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Sledgehammer Games ist dieses Jahr dran gewesen, einen neuen Ableger in der modernen Modern Warfare-Trilogie zu entwickeln. Eigentlich habe ich gedacht, nach Vanguard kann es nur bergauf gehen, doch ich wurde eines Besseren belehrt.
Wie die vorigen Ableger, kommt Call of Duty: Modern Warfare 3 mit drei Hauptaspekten im Spiel. Einer Kampagne, Zombie-Modus und Multiplayer. Angefangen mit der Story-Kampagne: ich war noch nie so glücklich darüber, eine Kampagne in 4,5 Stunden abgeschlossen zu haben. Nicht nur ist die Dauer in einem 80€-Spiel extrem fragwürdig, sondern die Qualität und die Respektlosigkeit die den Spielern zugeworfen wird ein großes Problem. Kein Wort beschreibt mein Erlebnis besser als Belanglosigkeit. Ich habe mich gelangweilt, gequält durchzuhalten und irgendwie versucht die Motivation aufrechtzuhalten.
Die Hälfte der Kampagne verbringt ihr in Open-Combat-Missionen, was letztendlich weitläufige Missionen mit verbundenen Nebenmissionen sind. Diese bieten jedoch keinen Spaß, Tiefgang oder wirken clever entworfen. Vielmehr fühlt es sich komplett nach Filler an. So, als würde man die 4,5 Stunden lang dasselbe machen. Jedoch nur mit einer anderen Kulisse im Hintergrund. Charaktere sind in der ersten Minute bis zur Letzten komplett identisch, durchlaufen keine Entwicklung. Hier haben sich die Entwickler anscheinend keine Mühe gegeben, dem Ganzen wenigstens etwas Tiefgang zu bieten. Ich weiß nicht was hier funktioniert, außer dem HDR, der auf einem OLED wirklich gut aussieht. Ist das der Tiefpunkt einer CoD-Kampagne? Ja, aber so tief hätte ich es mir niemals erdenken können.
Der Zombie-Modus ist leider ebenfalls ein Reinfall. Auch von einem designtechnischen Standpunkt aus. Es gibt keine traditionellen rundenbasierten Zombies mehr, sondern ist dies vielmehr eine riesengroße Open World mit optionalen Aufgaben, die ihr annehmen könnt. Die Open World ist in Zonen aufgeteilt; je mehr ihr in die Mitte läuft, desto stärker werden die Zombies. Zwar spielt ihr das im 3er-Trupp, was mir sehr schleierhaft ist, wieso sie es von vier runtergesenkt haben, dafür könnt ihr zufällig auf andere Spieler treffen und mit denen eine Gruppe bilden. Dennoch fühlt sich das Ganze, wie in der Kampagne komplett nach einem riesengroßen Filler an. Keine Tiefe, keine Spannung, kein Horrorfeeling, was man gerne aus den vorigen Zombie-Modi kennt. Hier wird lediglich die Marke genutzt, um eine Kulisse zu entwerfen, damit man ansatzweise dem 80€-Preis gerecht wird. Spoiler: Nein, hier ist nichts 80€ wert.
Der Multiplayer bringt mich auf einen Nostalgietrip. Ich bin mit der originalen Modern Warfare-Reihe in meiner Jugend aufgewachsen, habe die Maps rauf und runter gespielt. Neue Maps gibt es hier nicht, nur 16 aufgehübschte Maps aus der originalen Trilogie. Neue aufregende Modi sind auch fehl am Platz. Zwar kann der Multiplayer durchaus spaßig sein, auch die Nostalgie schön reinkicken, weil die Maps sich einfach weiterhin toll spielen, dennoch fühlt es sich komplett nach einem DLC an.
Ich glaube nicht, dass ich vor dem Release ein solch unfertiges, rohes und belangloses Spiel erwartet habe. Sehr selten kritisiere ich den Preisaspekt in einem Spiel, zuletzt bei The Last of Us: Part I, aber hier hat Activision komplett einen Realitätsverlust erlitten. Setzt pures PR- und Marketinggelaber ein und liefert ein Produkt, was für mich zweifellos das schlechteste Call of Duty überhaupt ist. Die Kampagne ist eine Frechheit für alle, die ihre Zeit dafür opfern. Der Zombie-Modus nutzt lediglich die Marke, die Treyarch aufgebaut hat und zerstört es mit einer ideenlosen Ausrichtung. Sie versuches es mit einem Multiplayer schönzureden, der lediglich von seiner Nostalgie lebt. Ich sehe keinen Punkt, der hier 80€ rechtfertigt. Was ich sehe, ist ein Reinfall auf ganzer Linie.
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