Sea of Solitude – im Meer der Einsamkeit
19. Juli 2019SpielBar #46 – Das Schicksal erwartet dich!
28. Juli 201950 Jahre danach – die Eroberung des Mondes
Es gibt insgesamt drei Dinge die mich seit Kindheitstagen begeistern und an deren Faszination auch nie etwas verloren ging. Dinosaurier, Wale und das Weltall. Die Musik kam erst später hinzu. Aber ganz gleich ob es nun die Tiere aus der Urzeit, die Lebewesen in noch kaum erforschten Tiefen oder das unendliche Weltall waren – Dokumentation, Reportagen und Filme sauge ich nach wie vor auf. Nun jährte sich ein Ereignis zum 50. Mal – die ersten Schritte eines Menschen auf unserem nächsten Nachbarn, dem Mond.
Ich weiß um Verschwörungstheorien und das wir angeblich nie da waren, auch möchte ich nicht über Sinn und Unsinn sprechen – allein die Summen an Geld und natürlich die Ressourcen die investiert wurden, sind bis heute unerreicht und unvorstellbar. Mir geht es rein um die Faszination, die technische Entwicklung, den Mut, den Ehrgeiz und dem Zusammenhalt fernab jeder Religion, jeder Grenzen und jedem noch so bescheuerten nationalen Gefühl. Es ist mein allergrößter Traum – ich würde auch gerne mal die Erde aus so einer Perspektive sehen. Der Wunsch hält mich nach wie vor sehr fest und beschert mir Gänsehaut.
Der deutsch-fanzösische Kultursender arte veröffentlichte nun eine Dokumentation von insgesamt drei Episoden: Die Eroberung des Mondes. Sie dokumentiert den Beginn der Raumfahrt und dem ersten Satelliten im Weltall: Sputnik – in die Umlaufbahn von der ehemaligen UdSSR geschossen, demonstrierten die Sowjets ihren technischen Vorsprung. Nach Ende des 2. Weltkrieges waren vor allem und bis zuletzt deutsche Raketenwissenschaftler auf Seiten der USA und der UdSSR maßgeblich für die rasante Entwicklung und Umsetzung verantwortlich, Wernher von Braun war einer von ihnen. So waren es auch die Sowjets die den ersten Menschen ins Weltall schossen und der lebend zurückkehrte. Auch sein Name ist bis heute unvergessen: Juri Gagarin. Der Wettlauf begann. Niemand ließ oder wollte sich in die Karten blicken lassen. Aus dieser Geheimhaltung resultierten unendlich viele Tests und schlussendlich ein Ziel, auf das wir jeden Abend erneut blicken.
Die Doku-Reihe gewährt wirklich viele Einblicke in alte Aufnahmen, die den Bau begleiteten, so wie bewegtes Material aus der Schwerelosigkeit und weitere tolle Aufnahmen von Starts und den Kampf gegen die Erdanziehung. In den rund 330 Minuten sind neben den Erfolgen, auch die Rückschläge und schweren Umstände dokumentiert. Während die NASA und die Wissenschaftler immer wieder davon sprachen Frieden und Zusammenhalt zu fördern, wurde auf anderen Teilen der Erde Blut vergossen und Leben genommen. Es herrschte noch immer und wieder Krieg. Das Apollo-Projekt wurde in all den Jahren mehrfach in Frage gestellt und immer wieder stand es, auch zurecht, schweren Vorwürfen der Sinnhaftigkeit und der Verschwendung ausgesetzt.
Trotz all der widrigen Umständen, der technische Unsicherheiten und der Schwierigkeiten im Vorfeld – es ist faszinierend wie am 21. Juli 1969 um 03:56 Uhr MEZ die Erde nahezu still stand. Massen von Menschen verfolgten die Live-Übertragung, die durch und aus heutiger Sicht amüsanten vorab gedrehten Videos seitens der Medien unterstützt wurden. Ich war selbst nicht dabei und auch der zum Teil ekelhafte Patriotismus – egal ob es die Seite der USA oder der UdSSR war, ist nicht meine Art zu denken … am Ende bin ich aber wieder der kleine Junge, der träumt und so ließen mich die Bilder am Ende mit einer Gänsehaut auf dem Sofa zurück.
Es waren Neil Armstrong, Michael Collins, Buzz Aldrin die sich auf den Weg machten. Erst Armstrong und später auch Aldrin liefen über die graue Kugel.
Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!
Ich kann nur abermals meinen Hut vor PBS ziehen und danke arte ebenso für diese gelungene Arbeit. Mit 11,2 Km/s nimmt uns die Dokumentation mit auf den Mond und bringt uns sicher wieder zurück. Unbedingt anschauen!