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Onrush – Alte Liebe, neuer Lack.

Was habe ich mich gefreut als ich gelesen habe das die geistigen Väter von Motorstorm einen neuen Arcade-Racer unter neuer Flagge bei Codemasters produzieren. Ok, dazu muss man eines über mich wissen. Ich hasse Racing Games. Wenn ich Auto fahren will dann mache ich das im real life. Gut, ich werde wahrscheinlich niemals ein 500.000€ Euro Vehikel steuern, aber da bin ich auch nicht sonderlich scharf drauf. Aber ich habe Motorstorm geliebt! Ich stehe einfach auf die Action, ein brutales Schadensmodell, abgefahrene Strecken und Stunts. Dazu ein wuchtiger Soundtrack und ich befinde mich auf den Highway der Gefühle.

Aber ist Onrush das Öl für den Motor dieses eingestaubten Genres? Dazu jetzt mehr.

Ja super, ein quitsch-bunter-Funk-Flitzer-Abklatsch oder was? Um was geht es denn hier eigentlich?

In Onrush gibt es keine Story, keinen Kariere-Modus oder sonstiges Gedöns. Es gibt Kapitel. Das kennen einige von euch auch noch von Motorstorm. Hier wird man zum einen durch die verschiedenen Spiel-Modi geführt, quasi als Tutorial. Später ändert sich eigentlich nur noch der Schwierigkeitsgrad. Dieser ist gerade zu Anfang schön angenehm, aber auch nicht zu einfach. Allerdings zieht dieser auch recht hart an und schon im zweiten Kapitel dürft ihr mehrmals das Rennen neu starten wenn ihr besessen darauf seit alles zu schaffen was das Rennen von euch verlangt.

Wenn man einmal den Dreh raus hat, machen die “Rennen” fast süchtig.

Ok, das habe ich alles schon mal gehört. Was ist denn jetzt so erfrischend neu an Onrush?

Zuerst einmal sollte man alles vergessen was man über herkömmliche Rennspiele weiß. Das alles zählt hier nicht mehr. Wenn man mich fragen würde mit was ich Onrush vergleichen sollte, dann würde ich sofort sagen: Call of Duty: Black Ops 3.

Was? Geht es dir noch ganz gut? Was stimmt denn nicht mit dir? Das ist doch ein ganz anderes Genre! Ja, da gebe ich euch recht aber das ist der passenste Vergleich. Denn, und jetzt wird es interessant, Onrush lässt viele Regeln für einen Racer im Straßengraben liegen. Bei Onrush spielt man im Team. Das heißt es gibt keinen „einer gegen alle“-Modus. Man Spielt mit vier weiteren Kollegen oder NPC´s gegen ein anderes Team aus maximal fünf Kontrahenten. Dabei kommt es aber nicht drauf an wer an der Spitze fährt. Ganz im Gegenteil! Das ist sogar nicht unbedingt ein Vorteil.

Die Modis bestehen immer aus 5v5. Die Auswahl der Vehikel macht jeder für sich aus.

Was? Erster zu sein soll nicht von Vorteil sein? Wie soll ich denn gewinnen?

Es gibt kein klassisches Rennen. Es gibt kein Start und auch kein Ziel. Es gibt eine Strecke und auf der muss, im Team, der ausgewählte Modus gewonnen werden. Ich mache das mal an einem Beispiel fest.

In Countdown geht es darum das der Timer nicht auf null fällt. Die Zeit kann vom Team um ein paar Millisekunden erhöht werden, indem man durch Chekpoints fährt die auf der Strecke aufgestellt sind. Je mehr von eigenem Team durch die Tore fahren desto langsamer schwindet die Zeit. Und da wird es spannend. Hier muss man zum einem sicher fahren um keines der Tore zu verpassen und zum anderen muss man aggressiv fahren um so viele gegnerische Fahrer wie möglich zu schrotten. Denn wenn man einmal eliminiert wurde muss man 5 Sekunden warten bis man sich wieder auf die Strecke schwingen kann. In der Zeit kann man keine Tore durchfahren. Das sind wichtige Sekunden die dem Team fehlen. Also, vorsichtig, aber auch aggressiv fahren ist die Devise.

Nur wer schnell zwischen aggressiv und vorsichtigen Fahrstyle wechseln kann wird überleben.

Ja aber wie kannst du dann sagen das du Onrush mit Call of Duty: Black Ops 3 vergleichst? An was machst du das den bitte fest?

Ja warte! Ich war noch nicht fertig! Es hat einen Grund wieso ich das daran fest mache. Zum einen geht es eigentlich in jedem der vier Spiel-Modi darum die Gegner zu schrotten. Denn nur so hat euer eigenes Team einen Vorteil und kann so den Sieg erringen. Aber zum anderen hat auch jedes der acht verschiedenen Fahrzeuge verschiedene Eigenschaften. Man kann also sagen man entscheidet sich vor jedem Rennen für einen von acht Experten. Diese lassen sich jetzt nicht nur anders steuern sondern haben auch bestimmte Vor- und Nachteile. Aber am entscheidendsten ist der Rush. Besser gesagt der Ultimative Rush. Das ist die “Ulti-Fähigkeit” jedes einzelnen Fahrzeuges. Mit dieser kann man Gegner schneller ausschalten und darüber hinaus hat jedes Fahrzeug noch eine spezielle Eigenschaft. Während der eine zum Beispiel andere Team-Kameraden mit zusätzlichem Boost versorgt, lässt ein anderer Barrikaden fallen die gegnerischen Fahrzeugen immensen Schaden zufügen. So kann man sich ein perfektes Team zusammenstellen um noch effektiver für Chaos, Angst und Schrecken bei den Gegnern zu sorgen.

Jedes Fahrzeug hat seine Besonderheiten. Wer diese kennt dominiert im Rennen.

Ja geil! Und wie komme ich an diesen Ultimativen Rush?

Das kommt zwangsläufig durchs zerstören von Gegnern, langen Sprüngen und Tricks. Dazu fahren noch NPC’s auf der Strecke die keinem Team angehören. Diese dienen als Kanonenfutter und lassen sich schon nur durch leichte Berührungen meistens zerlegen. Durch diese Aktionen bekommt man Boost. Wenn man diesen dann verbrennt füllt sich die Rushanzeige und sobald diese voll ist lasst sich der Onrush, also der Ultimative Rush jederzeit zünden. Aber eigentlich fährt man sowieso immer mit dem Daumen auf der Boost-Taste.

Und wozu das ganze? Kann ich denn irgendwas in dem Spiel erreichen?

Man verdient sich pro Rennen Erfahrungspunkte und pro Level bekommt man eine Lootbox. Diese beinhaltet dann neu Karosserien für die verschiedenen Fahrzeuge, Tricks, Klamotten für die Fahrer, Siegesgesten und anderes Gedöns. Zumindest habe ich bis jetzt noch keinen Ingame Shop gefunden in dem man mit echten Geld zahlen muss. Nett, aber nichts was man jetzt unbedingt braucht. Für die Sammler unter euch kann das allerdings interessant sein. Mich selber juckt das aber nicht besonders. Alles im allen passt sich da Onrush allem an was gerade sonst so im Online-Gaming Segment zu finden ist. Was jetzt aber in meinen Augen auch nicht verwerflich ist.

Wall-E muss sterben damit Ihr eure Belohnung bekommt. 😉

Auch wenn diese nicht immer befriedigent ist

Das Klingt ja alles schon recht gut. Aber was steckt den jetzt unter der Haube? Also technisch gesehen.

Auch hier merkt man das Onrush Motorstorm aus jedem Pixel tropft. Das Fahrgefühl, die staubigen Straßen, der Matsch, der Regen und jetzt neu sogar Schnee – alles fühlt sich an wie Motorstorm. Und das ist durchaus als Kompliment gemeint. Dazu läuft es Butter weich mit 60fps. Allerdings wirkt es teilweise nicht so schön dreckig wie sein geistiger Vorgänger. Für die Besitzer einer Playstation 4 Pro gibt es auch noch einen Grafik-Modus. Hier ist die Framerate zwar nicht konstant auf 60fps, aber dafür wirkt das Spiel insgesamt noch schärfer.

Was auch wieder dabei ist, ist der bunte Mix was den Sound angeht. Damit meine ich nicht das aufheulen der Motoren oder zerberstendes Metall. Nein, ich rede von der Musik. Wieder beherrschen Drum&Base so wie Rock und House das Spielgeschehen. Das ist nicht nur treibend, sondern passt sich auch dem Spiel an. Während eines Sprunges wird die Musik langsamer und ein Filter verfremdet die Musik nur damit sie bei der Landung mit ordentlich Wums wieder einsetzt. Geil! Was auch schön ist, es gibt auch bei Onrush einen Foto-Modus. Hier kann sich jeder Hobbyfotograf austoben und seine besten Stunts und Crash’s aufnehmen. Dazu sind die Ladezeiten angenehm kurz. Es gibt nur eine Sache die mich etwas wurmt. Es ist schwer zu sagen wie und wann man im Vorteil ist den Gegner zu rammen. Teilweise fährt man einem Gegner in die Seite und geht dabei drauf und der Kontrahent fährt weiter ohne einen kleinsten Kratzer. Dann wiederum explodiert ein Gegner neben einem ohne das man diesen berührt hatte. Hier muss noch etwas gearbeitet werden. Was auch sehr schade ist, dass man nur online zusammen spielen kann. Wieder ein Arcade-Racer der prädestiniert dafür wäre auf dem Sofa zusammen gespielt zu werden, aber nein, es soll mal wieder nicht sein. Schade.

Der Foto Modus lässt einige Spielerein zu.

Was also halte ich von Onrush? Hat sich mein Warten gelohnt? Nach anfänglicher Skepsis muss ich sagen das die Nadel sitzt. Jedes Rennen macht aufs neue Spaß und wenn man ein paar menschliche Mitspieler hat und sich etwas abspricht macht es nur um so mehr Spaß. Codemasters hat abgeliefert und ein kompetitiven Multiplayer Racer ins Leben gerufen den es in der Form so noch nicht gegeben hat. Ich werde sicherlich noch einige Rennen bestreiten. Für jeden der Motorstorm auch gefeiert, und sehnlichst auf einen neuen Teil gewartet hat, sei hiermit ein Pflichtkauf ausgesprochen.

https://www.youtube.com/watch?v=LLI1bXtNXYQ

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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