Ok, die Regeln sind ja einfach, aber du hast etwas von Sonderkarten geschrieben?

Richtig, allerdings kann ich Sonderkarten und Wetterkarten nur kurz anreißen, da sie den Rahmen endgültig sprengen würden. Sonderkarten, wie zum Beispiel “Verbrennen”, zerstören die stärkste Einheit, auf dem Spielfeld. Das Problem ist allerdings, dass auch eure Einheiten betroffen sein können. Aber es gibt unterschiedliche Karten, also schaut doch vielleicht mal in die GwentDB. Kommen wir mal kurz zu Wetterkarten, diese werden auf eine gegnerische Reihe gespielt und schaden den Einheiten in dieser Reihe über Zeit. Wettereffekte können aber durch “Gutes Wetter” wieder entfernt werden.

Aus der Alpha

So viel kurz zu den Sonder- und Wetterkarten. Sicherlich frag ihr euch, wie man neue Karten bekommt und was man alles so machen kann. Zu allererst empfehle ich jedem Spieler die Einzelspieler-Herausforderungen zu spielen. So könnt ihr euch die Anführer-Karten, Scraps (diese benötigt ihr, um einzelne Karten zu craften), Erz (wird benötigt, um sich Kartenfässer zu kaufen) und ein Kartenfass freischalten. In Kartenfässern sind immer fünf Karten, vier Karten, welche euch einfach so gegeben werden und eine Karte, welche ihr euch aus drei Karten aussuchen könnt. Diese Fässer könnt ihr euch einmal über Erz kaufen, Leveln oder Ranglisten-Spiele freispielen. Ihr könnt aber auch Fässer für Geld kaufen, allerdings bringt das keinen sehr großen Vorteil, außer ihr gebt wirklich viel Geld im Spiel aus.

Über normales Spielen könnt ihr allerdings bis zu sechs Fässer oder mehr erspielen und das am Tag. Also muss man sich über ein “Pay to Win”-Modell keine Sorgen machen. Aber zum Kartenfässer erspielen müsst ihr Online gegen menschliche Gegenspieler spielen, dass geht über freie Spiele, diese werden nicht für die Rangliste gewertet, oder über Ranglistenspiele. Allerdings zählen beide Modi gleich für das eigene Level, nur könnt ihr innerhalb einer Saison im Ranglisten-Spiel auch noch in verschiedenen Ränge steigen. Ihr werdet außerdem mit Level zehn und dem Freischalten von Ranked in einen Rang eingestuft, welchen ihr nicht wieder verlieren könnt.

Fazit:

Gwent ist ein richtiger Kracher geworden, trotzdem behalte ich mir vor, den Artikel als First Look zu schreiben, da wir immer noch in der Beta sind. Mir gefällt allerdings Gwent schon sehr viel besser als Hearthstone oder The Elder Scrolls: Legends. Nach 50 Stunden kann man sich aber trotzdem mal eine Meinung bilden. So ist Gwent aktuell das fairste und taktischste “Trading Card Game”, welches es gibt. Mit jedem Starterdeck kann man theoretisch auch gegen Pro-Spieler gewinnen und es macht einfach nur tierisch Spaß, neue Karten zu bekommen. Ihr könnt euch jede Karte einzeln anschauen und sogar in einer animierten Premium-Variante bekommen. Besonders entfaltet sich der Charme, wenn man die Spiele und Bücher kennt. So gibt es ein Wiedersehen mit vielen schon verstorbenen Charakteren. Gwent bietet also den Fan-Service, den solch ein Spiel benötigt, ohne dabei zu vernachlässigen, dass es Menschen gibt, die mit “The Witcher” noch nicht so viel zu tun hatten.

Schaut also am besten mal rein, denn es ist ja “Free to Play”.

Wie immer bitte ich euch einfach mal eure Meinung zu Gwent dazulassen. Einfach hier drunter oder auf Facbook kommentieren.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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