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Dark – Review

Über deutsche Serien kann man vieles denken. Vieles Sagen und meist wenig halten. Der internationale Markt verspricht da oft leider mehr – woran das ganz genau liegt, kann ich euch nicht sagen. Meiner Vermutung nach scheinen die Fördergelder/Gelder nicht bei den richtigen Menschen anzukommen. Das sage ich so aus dem Bauch heraus, ohne es genau zu wissen. Denn quirlige Köpfe für Sinn und Verstand gibt es schließlich auch hier genug. Netflix nahm vor einiger Zeit Geld in die Hand und hat die erste komplett in Deutschland produzierte, gedrehte und entwickelte Serie namens Dark auf dem hauseigenen Dienst veröffentlicht. Seit dem 01. Dezember steht euch die erste Staffel mit insgesamt 10 Episoden zur Verfügung – eine zweite Staffel wurde bereits bestätigt.

Es ist das Jahr 2019 und in einer fiktiven Kleinstadt die auf den Namen Winden hört verschwinden zwei Kinder. Von da an gerät die Welt aus den Fugen. Polizei, die Bewohner und so ziemlich jeder ist ratlos. Auch der Zuschauer blickt zunächst nur auf den Vorhang, der mit jeder weiteren Episode langsam fällt.

https://www.youtube.com/watch?v=zy0b9e40tK8

Dark muss es sich gefallen lassen auf Anhieb mit Stranger Things verglichen zu werden. Wobei ich keine inhaltlichen Vergleiche meine, sondern eher die Liebe zum Detail und zur Geschichte. Es gibt deutlich schlechtere Formate mit denen man in eine Schublade gesteckt werden möchte. Also ist es durchaus positiv in meinen Augen. Auch bei Dark spielen die 80er eine große Rolle. Doch Dark, wie der Name es vermuten lässt, kommt deutlich düsterer daher. So würde ich, wenn ich denn müsste, Stranger Things als schaurig bezeichnen, wo Dark eine Spur mehr ist. Gruselig. Doch wie passt das Jahr 2019 mit den 80er zusammen? Das könntet ihr euch vielleicht fragen.

Die Zeit und die Frage nach dem “Wann?” ist das Kernelement und Dark setzt sein komplettes Potenzial darauf. Daraus konnten sie vollends schöpfen. Wieso? Lest bitte weiter. Ihnen ist es absolut gelungen Fragezeichen auf meinem Gesicht zu hinterlassen und diesem Drang die nächste Folge sehen zu wollen. So unbedingt und sofort. Weil alles ja irgendwie verbunden ist. Die vielen Zeitsprünge innerhalb der Serie, der einzelnen Episoden und Momente, macht es manchmal nicht ganz leicht zu folgen – aber dieser verdammt großartige Cast ist so unfasslich gut zusammengestellt, das mit jeder Folge mehr, die einzelnen Verbindungen gezogen wurden. Wirklich. Ob alt, älter, jung oder jünger. Kinder und Erwachsene hinterlassen wirklich den Anschein, als fließe gleiches Blut durch die Adern. Ich fand es großartig!

Der Unterschied zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist nur eine Illusion, wenn auch eine hartnäckige … – Albert Einstein

So auch der technische Aspekt. Dark hebt sich deutlich von durchschnittlichen deutschen Produktionen ab und hinterlässt einen absoluten internationalen Beigeschmack. Der lecker schmeckt, nicht fad oder öde auf der Zunge liegt und auch noch schön anzuschauen ist! Denn wie wir alle gerne und so klug reden – das Auge isst schließlich mit. Und die Ohren hören gerne zu. Zwar waren die Musikstücke hier und da etwas zuviel des Guten und einige Szenen wären auch ohne musikalische Untermalung stark gewesen, aber ich meckere gerade auf hohem Niveau. Wer nach Macken sucht, kann sich daran bedienen. Das sollte euch am Ende nun wirklich nicht davon abhalten Winden zu besuchen! Verlauft euch nur nicht …

Das Thema Zeit an sich ist faszinierend und fasziniert mich tatsächlich. Daher möchte ich nun nicht eine einzelne Person hervorheben, schließlich werkelten eine Vielzahl an Menschen an dem Projekt – aber eine Faszination zu nähren und zu füttern ist nicht immer leicht. Das werdet ihr durchaus selbst kennen. Dark ist manchmal so deutsch, was per se nichts Schlechtes ist – weil die Charaktere bodenständig und authentisch sind. Und so oft wie deutsch, auch gereift und mutig.

Wer Stranger Things liebt soll sich einen Ruck geben und Dark die Chance, die es verdient hat. Ich freue mich sehr auf die zweite Staffel und kann nur hoffen das die Bodenhaftung nicht verloren geht und man sich genauso treu, wie auch untreu bleibt.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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