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Behind the Pixels #02

Spieleüberflut, Sommerloch und die damit verbundene Lustlosigkeit

An Tagen wie diesen, selbst ich habe dabei diesen beschissenen Toten Hosen Song im Kopf, aber darum soll es glücklicherweise gar nicht gehen – wo die Sonne endlich mehr als nur eine Stunde strahlt und der Frühling, ja sogar der Sommer auch endlich hier angekommen zu seinen scheint, spiele ich kaum noch Videospiele. Wen wundert es. Das alljährlich bekannte Sommerloch. Eis essen, ab ins Wasser und ein schattiges Plätzchen suchen. Selbst der schwerfälligste Stubenhocker erkennt irgendwann die Freizeit auch anders nutzen zu können, oder lebt so günstig, das die permanente Strahlung durch Jalousien oder andere Baumaßnahmen abgehalten werden kann und der Stundenzähler im RPG weiter steigt. Ob dann nicht trotzdem dicke Schweißperlen den Weg zwischen die haarigen Arschbacken finden liegt allein an der Klimatisierung. Oder einem regelmäßigen kaltem Fußbad.

Ich bin aber auch eher der Typ, der gerne draußen ist mit ‘ner Limo in der Hand. Was trinkt ihr das so eigentlich gerne? Ich würde mich schon als Experten bezeichnen und kenne verdammt viele Marken, Sorten und Geschmacksrichtungen. Tummelt sich da draußen aber vielleicht doch noch irgendeine Sorte rum, die noch nicht meine Lippen berührt hat? Lasst es mich wissen! Echt jetzt! Aber wo wir gerade bei RPG waren. Da muss ich leider doch etwas tiefer in die Materie. Es ist nicht unbedingt das Genre, welches mir wohl gesonnen ist. Der rote Faden den ich verliere. Belanglosigkeiten denen ich nachgehe und sich dadurch ganz langsam eine Art Lähmung einstellt. Als würde ich es nicht wissen und mich nicht kennen. Ich versuche es jedes Mal aufs Neue wenn interessante Spiele auf dem Markt erscheinen. Bestes Beispiel für mich wieder in diesem Jahr: Horizon: Zero Dawn auf der PlayStation 4. Heftig ist das Spiel gut! Es macht super viel Spaß, die Aktionen und Bewegungen sind butterweich, gehen intuitiv von der Hand und das Artdesign sucht seinesgleichen. Und trotzdem, ja verdammte scheiße trotzdem habe ich dieses großartige Spiel schon seit Wochen nicht mehr angepackt. Es liegt neben der Konsole und wenn ich auf dem Sofa sitze starrt es mich an. Permanent. Der Blick konzentriert und scharf. Ich höre die Robodinos stampfen und schaue jede Nacht zwei Mal unters Bett. Nur um ganz sicher zu gehen. Schweiß rinnt mir von der Stirn und ich pack es einfach nicht weiter zu machen. Ätzend. Hinzu kommt das es mein erstes großes Let’s Play überhaupt werden sollte – weil ich wollte und Bock darauf hatte. Und groß im Sinne von ist ja ein RPG. Einfach so für mich. Bis zur letzten Folge lief es auch ordentlich und machte Spaß, war aber auch immer etwas Arbeit. Was ich am Anfang doch unterschätzt habe. Das Aufnehmen, schneiden, rendern und hochladen. Klingt erstmal nach nicht soviel und machen ja schließlich auch ungefähr 10.000.000 andere; “also stell dich nicht so an” sage ich mir selbst. Auch die technischen Voraussetzungen die ich habe sind ganz ordentlich und nimmt mir daher schon einiges an Arbeit ab. Dennoch ist nach dem Spielen nicht direkt alles getan. Hier und da muss ja dann doch noch mit dem Mauszeiger gearbeitet werden.

Was mir aber durchs let’s playen besonders genommen wurde war die Spontanität. Ich kann ja nicht mal eben und ich hab ja jetzt noch eine halbe Stunde, dann mache ich doch mal eben. Ne. Wenn, dann richtig und dann auch mit Zeit. Das war mein Anspruch. Das hat mich genervt und nervt mich auch nach wie vor – so dass ich darüber nachdenke die Let’s Play-Reihe zu beenden und das Spiel ganz druckbefreit weiterzuspielen. Beim nächsten Spiel würde ich es anders angehen habe ich mir vorgenommen. Ich glaube auch das die 30 Minuten Intervalle zu knapp sind, bzw. für deutlich Mehrarbeit sorgen. Also würde ich, wenn ich doch weitermache und beim nächsten Spiel das ganze auf eine Stunde verlängern. Machen ja schließlich andere auch – obwohl hier und da gesagt wird: „Ne, 30 Minuten sind genau richtig.“ Ich muss da noch mal in mich gehen … ob weitermachen in Form eines Let’s Plays oder einfach als Livestream. Es bleibt also unfasslich, wahnsinnig und atemberaubend spannend.

Auch muss ich mir noch mal wirklich ernsthaft überlegen ob ich RPG’s grundsätzlich auslasse, weil ich das Problem einfach schon immer hatte. Wirklich immer! Und das ist so dermaßen kacke– bin ich damit eigentlich alleine? Ich weiß es nicht. Gefühlt spielt ja irgendwie jeder solche Spiele und gerade DAS scheinen doch auch immer die Spiele zu sein, weshalb man überhaupt Videospiele spielt. Oder nicht? Ist man nicht erst so’n richtiger Gamer wenn man mindestens eines von diesen großen und mächtigen RPG’s durchgespielt hat? Jeden Furz und Taugenichts angesprochen hat? Mit den beschissensten Waffen kämpft, damit man im Freundeskreis prahlen kann? Und warum passt das dann nicht zu mir? Keine Ahnung.

Amüsant fand ich es eben auch deshalb, weil ich dem Spiel auch immer so grandios aus dem Weg gegangen bin. Es ist ja nicht so, als hätte ich nicht gespielt. Da war zum Beispiel Little Nightmares, wenn auch ein kurzes Spiel, das sofort gespielt wurde. Oder hier und da mal andere Spiele … und am Ende hätte ich es dann doch in Horizon: Zero Dawn investieren können. Dachte ich dann so bei mir im Nachgang. Aber dann war die Zeit wieder zu knapp und der strenge Blick traf mich gleich wieder, so dass ich schnurstracks aus dem Wohnzimmer bin. Ja … ich glaube ich bringe es bald zu Ende, schließe die Akte RPG für mich und widme mich dann … ja, was eigentlich genau? Könnt ihr etwas empfehlen?

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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