SpielBar #137 – Der Pixel Talk mit Star Wars Jedi: Survivor, Dead Island 2, einer PS5 Pro, Microsoft ist unzufrieden und mehr!
6. Mai 2023Star Wars Jedi: Survivor – Review
15. Mai 2023Dead Island 2 – Review
Eigentlich stand die Enttäuschung fest: Dead Island 2 wurde 2014 angekündigt und war zuvor bei zwei anderen Studios – auch die konnten das Projekt nicht vollenden. Dambuster Studios, die zuvor Homefront: The Revolution entwickelt haben, bekamen ein Mammutprojekt – aber sie haben es tatsächlich geschafft, etwas solides auf die Beine zu stellen.
Dead Island 2 ist im Grunde genommen ein Sequel, kommt aber mit einem neuen, unverbrauchten Setting und bleibt im Kern zum Vorgänger identisch. Nach der Vorgeschichte des Spiels, entschloss man sich, kein großes Wagnis einzugehen. DI2 experimentiert nicht wild mit Ideen herum und muss es zum Glück auch gar nicht. Das Setting ist in Los Angeles und auch wenn es keine nahtlose Open World anbietet, so ist die Spielwelt in mehrere mittelgroße Orte aufgeteilt. Hier gibt es viele bekannte Sehenswürdigkeiten zu sehen, die Distrikte können durchaus abwechselnd sein. So gibt es ein Hotel, Venice Beach, ein Einkaufszentrum oder auch die bekannten Kanalsysteme.
Die Story ist völlig belanglos, auch die Charaktere dienen nur zur Unterhaltung und schwimmen sehr an der Oberfläche. Doch der Humor passt in das gesamte Geschehen und das finde ich gut. Das Spiel nimmt sich nie zu ernst, versucht stets einen gewissen Sarkasmus darzustellen und die Spieler zu unterhalten. Es passt halt sehr zum Setting und das haben Dambuster Studios gut heraus gearbeitet. Die Story allein hält euch für ca. 12 Stunden bei Laune. Es gibt zudem einiges an Sidequests, aber es wirkt nicht komplett überladen. Das gesamte Spiel bzw. ab einem bestimmten frühen Zeitpunkt, kann man im 4er-Koop spielen, aber auch alleine ist alles machbar. Selbstverständlich ist das Combat von großer Bedeutung und hat einen großen Bezug zur Spielwelt. Um die wilde Meute der Untoten entgegen zu treten, geben euch die Entwickler*innen diverse Waffen an/in die Hand. Einhandwaffen, Zweihandwaffen oder auch Schusswaffen, die etwas später hinzukommen. Waffen müssen nach einer Zeit repariert werden und im weiteren Spielverlauf könnt ihr eure Schmuckstücke mit Upgrades versehen. So kann man Elemente wie Strom oder Feuer installieren und sie mächtiger gestalten.
Man kann zudem weitere Mods installieren, die mit Vor- und Nachteilen kommen – je nachdem welchen Spielstil man für sich entdecken möchte. Die Spielwelt selbst wurde gar nicht mal so stumpf aufgebaut. Überall in Los Angeles gibt es Kanister oder andere Objekte, die ihr benutzen könnt. Beispielsweise sind die mit Öl gefüllt. Zusammen mit einem Flammenschwert, kann man so tolle Fallen aufbauen. Generell kann man mit den Umgebungen interagieren und das finde ich ganz interessant. So kann man Zombies in Pfützen locken und Sie mit Stromschlägen erledigen. Es gab auch kleinere Puzzles bzw. Aufgaben, die mit solchen Umgebungsinteraktionen verbunden sind – definitiv eine positive Überraschung. Haltet also eure Augen auf und spielt mit der Umgebung!
Das Combat ist ganz solide; es macht zwar irre viel Spaß, die Zombies zu metzeln, aber es kann durchaus monoton werden, da das generelle Gameplay und der Loop sich nicht abwechseln. Die Aufgaben sind identisch, Stealth gibt es im Grunde genommen nicht und entweder haut man von den Zombies ab oder man tötet sie. Die Zombies hingegen haben eine sehr ordentliche Anzahl an Variationen. Es gibt auch einige Minibosse. Ein bisschen genervt hat mich der Gameplayloop bzw. die Mittel, die man hat, stärkere Gegner zu töten. Diese sind im Grunde genommen nicht vorhanden. Es gibt zwei Ausrüstungen, die man im Combat nutzen kann und später kommt noch eine Art Ultimate-Fähigkeit, aber das war’s schon. Besonders in Bosskämpfen wird man merken, dass man ziemlich stumpf auf den Gegner draufhauen muss und das kann etwas nerven.
Aber wenn Horden an Zombies kommen, so macht das Metzeln unglaublich viel Spaß. Ich habe aber leider bemerkt, dass Zombies nach einer Zeit in einem Gebiet direkt wieder spawnen, so kann man ein Gebiet nicht komplett säubern. Es gibt ein sehr “befriedigendes Zerstückelungssystem”, was in meinen Augen mit dem Dead Space-Remake, auf einem Top-Niveau ist und dies allein bringt das Combat auf ein sehr spaßiges Niveau. Hier muss aber angemerkt werden, dass die USK-Version geschnitten wurde. Und zwar kann man bereits getötete Gegner nicht weiter zerstückeln.
Interessant zudem finde ich auch, dass das Spiel keinen üblichen Skill Tree benutzt, sondern ein Deck-System. Ihr findet bestimmte Fähigkeitskarten in der Spielwelt und diese könnt ihr ausrüsten. Je nach eurem Spielstil oder der Situation, könnt ihr gewisse Fähigkeiten einsetzen, tauschen und euch spezialisieren. Das finde ich gar nicht mal schlecht und bringt frischen Wind in das Ganze. Besonders im Koop kann es ganz hilfreich sein, sich mit diesem System auseinander zu setzen.
Technisch muss ich hier ganz großes Lob aussprechen. Dead Island 2 kam ohne Probleme raus, lief extrem flüssig und ich konnte einfach keine größeren Negativpunkte entdecken. Auf der PS5 läuft es nur mit einem Grafikmodus, aber hier scheinen sie viel rausgeholt zu haben. Es läuft in 4K und 60 FPS. Ich habe keinen einzigen Bildeinbruch gemerkt, die Bildqualität ist fantastisch und alles wirkt sehr scharf. Generell sind die Umgebungen sehr, sehr detailliert und wirken gut entworfen und abwechslungsreich. Die Texturen sind knackig, Lichteffekte wirkten für mich sehr stimmig und auch die Cutscenes sind äußerst gut. Es ist in meinen Augen ein technisch einwandfreies Produkt. Auch Bugs habe ich nicht festgestellt.
Dead Island 2 hat mich positiv überrascht! Es ist ein wirklich solides Zombie-Spiel, was nicht gerade tiefgründiges Gameplay anbietet, aber durchaus Spaß macht. Es weiß was es will und genau dort erfüllt es seine Aufgabe. Das Combat macht Spaß, kann aber repetitiv werden. Die Story existiert im Grunde genommen nicht, aber die Charaktere passen gut zum Setting und generell der Ton des Spiels ist äußerst passend. Das Zerstückelungssystem hat mich umgehauen und auch die Umgebungen sowie die Technik sind die Stärken im Spiel. Ich habe ein deutlich schlechteres Spiel erwartet, mit keinem roten Faden und einer ideenlosen Richtung, doch Dead Island 2 braucht sich nicht zu verstecken und weiß, wie es unterhalten kann. / Der Downloadcode wurde uns freundlicherweise bereitgestellt.