Silent Hill 2 – Review

Silent Hill 2 war schon immer eines der Horrorklassiker und mit Sicherheit eines der besten Horrorspiele überhaupt. Das Silent Hill 2 Remake ist eines der ersten Bemühungen von Konami, seine hochbeliebten IPs auf die neuen Konsolen zu bringen. Das Remake wurde von Bloober Team entwickelt, die bereits einige Horrortitel entwickelt haben, jedoch nichts von diesem Ausmaß. Für mich war es der erste Spieldurchlauf von SH2 überhaupt.

Das Silent Hill 2 Remake fängt als Slowburn an und die ersten 60 – 90 Minuten sind wahrscheinlich auch eher der schwächste Part im gesamten Spiel, aber weiterhin nicht so, als wäre es unterirdisch. Lediglich der Mangel an Möglichkeiten, die Gegner zu besiegen, macht es schwer. Die Story in Silent Hill 2 verfolgt keinen klassischen roten Faden, die mit Cutscenes Sinn ergeben oder selbsterklärend sind. Es ist eines der Spiele, die einiges an Raum für Selbstinterpretation lassen. Ich habe mir sogar am Ende des Durchlaufs einige Theorie-Videos angesehen und es ist faszinierend, welche Geschichte hier erzählt wird.

Damals wie auch heute – bedrückend gut

Die Geschichte ist generell sehr düster und kommt mit sehr ernsten Themen und einigen Cutscenes, die jedoch zum Original deutlich abgestuft worden sind. Eine kleine Warnung an die, die düstere Themen nicht gut verkraften können. Mir hat die Geschichte sehr gefallen, weil sowohl die Geschichte als auch die Spielwelt aneinander gekoppelt sind und somit Sinn ergeben. Mehr möchte ich jedoch nicht preisgeben.

Das Remake scheint zudem deutlich länger als das Original zu sein. Ich habe rund 16 Stunden gebraucht und versucht so viel wie möglich zu erkunden und Items aufzusammeln. Das Spiel ist im Kern etwas linearer zum Anfang, doch bereits im ersten großen Gebäude entfaltet es sich und hier fühlt sich das Spiel in der Erfahrung selbst großartig an. Es gibt viele optionale Räume und Ecken, die ihr entdecken könnt und Silent Hill 2 ist eines der Spiele, wo es sich meiner Meinung nach lohnt die Welt zu erkunden. In der Spielwelt findet ihr Munition für eure Waffen und Gesundheitpacks, zudem gibt es einige optionale Rätsel, die euch auch belohnen.

Ich war daher sehr erfreut, wie belohnend Bloober Team das Erkunden hier gestaltet hat und somit wirklich die Zeit des Spielers respektiert. Die Rätsel haben mir sehr gefallen und sind eines der Highlights. Das Combat selbst ist ganz gut, auch wenn der Nahkampf etwas zu simpel ist. Hier hat man den Dreh nach wenigen Stunden raus und doch werdet ihr von neuem Gegnerverhalten überrascht. Gunplay fühlte sich gut an, Gegnertrefferfeedback umso besser. Das Gameplay kombinierte das Erkunden, Rätseln und Combat gelungen miteinander.

Die Gegnervielfalt ist zudem ordentlich und deren Design ist sehr verstörend, aber auch das hat seinen Sinn, wieso es gerade so ist. Das Leveldesign hat mir ebenfalls sehr gefallen und erinnert stark an das Resident Evil 2 Remake. Die Bosskämpfe gehören ebenfalls zu den Stärken von SH2.

Eine einzigartige Erfahrung

Die Technik und die gesamte Performance auf der PS5 sind ein großer Aspekt in diesem Remake. Silent Hill 2 ist absolut atmosphärisch und eines der gruseligsten Spiele, die ich überhaupt gespielt habe. Der berüchtigte Nebel wirkt “dick” und die gesamte Spielwelt ist sehr erdrückend. Die Charaktermodelle stechen ebenfalls positiv hervor und auch die Cutscenes sehen erstklassig aus. Auch die englische Vertonung hat mir sehr gefallen! Generell sehen die Umgebungen sehr detailliert aus, wechseln sich stark ab und insbesondere die Lichteffekte empfand ich wirklich sehr gut! Die komplette Präsentation im Spiel ist großartig und verstärkt die Atmosphäre sehr.

Doch der Aspekt, der hier wirklich über allem steht, ist der gesamte Sound. Ich habe das Spiel bis zu einem bestimmten Zeitpunkt mit Kopfhörern gespielt und es ist der Wahnsinn, in welcher Qualität sich das Ganze anhört und die komplette Horroratmosphäre auf ein neues Niveau katapultiert. Die Immersion ist dadurch um ein vielfaches stärker und das ein oder andere mal war ich mir unsicher, ob ich die Geräusche wirklich hörte – oder mir vielleicht doch eingebildet habe?!

Auf der PS5 läuft der Quality-Modus, mit wenigen Drops, sehr rund und flüssig. Das Spiel sieht selbst ziemlich scharf aus, die Ladezeiten sind sehr kurz und auch der Dualsense ist mit seinen Features berücksichtigt worden. Der Performance-Modus ist auch in einem ordentlichen Bereich und läuft ebenfalls rund. Die Bildqualität wird auch nicht allzu sehr davon beeinträchtigt.

Ich bin sehr angetan vom Remake und obwohl meine Erwartungen in einem vorsichtigen Spektrum waren, da das Bloober Team sich mit dem Remake beweisen musste. Doch ich kann das Remake wirklich bedingungslos empfehlen und ist eine einzigartige Erfahrung für mich gewesen. Der Horrorfaktor ist unbeschreiblich! Die Rätsel haben mir sehr gefallen und der gesamte technische Aspekt ist dem Bloober Team wirklich sehr gut gelungen. Im Grunde genommen habe ich keine mittelgroßen Schwächen in diesem Remake bzw. Spiel feststellen können. Wahrscheinlich werde ich dieses Spiel nie wieder spielen können, weil es einfach so viel Horror war, aber es bleibt eine einzigartige Erfahrung. / Der Downloadcode wurde uns freundlicherweise bereitgestellt.