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Spaceland – RPG für Einsteiger

Spaceland ist ein kleines RPG Abenteuer aus dem Hause Tortuga Games und erschien bereits am 30.September für die Nintendo Switch, Xbox One, Windows und Mac OS. Eine vielleicht interessante Anmerkung: die Mädels und Jungs von Tortuga Games kommen aus Deutschland, um genauer zu sein aus Köln. Jedoch ist ihre Präsenz im Web nicht sonderlich ausgeprägt. Schade eigentlich.

Na ja,kommen wir mal zum eigentlichen Spiel. Spaceland ist ein rundenbasierendes RPG im Sinne von XCom und anderen Vertretern des Genres, jedoch stark vereinfacht und minimalistischer. Eigentlich das perfekte Spiel, um in dieses Genre einzusteigen.

Ihr steuert zum Anfang zwei Space Ranger, einen alten Space Cowboy und einen jungen Rekruten namens Jim. Die beiden fliegen gerade einen verschneiten Außenposten an, der zu Forschungszwecken errichtet wurde. Von diesem wurden Notsignale gesendet, jedoch geratet ihr bei eurem Landeanflug in einen Sturm und ihr legt eine 1A Bruchlandung hin, jedoch glücklicherweise vor den Toren der Einrichtung, aus der die Notsignale kamen.

Ab hier bewegt ihr eure Truppe im klassischen Sinne, wie bei einem Super Mario World-Titel auf einer Karte von Einsatzort zu Einsatzort. So dringt ihr immer weiter in die Station ein und löst das Rätsel um die chaotischen Umstände, die vorherrschen.

Auf der Welt-Übersicht Karte könnt Ihr eure nächsten Ziele auswählen.
Auf der Weltübersicht-Karte könnt ihr eure nächsten Ziele auswählen.

Auf dem Weg findet ihr hier und da verstreute Händler, Reisende und Schrottsammler, die euren Waffen- und Rüstungsbaukasten erweitern.

Die Geschichte wird hierbei in kleinen Dialogblöcken erzählt. Keine größeren Videos oder Ingame- Animationen. Alles im allen eine klassische Strategie-RPG-Erfahrung.

Sprachdialoge sucht Ihr vergebens. Im Klassischen Sinne wird die Geschichte nur in Schriftform erzählt.
Sprachdialoge sucht ihr vergebens. Im klassischen Sinne wird die Geschichte nur in Schriftform erzählt.

Die Steuerung ist auch recht einfach zu meistern. Jeder eurer tapferen kleinen Soldaten hat eine gewissen Bewegungsradius am Anfang jeder Runde. Bewegt ihr euch im grünen Bereich, so habt ihr noch eine Aktion übrig, um zum Beispiel zu schießen oder eine andere Aktion auszuführen. Bewegt ihr euch in den grauen Bereich, so legt ihr zwar eine größere Strecke zurück, könnt dann aber keine weitere Aktion ausführen. Wenn unter einem Gegner ein rotes Feld auftaucht, dann könnt ihr diesen angreifen.

Das Spiel bleibt in den Gefächten immer Fair. Jedoch wird es auch nie wirklich Gefährlich.
Das Spiel bleibt in den Gefechten immer fair, jedoch wird es auch nie wirklich gefährlich.

Im Kampf habt ihr die Möglichkeit, hinter Blöcken im Raum in Deckung zu gehen. Diese halten jedoch nicht ewig und ihr solltet den Gegner entweder schnellstmöglich beseitigen oder euch eine bessere Deckung suchen.

Was ich persönlich schön finde, einige Objekte in der Umgebung haben spezielle Eigenschaften. So kann zum Beispiel immer nur ein Spieler oder Gegner auf einer wackeligen Brücke stehen. Treten zwei auf diese Brücke, so stürzt sie ein und reißt alle, die sich darauf befanden, in den Tod. Somit kann man einige Situationen meistern, ohne Munition zu verschwenden.

Munition verschwenden? Ja, jeder Charakter hat eine für sich spezialisierte Waffe und diese haben immer nur ein paar Schuss. Ist die Munition aufgebraucht, muss der Spieler im Level eine Munitionskiste suchen. Ansonsten bleibt ihm nur übrig, den Gegner tot zu treten. Das dauert allerdings ewig und im Nahkampf seid ihr definitiv unterlegen.

Um dieses Defizit wett zu machen, könnt ihr euch, wie bereits weiter oben im Text angedeutet, neue Rüstungen und Waffen anfertigen. Dazu müssst ihr nicht mal erst einen Händler ausfindig machen. Dies geht direkt im Hauptmenü. Und da kommen wir jetzt auch endlich zu dem Übergang, zu den Sachen, die mir nicht so gut gefallen.

Am Ende jeder Schlacht seht Ihr was Ihr geleistet habt. Je besser Ihr abschneidet, desto mehr Geld bekommt Ihr zur Belohnung.
Am Ende jeder Schlacht seht ihr, was ihr geleistet habt. Je besser ihr abschneidet, desto mehr Geld bekommt ihr zur Belohnung.

Obwohl das Spiel aus Deutschland kommt befinden sich massig Satzbaufehler in den Textboxen. Einige Dialoge ergeben einfach keinen Sinn. Man hat das Gefühl, als ob man die Texte aus dem Englischen Wort für Wort ins Deutsche übersetzt hätte.

Dann wäre da noch die Steuerung an sich. In den Kämpfen wird diese zwar erklärt, jedoch wird die Menüführung außerhalb der Kämpfe, wie zum Beispiel, wie man in das Baumenü oder in die Upgrade-Verwaltung kommt, nicht erwähnt. Das sind nur Kleinigkeiten, nerven aber dennoch. Na ja, um fair zu sein, ich konnte die Tasten dafür auf meinen Bildschirmnicht erkennen. Die lagen außerhalb des sichtbaren Bereiches. Leider lässt sich der Bildschirm innerhalb des Spieles nicht skalieren.

Ansonsten kann ich aber technisch keine großen Mängel feststellen.

Grafisch präsentiert sich Spaceland in einem minimalistischen, knuffigen Look, der mit seiner Cell-Shading-Technik eine recht kinderfreundliche Atmosphäre erzeugt. Ist nicht Jedermanns Sache, aber passt zum Gesamtkonzept.

Als Schlusswort bleibt mir nur übrig zu sagen, dass Spaceland, wie bereits erwähnt, ein guter Titel ist, um in das RPG Genre einzusteigen. Über die kleinen Schnitzer kann man da ruhig hinweggucken. Strategisch ist Spaceland aber bei weitem keine große Herausforderung. Die Anpassung von den leichten Leveln, bis in die schweren, dauert ziemlich lange, sodass man sich schleichend, aber fließend anpassen kann. Somit kann ich diesen Titel nicht für Kenner empfehlen. Als kleiner Strategie- und Kniffel-Snack zwischendurch ist er aber gut zu gebrauchen.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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