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Sea of Solitude – im Meer der Einsamkeit

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Wir befinden uns in einer Zeit, in der Videospiele nicht nur einfach Spiele sind. Es geht nicht immer nur um Highscores, Speedruns, Fortschritt oder andere heroische Gründe. Manchmal geht es nur um eine gefühlte Reise und diese Spiele gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Spiele wie Limbo oder der Nachfolger Inside haben bereits eine riesige Fanbase. Auch What remains of Edith Finch erzählt eine erzählerische Geschichte und kombiniert geschickt Gameplay mit Storytelling, um den Spieler immer mehr in das Geschehen zu ziehen. Auch Sea of Solitude gehört mit zu diesen Spielen.

Aber wer steht überhaupt hinter Sea of Solitude?

Ein kleines Studio namens Jo-Mei Games, bestehend aus Mitarbeitern aus Deutschland und der Schweiz, arbeitet bereits seit 2014 an Ihrem ersten großen Spiel. Vorher hat das Studio nur kleinere Projekte begleitet. Darunter zwei Browsergames mit den Namen Koyotl und brave Brave Little Beasties. Diese stellten ihre ersten Laufversuche in der Industrie da. Nun steht Ihr erstes großes Projekt für PS4 und Xbox One zum Download bereit.

Die Reise beginnt.

Wir schlüpfen in die Rolle der jungen Kay und finden uns in einem Meer wieder. Unter uns zeichnet sich schemenhaft eine Stadt ab. Es regnet und alles im allen befinden wir uns in einer beschissenen Situation. Unser einziger Lichtblick ist ein kleines Boot und ein schimmerndes Licht in der Ferne.

Mit unserem kleinen Boot erkunden wir die überflutete Stadt. Dazu gibt es uns auch das Gefühl von Sicherheit.
Mit unserem kleinen Boot erkunden wir die überflutete Stadt. Dazu gibt es uns auch das Gefühl von Sicherheit. Auch wenn die Gefahren um uns übermächtig erscheinen.

Kay trifft am Anfang eurer Reise auf ein Mädchen in einem gelben Regenmantel, das nur „Mädchen“ genannt wird. Es strahlt ein helles Licht aus und kann fliegen. Sie macht einen unbeschwerten und leichtfüßigen Eindruck. Kay selber ist von einem Schwarzen Fell bedeckt und betrachtet aus rot glühenden Augen ihre dunkle Welt. Kay scheint etwas mit dem Mädchen gemein zu haben. Eure Aufgabe ist es das Mädchen nun immer wieder verfolgen und welche Verbindung zwischen euch herrscht. Unterwegs trefft ihr auf große Monster die ebenfalls meist Schwarz sind und rote Augen besitzen. Ihr Scheint also mehr mit den Monstern gemein zu haben als euch eigentlich lieb ist. Dabei findet ihr im laufe des Spieles heraus, das diese Monstern entweder einen Teil von euch selbst widerspiegeln, oder sogar Einflüsse und Menschen darstellen die euch zu diesem Monster gemacht haben. Oder habt ihr sie zu diesen Monstern gemacht?

Auch wenn einige Monster bedrohlich wirken, so ist die größte Angst von Kay ihre eigene Angst selbst.

Leichte Kost trotz schwerer Emotionen.

Sea of Solitude überfordert den Spieler nicht mit Rätseln oder Kämpfen. Im eigentlichen Spiel läuft man nur eine Strecke ab und erfährt nebenbei wieso Kay überhaupt all das passiert. Es gibt auch kein “Game Over”-Bildschirm. Wenn man versagen sollte, soll das nur suggerieren, dass Kay von Ihren Emotionen übermannt wurde, oder Sie mit der Situation überfordert ist. Jedoch kann man die Sequenz sofort da weiter spielen, wo man vorher versagt hat. Etwas unglücklich gelöst, denn ein Versagen hat somit keine Konsequenzen. Man muss nicht mal den Abschnitt neu versuchen. Man macht einfach an der gleichen Stelle weiter. Somit wird man zwar nicht aus dem Geschehen gerissen, aber es hat doch irgendwie einen faden Beigeschmack. Ich fühlte mich nie gefordert. Auch wenn man mal die Übersicht verliert kann man jederzeit eine Leuchtrakete abschießen, die einen den Weg weist, das ist in den weitläufigen Arealen teilweise auch nötig, da man an einigen Stellen auch nicht genau weiß wo sich der nächste Checkpoint befindet.

Meistens werden Hinweise sehr offensichtlich platziert, aber in vielen Fällen fühlt man sich vom Spiel allein gelassen. Absicht?

Die Idee hinter dem Spiel finde ich fantastisch, keine Frage, aber es ist zu vereinfacht. Zu schnell erkennt man den Monstern an, was sie eigentlich darstellen sollen. Das ganze wird zu offensichtlich präsentiert. Etwas mehr “Mystery” hätte dem Spiel sicherlich gut getan. Dennoch darf man nicht vergessen, dass dies das erste Werk und ein Herzensprojekt, eines kleinen Studios ist. Und das merkt man auch – absolut positiv gemeint! Der schlichte Grafikstil und die emotionalen Elemente passen hervorragend zusammen. Außerdem kostet der depressive Spaß gerade mal 19,90€. Dafür bekommt man ein Spiel, das zwar an ein jüngeres Publikum gerichtet ist, dafür aber einen gewissen Tiefgang, mit einem durchaus ernsten Unterton liefert.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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