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PlayStation Portal – mein erster Handheld seit Kindheitstagen

Meine Liebe zu tragbaren Geräten ist eigentlich früh in mir gewachsen. Das erste Gerät welches ich in den Händen hielt und irgendwann in den 90ern zu Weihnachten bekam, war der Klassiker unter den Klassikern. Der Game Boy von Nintendo. Unzählige Stunden und bis die Batterien ausgesaugt waren spielte ich. Die Zeit verstrich im Hintergrund. Die Liebe hielt auch einige Jahre, aber spätestens mit der Jahrtausendwende war’s dann auch vorbei. Ich vorm PC, vor der PlayStation und anderen Konsolen.

Zwar habe ich über die vergangenen Jahre immer mal wieder verschiedene Handhelds in meinen Händen gehabt, selbst aber eines gekauft? Nö. Alles mögliche schon auf dem Smartphone ausprobiert? Alles nicht, aber sehr vieles. So komplett abgeholt hat es mich in den Jahrzehnten nach dem Game Boy aber nie mehr. Die Gründe waren eigentlich immer: ich mochte nicht auf die großen Titel verzichten, bzw. fand es irgendwie immer doof, eher “nur” Ableger von meinen Lieblingsspielen spielen zu können und ich weiß sehr wohl, der Gedanke hinkt gewaltig und ich werde unzähligen Titeln mit der Abstufung nicht gerecht. Ein anderer Faktor war die Zeit. Also das Fehlen davon.

Ich hab es schon mehrfach erwähnt, erzählt oder beschrieben. Interessen verschieben sich und Videospiele drehen sich einfach nicht mehr so häufig im Laufwerk – bzw. digital. So unverhofft wuchs aber in den letzten Wochen immer mehr der winzig kleine Samen in meinem Kopf. Was ist denn eigentlich mit diesem PlayStation Portal von Sony? Die haben doch seit November 2023 ein neues Gerät auf den Markt geschmissen und von dem was ich bisher so wahrgenommen habe, war die Resonanz doch sehr positiv.

Schließlich befindet sich der aller größte Teil meiner Bibliothek im PlayStation-Universum und ich könnte so auch eben die “großen” Spiele spielen?! Der Gedanke ließ mich nicht mehr los und wie ihr auf den obigen Bildern sehen könnt, ich hab das Ding nun. Bin ich zufrieden damit? Bevor ich dazu komme, erst einmal die nackten Fakten!

Die technischen Merkmale:

  • Voraussetzung: PS5-Konsole
  • Bildschirmdiagonale: 20,35 cm / 8 Zoll
  • Bildschirmauflösung: 1080p x 60fps
  • Speicherkapazität: 0 GB
  • Anschlüsse: USB / 3,5 mm-Klinkenanschluss
  • PlayStation Link und kein Bluetooth
  • Gewicht: 540 g
  • Maße: Breite 337 mm / Höhe 150 mm / Tiefe 95 mm
  • Lieferumfang: PlayStation Portal Remote-Player, USB-Kabel, Anleitung
  • Haptisches Feedback und adaptive Trigger sind verfügbar
  • Remote-Player kann kompatible Spiele (PS4 und PS5) streamen
  • Preis: 219,99 Euro

Soviel dazu und ob einem die Auflösung, bzw. die weiteren technischen Aspekte zusagen, der bekommt mit dem PlayStation Portal ein gefühlt wertiges Produkt. Ich finde es liegt sehr gut in der Hand und ist irgendwie ein breitgezogener DualSense mit einem Bildschirm in der Mitte – der im übrigen auch eure fettigen Fingerchen registriert.

Da ihr eure Spiele über eure PlayStation 5 streamt, ist aber vor allem eines wichtig: eine schnelle Internetverbindung. Sony selbst sagt dazu: “… du Zugang zu Breitband-WLAN mit mindestens 5 Mbit/s hast. Für ein besseres Spielerlebnis wird eine Hochgeschwindigkeitsverbindung von mindestens 15 Mbit/s empfohlen.” Hinter diesem Punkt solltet ihr also euren ersten Haken setzen, sofern ihr Interesse habt. Noch ein wenig wichtiger, meiner Meinung nach, ist aber der folgende Aspekt: “Ist euer WLAN-Router in der Lage auch ein 5-GHz-Signal zu senden?” Wenn nicht – dann lasst es gleich ganz.

Falls ihr euch fragt wieso, dann ein kurzer Ausflug.

Neben Kanaleigenschaften werden typische Datenübertragungsgeschwindigkeiten von Faktoren wie Geräten mit Band, physische Objekte oder Wände beeinflusst, die die Signalstärke reduzieren oder Einschränkungen durch einen Service Provider (ISP) auferlegt werden. / Quelle

  • 2.4 GHz kann eine typische Höchstgeschwindigkeit von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbps) liefern.
  • 5 GHz kann bis zu 1 Gigabit pro Sekunde (Gbps) liefern.
Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=uj5K1dT09eI

Klingt logisch wieso ihr also lieber gar nicht auf das 2.4 GHz-Signal setzen solltet, oder? Ich hatte das PlayStation Portal zunächst über 2.4 GHz in meinem Heimnetzwerk laufen und war anfänglich richtig erschrocken und maximal enttäuscht. Krasse Artefakte, Verbindungsprobleme und immense Verzögerungen bei der Eingabe. Nach dem ich kurz ins Menü meines Routers nachschaute und die entsprechenden Einstellungen (5 GHz) traf, waren alle gerade genannten Probleme passé!

Es kam seitdem extrem selten vor, dass sich kleinere Störungen von wenigen Sekunden überhaupt bemerkbar machten. Das Bild ist knacke scharf, die Eingabe fühlt sich so direkt an, wie es eben über streaming sein kann. Eine große Latenz spüre ich aber ehrlich gesagt nicht und bin seit dem echt super zufrieden! Der Akku hält für ca. 4 Stunden im intensiven Betrieb.

Im Netz findet ihr viele angebliche Tipps um die Performance zu boosten. HDR und 120 Hz an der PS5 ausschalten, HDMi-Kabel an der Konsole ziehen, etc. Nichts davon habe ich getan und sehe auch überhaupt gar keine Notwendigkeit.

Was habe ich bisher gespielt?

Das super spannende Animal Well habe ich komplett auf dem Portal gespielt und vor kurzem bin ich mit Diablo IV angefangen. Auch in der Hölle war ich bisher komplett mobil unterwegs, Spielzeit liegt aktuell bei 15 Stunden. Für solche Spiele halte ich so ein Gerät für perfekt – Shooter wie Call of Duty und Co. würde ich ohnehin niemals auf dem Portal spielen, schon alleine wegen der Latenz. Die ist halt da und wird nie komplett weg sein, auch wenn sie super gering scheint und mir nicht negativ auffällt.

Für die Zukunft habe ich noch einige Titel auf Lager, die in eine ähnliche Richtung wie Animal Well oder das Neueste Diablo IV gehen – ich bin also sehr gut versorgt und freue mich meinen Stapel zu verkleinern.

Und einer der schönsten Erfahrungen zuletzt war, ich kann mit dem Ding auch problemlos bei heißen Temperaturen auf meinem Balkon spielen. Etwas, das ich vorher nie gemacht habe und im Sommer spiele ich eigentlich viel, viel weniger – aufgrund der Temperaturen. Komplett neue Erfahrung für mich, die mich auch ein rundum positives Fazit ziehen lässt.

Der bisher größte und aktuell einzige Kritikpunkt: es gibt kein Bluetooth. Das ist so maximal dumm Sony und echt richtig ärgerlich! Ich könnte mir zwar zusätzliche Periphere kaufen und anschließen, damit meine nicht-Sony-Kopfhörer funktionieren, aber aktuell ist es noch nicht notwendig. Meine kabelgebundenen Kopfhörer würden gehen, aber die kamen bisher auch noch nicht zum Einsatz.

Sony möchte eben sein PlayStation Link verkaufen, bzw. die aktuell zwei erhältlichen Kopfhörer, die das Format unterstützen. Dazu sage ich nur nö.

Auch wenn der letzte Punkt echt bescheiden ist, bleibe ich am Ende bei einem sehr positiven Fazit. Das Gerät ist für alle interessant, die ihre Bibliothek seit Jahren eher auf der PlayStation pflegen und sehen. Die Einrichtung funktioniert super einfach, das Gerät ist schnell startklar und die bisher gespielten Spiele spielten sich tadellos. Nach insgesamt vier Wochen intensiver Nutzung bereue ich den Kauf zu keinem Zeitpunkt!

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

1 Comment

  1. […] Animal Well ist ein grandioses Metroidvania, ein ebenso tolles Puzzlespiel und ein wahres Erlebnis. Jede*r der/die nur ein Hauch für dieses Genre übrig hat oder damit erste Erfahrungen sammeln möchte – spielt dieses Spiel! Es wird mich noch sehr lange beschäftigen und ich bin gespannt, welche Geheimnisse es mir irgendwann noch offenbart. Matrjoschka trifft auf Alice im Wunderland. Gespielt habe ich es komplett auf dem PlayStation Portal. […]

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