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Spieletrends die ich mag

Vor gut einem halben Jahr habe ich mich ziemlich darüber ausgekotzt, was mir in den letzten Jahren an Spieletrends so richtig auf den Sack geht. Das lässt sich hier nachlesen. Da es aber auch positive Entwicklungen gegeben hat und mir Videospiele nach wie vor viel Freude bereiten, dachte ich mir, es wäre auch mal an der Zeit darüber etwas zu schreiben. Also Marco, was magst du denn so an Spieletrends?

Spieleflut. Ich habe darüber schon mit Freunden gesprochen und erst vor wenigen Tagen nochmal kurz das Thema mit Marcel abgerissen. Jeden Tag, jede Woche und mehrmals im Monat findet sich der Kampf um die günstigsten Preise auf den diversen Portalen wieder. Kaum ist ein Spiel auf dem Markt, wird der Preis reduziert. Das sorgt zum einen dafür, das ich einfach gar nicht mehr hinterherkomme und am liebsten gar nicht daran denke was ich schon wieder alles verpasst und noch immer nicht gespielt habe. Klingt vielleicht erst einmal negativ, aber es ist doch positiv zu sehen, weil einfach die breite Masse an Spielen die unterschiedlichsten Genres bedienen. Das gab es zu Zeiten von PS360Wii definitiv nicht in der ausgeprägten Form. Das erinnert mich frappierend an die PS2-Ära, auch dort gab es wirklich für jeden Hinz und Kunz ein Videospiel. Für den noch so kleinen Markt und für den noch so kleinen Geldbeutel. Das kann man in meinen Augen nur gut finden.

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Unsere alte Dame, die USK. Die “neuen” Alterskennzeichnungen sind noch IMMER viel zu groß! Das ärgert mich heute noch und versaut jedes Cover. Egal ob Spiele oder Filme. Damit Eltern es auf den ersten Blick leichter haben … pffft! Wendecover olé! Aber. Auch die USK hat eine positive Entwicklung genommen. Das mag eventuell mit dem gesteigerten Verständnis für Spiele an sich liegen, vielleicht auch am Markt (mal kritisch in den Raum geworfen, schließlich ist mit Spielen Unmengen von Geld zu verdienen), oder aber auch der ganz normale Prozess – alt geht und neu kommt. Festzuhalten ist auf jeden Fall, in der neuen Generation PS4/Xbox One kam es zu deutlich weniger Indizierungen und zu deutlich weniger zurecht geschnittenen Spielen für den deutschen Markt.

Generell möchte ich sagen: Beschneidungen in Form von Kürzungen oder fehlenden Inhalten finde ich ganz persönlich nicht fair, weil ich mich als Individuum sehe, welches richtig, falsch, überzogen und den Grad der Gewalt (physisch wie psychisch) einordnen kann. Ich weiß was ich vertragen kann und was nicht. Jugendliche und heranwachsende Persönlichkeiten brauchen aber eine Orientierung – wie sie jeder von uns genossen hat und deshalb ist eine Prüfstelle für unsere Gesellschaft wichtig. Das heißt nicht, das ich in jungen Jahren großen Wert darauf gelegt habe, welche Alterskennzeichnung auf der Verpackung stand – 18er-Titel waren immer interessant – aber bei uns zu Hause wurde damals offen darüber gesprochen. Und Kunst darf verdammt vieles. Sie darf zynisch, makaber und sarkastisch sein. Der Gedanke sollte immer frei bleiben. Meine Meinung. Werden aber Menschen verachtende Sichtweisen, Gedankengut oder auch aktive Handlungen in Spielen durchgeführt, die genau auf dieser Schiene fahren, dann sind solche “Projekte” äußerst kritischen zu beobachten. Hier stand erst ein Name eines Spiels, aber nach Überlegung und auch der Meinung meiner Kollegen, entschloss ich mich den Namen wieder zu entfernen. Und eigentlich wollte ich gar nicht so viele Worte darüber verlieren, ich möchte aber auch keineswegs falsch verstanden werden. Ego-Shooter sind immer schwierig gewesen und bleiben es auch für viele Menschen. Da sterben “Menschen” unzählige Pixeltode. Mir ist bewusst das da nicht bei jedem Verständnis herrscht.

Storytelling und wie Videospiele langsam erwachsen werden. Es gibt noch immer diese Art von Spielen, bei denen der König der Jump ‘n’ Runs mit dicken Schnurrbart wiedermal seine in pink gekleidete holde Maid vom griesgrämigen König der Koopas befreien muss. Zum verdammten x-ten Mal. Von denen rede ich aber jetzt nicht. Es gibt Spiele, die für ordentlich Gänsehaut sorgen, weil es vor Spannung nicht mehr auszuhalten ist. Jede Aktion könnte die letzte sein. Dort warst du zu gierig und unkonzentriert. In dem Korridor tropft der Schleim nur so von der Decke. Gänsehaut weil du über Jahre hinweg mit der Serie großgeworden bist und es sich so anfühlt, als wärst du beim letzten großen Abenteuer dabeigewesen und es heißt nun lebewohl zu diesem Freund zu sagen. Traurige Momente, weil sein Vater seine sterbende Tochter in den Händen hält und du in der Geschichte erkennst, wie fremd er sich geworden ist und er seine Zeit braucht, um zu seinem eigentlichen ich zurückzufinden. Es ist gut das es Latzhosen tragende Männer gibt die Frauen retten und ebenso gut ist es zu sehen, das die Menschen hinter den Spielen und auch die Menschen davor noch nicht am Ende angekommen sind.

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Ein Ende der Killerspieldebatte. Ende ist nicht ganz richtig, aber die Stimmen sind deutlich leiser geworden. Der Deutsche Computerspielpreis hat seinen Teil dazu beigetragen, zumindest empfinde ich es so. Denn er srogte dafür, das der Fokus eben ein ganz andere wurde. Crysis 2 gewann sogar 2012 als bestes Spiel des Jahres mit dem Prädikat: “Dieser Shooter ist kulturell wertvoll.” Ich möchte auch gar nicht noch weiter ausholen, weil ich es in dem Absatz zur USK schon getan habe. Ich bin nur froh darüber, das Menschen wie du und ich, der Videospielmarkt und die Szene zum großen Teil in der Gesellschaft angekommen sind. Schlimm genug das ich den Begriff als solches überhaupt in diesem Kontext benutzt habe – er gehört glücklicherweise der Vergangenheit an.

Eigentlich fast es zwei Punkte nur zusammen. Ich freue mich noch immer auf Spiele und das obwohl ich nun schon über 24 Jahre aktiv Videospiele spiele. Irgendwie kommt immer etwas neues, auch wenn böse Stimmen behaupten, die Entwickler würden sich nur noch auf ihrer Vergangenheit ausruhen. Spiele begeistern mich nach wie vor und ich bin genau so einer, der zu gerne einem Hype verfällt und auch jemand, der schon enttäuscht wurde. Aber das gehört auch einfach dazu. Manchmal einfach etwas weniger Fanbrille tragen, durchatmen und ruhig bleiben. Gespielt wird immer.

Und weil der Mittelteil so ernst wurde und jeder seine Gedanken zu diesem Thema hat, möchte ich mit folgendem ganz und gar nicht traurigen Herren abschließen.

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Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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