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Agony – Ein Höllentrip, der seinesgleichen sucht!

Ein tiefer Fall für eine Seele sollte in den meisten Fällen keinen tiefen Fall für den Spieler bedeuten, gutes Gamedesign sollte hier für die Grundlage bieten und danach sollte ein fantastisches Artdesign folgen. Agony hat es geschafft, eine spielbare Hölle zu entwickeln. Die Räume sehen vom Artdesign her einfach nur fantastisch aus, die Hölle besteht aus Fleisch, Eingeweiden und viel nackter Haut, aber dann kommen die ersten Gameplay-Mechaniken und ab hier fängt der Höllentrip erst so richtig an …

… Wer sich jetzt denkt, ein Spiel kann doch gar nicht so schlimm sein, der hat sich leider getäuscht. Bei mir fing es schon mit dem Start des Spiels an! Im Vollbild-Modus habe ich grünes Bild und dauerndes Tearing. Bis ich dann herausgefunden habe, dass ich nur im exklusiven Fenstermodus (randloses Fenster) spielen kann, vergingen knapp 10 Minuten, da ich erst einmal gucken musste, ob meine Grafikkarte – eine GTX 1080 – nicht den Geist aufgegeben hatte. Die erste Cutscene hat dann auch direkt Aussetzer im Ton.

Nach dem technischen Vorgeplänkel kommen wir nun erst mal zur Story. Ihr spielt eine gefallene Seele, die sich auf die Suche nach der Red Queen, der Blutgöttin, macht. Warum ihr euch auf die Suche macht? Das wisst ihr nicht, da ihr all eure Erinnerungen verloren habt, wie jede andere Seele in der Hölle auch. Das Einzige, was jedem bleibt, ist der Wunsch nach der Red Queen.

So viel zur Prämisse des Spiels. Das Gameplay ist gleich ernüchternd, die Hintergrund-Story wird euch nur über Texte bzw. über Tagebucheinträge oder Briefe präsentiert und Hilfe bei den Gameplay-Mechaniken gibt es leider nicht viel. So wird euch einmal erklärt, dass ihr Fackeln wegwerfen oder dass ihr die Luft anhalten könnt, jedoch wenn es soweit ist und ihr diese Mechaniken braucht, habt ihr oftmals schon wieder vergessen, welche Taste ihr drücken durftet – ging zumindest mir so. Ein anderes Beispiel sind da die sogenannten Märtyrer, das sind NPCs, die Säcke auf dem Kopf haben. Anfangs habe ich gedacht, dass diese nur zum Reden da sind bzw. um die Welt zu füllen und ohne den Review-Guide (danke dafür noch mal an Koch Media), hätte ich niemals herausgefunden, dass ich diese nach meinem Ableben besetzen kann, um weiterzuspielen, so muss man nicht vom Checkpoint erneut anfangen. Ich könnte so in einer Tour weitermachen, möchte ich aber gar nicht, da ich persönlich die Idee hinter Agony einfach nur genial finde. Aktuell ist das Gameplay leider nur mäßig gut gelungen und das Leveldesign gefällt mir leider auch nicht besonders, aber die Idee, eine erwachsene und extrem verstörende Hölle in ein Videospiel einzubauen, ist einfach nur verdammt gut und sollte so vielleicht einfach weiterverfolgt werden. Mit einem geilen Leveldesign, gut durchdachtem Gameplay und einer kompletten Uncut-Version wäre Agony ein Meisterwerk für Erwachsene.

Kommen wir noch einmal kurz zu den Schnitten. Diese sind in erster Linie kurz und eigentlich kaum auffallend, da wäre zum einen das man keine Dämonen-Babys töten kann und dass sogar auf viele verschiedene Arten. Dann gibt es die Butt-Physik, also, dass die dämonischen Hintern wackeln. Zu guterLletzt haben wir Sex! Ja es geht um harten und ungeschnitten Sex, in dem man alles sehen kann. Gerade bei der Frau kann man den gesamten Intimbereich sehen. Jetzt nun mein kleines Problem mit den Schnitten: Den Intimbereich einer Frau darf man in Videospielen nicht sehen, aber jede Menge Schwängel? Na ja, nicht ganz so toll, dann würde ich mir wünschen, dass diese auch entfernt werden oder, dass alles einfach so drin bleiben darf, wie es ist. Gerade bei Agony, einem Spiel, dass die Hölle thematisiert, sollte es doch wohl möglich sein, jede Grausamkeit und ein bisschen nackte Haut zu zeigen. Es ist ja immerhin schon nur für Erwachsene.

Fazit:

Agony ist leider … ganz und gar nicht gut. Weder technisch noch vom Spielerischen her. Aber die Entwickler sind da einer Sache auf der Spur, denn die Prämisse ist extrem geil und sollte in all ihrer Härte gezeigt werden. Die Ur-Version war vom Visuellen einfach nur genial – eine Hölle in all ihrer Härte zu visualisieren, traut sich ja auch keiner, nur leider trauen es sich auch nicht diese Entwickler in Gänze. Natürlich ist das extrem viel kranker Scheiß, aber es hätte gepasst, schockiert und geholfen, eine Vision der Hölle zum Leben zu erwecken. Aktuell kann man leider nur von einem Kauf abraten, aber ich werde sicherlich nach jedem größeren Patch mal wieder ins Spiel gucken und sehr gerne auch über Verbesserungen berichten, denn der Stil ist der allergrößte Pluspunkt und sticht absolut heraus. Müsste ich eine Wertung vergeben, wären dass aber aktuell nur 4 von 10 dämonischen nicht wackelnden Hintern.

Danke noch einmal an Koch Media für das Bereitstellen der Reviewversion!

https://www.youtube.com/watch?v=OzO2TK3TKNI&t=2s

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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