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Code Vein – Waifu Souls im Test

Souls-Like oder nicht Souls-Like, das ist hier die Frage!

Eigentlich verkauft Bandai und der Rest der ganzen Reviewer Code Vein als ein Souls-Like mit Anime-Einschlag. Also einem sehr starken Anime-Einschlag, das sieht man am Look und auch am Gameplay, allerdings ist hier die Frage, ab wann ein Action-Rollenspiel wirklich ein Souls-Like ist. Denn Code Vein ist nicht so knallhart wie ein The Surge oder Ni-Oh und es teilt sich eigentlich nur drei Sachen mit den Souls-Games, wobei man eine davon auch streichen könnte.

Überlegen wir uns aber erst einmal, was für ein Souls-Like wirklich wichtig ist:

  1. Meiner Meinung nach ist schon einmal der Schwirigkeitsgrad entscheidend, denn ein Souls-Like muss knallhart sein, es muss dich für einen Fehler bestrafen und die Gegner müsser hart sein, aber fair.
  2. Es sollte eine wundervolle detaillierte Welt haben, die auch ohne das Zutun von krassen Zwischensequenzen, eine Geschichte erzählt.
  3. Epische Bossfights, die wirklich den ganzen Skill fordern, aber trotzdem die Balance halten, sodass sie nicht unfair werden.
  4. Fashion-Souls!!! Der eigene Charakter muss nicht nur cool aussehen können, sondern man muss auch einen Nutzen aus der Kleidung/ Rüstung ziehen können.

Das sind schon mal meine Punkte für ein gelungenes Souls-Like, allerdings sind das jetzt vor allem die Eigenschaften, die ein Souls-Game mitbringt. Viel wichtiger für ein Souls-Like ist noch, dass es vor allem die Souls-Formel um eigene Elemente erweitert oder auch einige Elemente völlig verändert.

Ob Code Vein auch wirklich diese Punkte erfüllt, werden wir uns nach einer Werbeunterbrechung angucken, zur Einstimmung gibt es aber nun erst einmal einen kleinen Trailer!

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=YNLjmfMwPSw

Gucken wir uns nun Punkt Eins, den Schwierigkeitsgrad, an! Code Vein ist kein leichtes Spiel, aber es ist auch nicht wirklich knallhart! Einige Gegner sind zwar schwerer, da sie agiler, schneller oder auch mal stark und gepanzert sind, allerdings schaft man es, dank der helfenden Hände der KI, meistens gut aus auswegslosen Situationen heraus. Gerade normale Gegner sind dank des KI-Gefährten oft kaum ein Problem. Erst wenn einem die Heilung ausgeht, wird es kritisch, aber auch da hilft unser Partner tatkräftig mit, denn falls die Lebenspunkte doch mal auf Null sinken, schickt uns unser Partner einen Teil seiner Lebenspunkte. Andersrum ist dies aber auch möglich, da wir Code Vein nicht nur mit einem KI-Partner oder auch KI-Partnerin spielen können, sondern auch mit einem echten Freund aus Fleisch und Blut, aber wer braucht so einen schon bei den ganzen Animeschönheiten!

Das ist Io, also nicht der Planet, sondern der Charakter aus Code Vein und sie ist nicht nur im Kampf eine große Hilfe.

Die Bossfights sind da schon eine ganz andere Nummer, die sind nämlich immer fordernd und deswegen hake ich hier auch gleich Punkt drei mit ab, denn die Bossfights sind der absolute Overkill und erinnern gerade in einer Situation stark an Dark Souls! Gerade zwei davon sind mir wirklich im Gedächtnis geblieben, der Erste kommt da schon einmal aus der Demo! Hier musste man in den Tiefen, eine Art Dungeon, der End-Game-Content bieten soll, gegen einen Ritter kämpfen, der ganz besondere Fähigkeiten hatte. In seiner ersten Phase war der Ritter noch ein normaler etwas schnellerer Ritter, der ordentlich austeilen konnte. Die zweite Phase hat mich dann aber geschockt, denn der Penner hat auf einmal angefangen, sich zu teleportieren und konnte mich so von jeder Seite angreifen, auch von oben. So wurde der Kampf um einiges heftiger und nachdem ich dann auch diese Phase halbwegs verstanden hatte, kam auch schon die dritte. Hier wurde er noch schneller und hat sich noch viel mehr teleportiert. Außerdem hatte er auf einem einen großflächigen Angriff, der sich auf die ganze Arena auswirken konnte, da er noch einmal gerade in vier Richtungen, bis zum Ende der Arena geschlagen hat. Also wenn man falsch stand, war es schnell um einen geschehen.

Der zweite Bossfight, den ich hier anreißen möchtem, hat meine Dark Souls-PTBS zurückgebracht, denn wer kennt sie nicht, die beiden Beschützer von Big-Boob-Londo, Ornstein und Smough! Die beiden, die mir einen wirklich harten Fight geliefert haben, den ich nur gerade so überlebt habe, nachdem  ich dutzende Male das Zeitliche gesegnet habe!

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=Nhb05wE2C5E

Diese beiden kommen in etwas anderer Form auch in Code Vein vor und mein Gott waren die beiden gemein zu mir, nicht nur, dass sie zu zweit waren, sie haben auch noch zwei völlig unterschiedliche Elemente genutzt! Feuer und Eis, so war gerade der Einstieg extrem hart, denn mit Elementar-Verzauberung am Schwert hat man da gar nichts gerissen und dann war auch noch die schlanke von Beiden wirklich extrem schnell! So hat sich der Fight dann auch mit etwas Frust, aber gutem souligem Frust etwas in die Länge gezogen! Nachdem Sieg hatte ich wieder einmal dieses Hochgefühl, das mir bis jetzt nur ein Souls-Boss verschaffen konnte, diese Befriedigung, einen knüppelharten Boss gelegt zu haben und das nur mithilfe meines KI-Partneres und meinem Schwert!

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=Cczop0n5H_c

Hierzu kann man schon mal sagen, dass Code Vein Punkt drei gemeister hat, aber Punkt zwei leider nicht so ganz, denn ich habe die meisten Bossfights beim ersten Versuch hinbekommen. Hier und da war es zwar knapp, aber es lief meistens gut. Dazu ist Code Vein auch nicht ganz so bestrafend wie die meisten anderen Souls-Likes, hier verliert ihr zwar bei einem Tod auch alle Erfahrungspunkte, die ihr bis dahin gesammelt habt, aber es gibt vor jedem Boss einen Checkpoint und falls der Boss, der noch eine zweite Form hat, müsst ihr die erste Phase bei einem Tod nicht noch einmal wiederholen.

Die Gruppe um den eigenen Hauptcharakter steht immer wieder neuen Feinden gegenüber.

Kommen wir aber nun endlich zu Punkt zwei: die Spielwelt! Ihr spielt einen Wiedergänger, also einen Menschen, der mit einem besonderen Parasiten infiziert wurde. Dadurch ist man unsterblich, kann Magie anwenden und ist generell sehr stark. Der große Nachteil ist nur, dass man Blut trinken muss, also technisch gesehen ist man ein Vampir! Zu Anfang hat der Spielcharakter all seine Erinnerungen verloren, dass ist eine Nebenwirkung des Vampirdaseins. Warum, wieso und weshalb das alles so ist, erfährt man aber im Spielverlauf. Besonders ist nur, dass der eigene Char alle Fähigkeiten von jedem Wiedergänger nutzen kann. Das ist insofern besonders, da eigentlich jeder Wiedergänger individuelle Fähigkeiten hat. Vielmehr möchte ich auch nicht zur Story verraten, außer, dass sie einfach nur stimmig war! Es hat mir einfach Spaß gemacht, die Charaktere kennen zu lernen und vor allem die Spielwelt zu erforschen.

Man ist immer bereit, um aufs Ganze zu gehen.

Gerade die hat es in sich, denn eigentlich ist man in einer zerstörten Stadt, die extrem verfallen ist. Hier prügeln sich die Wiedergänger mit den Verloren. Das  waren eigentlich auch mal Wiedergänger, aber durch den Blutdurst haben sie ihr Selbst verloren und sind zu Monstern mutiert. Was erstaunlich ist, ist, dass man an jeder Ecke sehen kann, wie Kämpfe getobt haben und es Verluste gab. So sind die Straßen teilweise von Opfern auf beiden Seiten gepflastert. Wer jetzt aber denkt: “Uh, wow… Nur eine Stadt, das gibt ja keine Abwechslung!”, dem sollte gesagt sein, dass das nicht stimmt. Man ist unter anderem auf einem verschneiten Berg oder aber auch in einem ausgetrockneten Hafenbecken unterwegs!

Gefühle kommen trotz der ganzen Kämpfe nicht zu kurz.

Ich für meinen Teil kann behaupten, dass Code Vein es wirklich geschafft hat, eine tolle Geschichte, die natürlich sehr Anime-Like ist, zu erzählen, trotzdem oder gerade deswegen, warte ich jetzt schon sehnsüchtig auf eine Fortsetzung, die auch noch die letzten Geheimnisse aufklärt.

Kommen wir nun zu unserem letzen Punkt auf meiner Souls-Like-Liste! Fashion-Souls!!! Tja, was soll ich dazu schreiben, schon alleine der Charakter-Editor ist einfach schon der Hammer. Hier kann man sich alles aussuchen, von Proportion, dem Gesicht und den Haaren bishin zu den Klamotten und der Gasmake inklusive dem Rahmen für diese. Zusätzlich gibt es noch die Blutschleier, das sind Rüstungen, Jacken, Umhänge oder Schals, die euch einen zusätzlichen extrem coolen Special-Move geben, aber auch noch einmal das Aussehen eures Charkter verändern. Die Blutschleier sind sogar mit der Story verwoben, da so die Wiedergänder ihren Opfern, den sogenannten Schleier entziehen. Den brauchtes nämlich, um Skills einzusetzen. Ihr könnt eure Anzahl an Verwendungen auch über normale Angriffe oder das Blocken regenerieren, aber mit dem Blutschleier erhöht ihr auch die Anzahl der Verwendungen immer um zwei, bis ihr euer Maximum erreicht habt.

Das ist Eva, sie sollte sich dringend mal Klamotten anziehen, die nicht kaputt sind.

So viel zum Thema Fashion-Souls, also es ist extrem viel möglich und man kann sogar mit Geduld und Zeit seinen Lieblings-Charakter aus einem Anime nachbauen.

Jetzt aber zum wohl wichtigsten Punkt und zu dem, was eigentlich diesen ganzen Aufhänger hier ausgelöst hat: Was macht Code Vein jetzt eigentlich wirklich anders als ein Dark Souls oder ein andere Souls-Like? Die Antwort ist sogar lächerlich einfach: einfach alles!

Zum einen funktioniert das Leveln total anders als in den meisten Souls-Likes. Hier steigt ihr einfach nur Level auf, also eins bis unendlich und legt keine eigenen Stats fest. Das machen eure Bloodcodes, das sind eure Skill-Trees mit einem besonderen Kniff. Ihr müsst zuerst überhaupt einen Bloodcode auswählen. Am Anfang habt ihr drei, später aber ganz viele. Diese verändern all eure Attribute: also Lebenspunkte, Schaden und natürlich auch eure Affinitäten. So sind einige Bloodcodes auf Zweihandschwerter ausgelegt und andere auf Hellebarden oder Bajonette. All das hilft euch euren Charakter in eine bestimmte Richtung zu entwickeln. Jedoch sind die aktiven und passiven Skills nicht auf einen Bloodcode beschränkt, denn wenn ihr einen Skill gemeistert habt, könnt ihr diesen unabhängig von eurem Bloodcode nutzen. So kann man im späteren Verlauf seinen Char völlig individualisieren. Wollt ihr ein Axt schwingender super Magier sein, kein Problem, solange ihr etwas auf die Skalierung achtet. Dazu kommen noch die schon oben erklärten Schleier, diese skalieren mit den veränderten Affinitäten und können so euren Spielstil, dank verschiedener Angriffe, noch mehr individualisieren.

Zu diesem ganzen Gameplay-Gelöt kommt auch noch die fantastisch erzählte Geschichte. Es gibt einfach nur coole Zwischensequenzen, die die Story vorantreiben und da ihr aber auch in eurem Bloodcode Talente zum Freischalten erst einmal freischalten müsst, müsst ihr erst einmal Fragmente dieser Bloodcodes finden. Im späteren Verlauf könnt ihr dann die neuen Talente freischalten, indem ihr euch die verlorenen Erinnerungen des Besitzers anguckt. Diese erzählen noch einmal Geschichten von anderen Charakteren und so erfahrt ihr auch noch einiges über eure Begeleiter.

Gespräche im Hub sind auch sehr wichtig, um die Geschichte voranzutreiben.

Nun aber zur alles entscheidenen Frage: Ist Code Vein wirklich ein Souls-Like?

Ich für meinen Teil tue mich extrem schwer mit dieser Schublade, da Code Vein einem ein völlig anderes Erlebnis vemittelt, als die meisten anderen Souls-Likes. Es war hier und da mal etwas schwerer, aber wirklich hart wurde es, für mich, bis auf ein paar kleine Stellen, nie. Natürlich nutzt es rudimentär einige Systeme eines Souls-Spiels, aber ist man deswegen gleich ein waschechtes Souls-Like? Irgendwie nicht, oder? Man kann zwar schlagen, blocken und parieren, aber das kann man auch in tausenden anderen Spielen, ohne dass sie gleich Souls-Likes sind. Ich würde Code Vein als ein verdammt gutes Action-Rollenspiel mit den ein oder anderen Souls-Mechaniken klassifizieren. Denn die tolle Geschichte und der wirklich tolle Stil sind mir mehr wert, als jedes Souls-Like dieses Planeten. Ich hoffe einfach nur, dass nicht jeder auf die eher oberflächlichen Reviews von anderen größeren Seiten reinfällt und diesem Titel einfach mal eine Chance gibt, denn in einem Sale sollte man als RPG-Fan auf jeden Fall mal zu schlagen und wenn man dann noch etwas mit Anime anfangen kann, die actiongeladen sind und eine gute Geschichte erzählen, sollte man schleunigst zuschlagen. Für mich war Code Vein eines der besten Rollenspiele des Jahres und das neben Sekiro, das nunmal ein FromSoftware-Titel ist. 

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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