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Destiny 2 vergeben und FORSAKEN

Ich gebe es zu, ich gehe nicht unbedingt unvoreingenommen an die Sache. Aber ich liebe Destiny nun mal. Um so schlimmer war die bittere Enttäuschung über die ersten zwei kleineren DLCs: Fluch des Osiris und Kriegsgeist. Obwohl der zweite DLC gar nicht so übel war.

Nun aber steht uns die erste große Erweiterung ins Haus. Forsaken ist das Ebenbild zum damaligen Destiny DLC König der Besessenen aus dem Jahre 2015. Dementsprechend sind die Erwartungen auch genau so hoch gesteckt bei den Fans. Wird diese Erwartung erfüllt oder katapultiert sich Destiny 2 damit in die Vergessenheit? Mehr dazu, jetzt.

Ach Destiny, du bist wie jene große Liebe von der man einfach nicht ab kann, obwohl man weis das sie nicht gut für einen ist. Nächte lang lag ich auf meinem Bett und habe geheult, weil ich wieder auf eins deiner Spielchen rein gefallen bin und wieder und wieder enttäuscht wurde. Zu kurze Story, zu langweilige Story, kaum neue Items, Balance Probleme im PvP, wieder nur ein oller Raid Trakt, Keine End-Game Aktivitäten die Spaß machen und, und, und. Klar, wir hatten auch gute Zeiten, aber die waren meist von kurzer Dauer und schnell wurde unsere Beziehung zum Alltagstrott.

Doch alle paar Monate wirfst du wieder Steinchen an mein Fenster und bittest mich darum dich wieder zurück zu nehmen. Lockst mich mit Versprechen das du dich geändert hast. Posierst mit teuren Zwischensequenzen. Machst Interviews mit renomierten Zeitschriften und Internet-Plattformen. Versuchst meine Gunst mit Vorbesteller-Bonis zu bekommen. Und jedes mal falle ich darauf rein. Ich bin halt blauäugig was dich angeht. Ich glaube immer noch daran, das tief in deinem Kern ein herzensgutes Spiel steckt, das nur darauf wartet entwickelt zu werden. Und da stehen wir nun. Ich wieder am Fenster mit verheulten Augen, du wieder unten im Garten und wirfst Steinchen an selbiges. Aber soll ich dich wieder rein lassen?

Nun ja, jetzt ist es zu spät. Ich habe es getan und muss sagen, es fühlt sich wieder an wie frisch verliebt.

Es muss erst etwas sterben …

Destiny 2 geht direkt zu Anfang in die Vollen. Man strebt einen düsteren und apokalyptischen Einstieg an. Wie bereits jedem durch die Trailer bekannt sein sollte, wird der Charmante Exo Cayde-6 getötet. Und zwar vom Bruder, der verloren gegangenen Königin der erwachten Mara Sov, Uldren Sov. Und das auch noch mit seiner eigenen Waffe, der Pik Ass. Dazu kommt das er das Gefängnis der “alten” komplett verwüstet und die neun Barone des Hohn frei lässt. Hierbei handelt es sich um ausgestoßene Gefallene die selbst für die verschiedenen Häuser zu fanatisch waren. Die Vorhut allerdings, will aber momentan keine Ressourcen opfern um den Tod von Cayde-6 zu rächen. Also müssen wir ran. Wir machen es uns zur Aufgabe Uldren zu jagen und ihn und seine Barone, für die Ermordung unseres Freundes Cayde-6, zur Strecke zu bringen. Soweit so unspektakulär. Aber unterhaltsamer als alles bisher dagewesene in Destiny 2.

R.I.P. alter Freund.

Schöne neue Welt

Und dafür müssen wir zum Anfang in eins der beiden neuen Gebiete fliegen. Das Riff ist nun Schauplatz dieser Rache-Story. In der sogenannten Wirrbucht folgen wir nun der Spur aus Chaos und Krieg zu den verschiedenen Unterschlüpfen der Barone und quetschen einen nach dem anderen aus, um an Informationen zu kommen. Dabei liegt es ganz bei uns wo wir anfangen und welchen der Barone wir als erstes erledigen wollen. Schön dabei, jeder der Barone hat seine eigene Mechanik und Alleinstellungsmerkmal. Die Wirrbucht ähnelt im Design wie eine Mischung der Wüste aus Mad Max und einem toten Korallenriff. Die vorherrschenden Farben sind im gesamten DLC lila, blau, grau und schwarz. Soviel zum Thema das die Welt bedient.

Lasst euch nicht von der kargen Landschaft täuschen, hier ist mehr los als man auf den ersten Blick erahnt.

Aber damit nicht genug! Wie bereits erwähnt gibt es ja zwei neue Gebiete. Das zweite Gebiet ist das End-Game-Gebiet. Und das macht seinem Namen alle Ehre. Die Träumende Stadt ist nicht nur das Gebiet in dem sich der neue Raid befindet, nein es ist auch noch der Ort mit den meisten Aktivitäten und Geheimnissen als in jedem anderen Gebiet in Destiny 2. Hier hat Bungie nochmal alle Muskeln spielen lassen und die Welt Rand voll mit Geheimnissen, Beutezügen, Aktivitäten und Events gestopft, die nur darauf warten gefunden und abgeschlossen zu werden. Alle hier aufzuzählen würde eindeutig den Rahmen sprengen. Aber soviel sei gesagt: Zum aktuellen Zeitpunkt sollen wohl immer noch nicht alle Geheimnissen gelüftet worden sein.

Eines der schönsten Gebiete im Destiny Universum. Auf jeden Fall einen Blick wert.

PvEvP

Eine weitere Erneuerung ist Gambit. Und das könnte man fast schon die größte Erneuerung nennen. Hier wird ein komplett neuer Weg in Sachen PvP eingeschlagen. In Gambit geht es darum NPCs zu töten, fallen gelassene Partikel zu sammeln und in die Bank zu bringen bis man 75 Stück zusammen hat. Wenn das erledigt ist beschwört man einen sogenannten Uhrzeitler. Einen Mini-Boss am Ende des Matches. Wenn man diesen besiegt, hat man die Runde gewonnen. Aber, es würde ja nicht PvEvP heißen, wenn man nicht auch gegen andere Spieler antreten würde! Das eben aufgeführte Prozedere, das muss auch das gegnerische Team machen. Um das gegnerische Team nun auszubremsen gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine davon ist es vor dem gegnerischen Team sogenannte Blocker zu senden. Dies macht man indem man 5, 10 oder 15 Partikel auf einmal in die Bank bringt. Wenn man dies macht, wird ein kleiner, mittlerer oder großer Gegner (Blocker) auf die gegnerische Seite geschickt. Solange diese nicht besiegt werden, kann man keine Partikel zur Bank bringen. Die andere Möglichkeit ist es, durch ein Portal das sich hin und wieder öffnet zu den Gegnern zu teleportieren und bei denen für Chaos zu sorgen. Wenn man den Geist abgibt während man auf “Partikeljagt” ist, verliert man alle gesammelten Partikel. Das ist in so fern bitter, das man dann einen Rückstand erneut aufholen muss. Außerdem gibt jeder, durch einen anderen Hüter getötete Hüter, den bereits beschworenen Uhrzeitler Lebensenergie zurück. Das klingt jetzt komplizierter als es eigentlich ist … aber lasst euch gesagt sein: Es macht besonders in einem festen 4-Mann-Team besonders viel Spaß. Gut gemacht Bungie! Nur das Matchmaking ist gerade extrem besch…eiden. Dauernd kommt es vor das man gegen die gleichen Spieler antreten muss wie in der Runde zuvor. Schlecht gemacht Bungie!

Selten = wirklich selten.

Was auch neu ist, ist die Droprate der exotischen Items. Während man in der vanilla Version und den letzten zwei DLCs noch alle paar Minuten ein exotisches Item an den Kopf geschmissen bekommt, ob man nun will oder nicht, ist die Chance, jetzt eines auf herkömmlichem Wege zu bekommen, quasi auf null gefallen. Die Exo Quest´s sind zwar auch noch da, aber die zufälligen kommen so selten das man nur in einigen dunklen Ecken des Internets hinter vorgehaltener Hand davon munkelt, das auch mal eines mit Glück droppen könnte.

Aber das wirklich seltene kommt erst noch. Die God Rolls. Ja, seit Sekunde eins wollen die Fans diese Art des Loots zurück. Hierbei handelt es sich um zufällige Eigenschaften der Legendären Waffen und Rüstungen. In bestimmten Konstellationen sind einige Waffen so gut das man Sie auch als God Roll bezeichnet. Und in Zeiten von Destiny, waren diese Waffen der einzige Grund wieso Hüter Woche für Woche in die Raids rannten und Ihr Glück versuchten.

All das war nur ein kleiner Einblick in das, was euch in Forsaken erwartet. Was also soll man davon halten? Nuckelt Bungie wieder an unserer Brieftasche? Ja. Lohnt sich der Kauf? Auf jeden Fall! Auch wenn der Loot immer noch nicht befriedigend kommt. Bungie geht mit Forsaken hier definitiv den richtigen Weg und ich sehe es als ersten kleinen Schritt in Richtung Rettung des Franchise. Wenn Bungie jetzt hier und da noch an ein paar Schrauben drehen, dann könnte Destiny wieder der Grund werden mehr online zu Spielen. Auch in Zukunft will Bungie mehr mittels großer Inhalte raus hauen um die Spielerschaft bei Laune zu halten. Klar, wieder gegen Gebühr. Aber wenn uns dann hier auch wieder Story, Grind und Loot geboten wird, dann werfe ich Bungie gerne weiter Geld in den Rachen. In sofern das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.

Also ja, ich habe Destiny 2 wieder reingelassen. Wir sind wieder ein Paar und wir sind glücklich … momentan.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

1 Comment

  1. Arekhon sagt:

    Geht mir ähnlich. Ich hatte auch eine Weile überlegt ob ich Forsaken gleich zu Beginn spielen soll, weil man sich bei den letzten beiden Add-Ons wieder etwas “abgezockt” gefühlt hatte und es in der Kern-Story nicht so wirklich vorwärts ging. Aber Forsaken ist das was IMO The Taken King für Destiny 1 war – so richtig allerdings erst im späteren Teil mit der Dreaming City – womit man sich als Awoken ja auch gleich verbunden fühlt, wenn man von den NPCs angesprochen wird.
    Mit Forsaken liefert Bungie wieder was ich eigentlich von Destiny erwarte und es gibt sogar bessere Open World Aktivitäten wie z.B. die Blind Well Runs in der Dreaming City . Fast immer dauert es nur ein paar Minuten bis man auch ohne Gruppe genügend Leute für TIER II und III incl. Heroic Boss zusammen hat. Sehr kurzweilig.

    Oder vorher bei der Kriegsgeist/Rasputin-Story-Line gab es ja auch das Escalation Protocoll – nur nervig wenn dadurch immer das normale Event blockiert wurde…

    Aber auch beim Iron-Banner knüpft man nun wieder an die bewährten Mechaniken an und die Maps sind auch sehr vielseitig, so dass PvP auch eher mittelmäßigen PvPlern wie mir Spaß machen kann.

    Nicht zuletzt ist jetzt viel von der selbst freigeschalteten Story/Lore abrufbar ins Spiel integriert.

    Was noch etwas stört sind einige zähe Stufen-Bereiche, wo das Aufleveln der Ausrüstung unnötig zäh und zeitintensiv ist – es ist schon ganz schön nervig und frustrierend wenn man ohne die wenigen “Powerful Gear” – Optionen und den Raid fast nur Sachen bekommt die unter dem eigenen Item-Level liegen. Und auch die Prime Engramme kaum mal mehr als 5-10 Punkte über dem liegen was man auf dem Slot gerade trägt.

    Die God-Rolls bei den Items wiederum, sind sowohl frustrierend als auch genial. Man ärgert sich halt wenn ein sonst gutes Item durch eine lahme Option die gar nicht der eigenen Spielweise entspricht verhunzt ist – andererseits, dann bekommt man irgendwann sowas wie einen starken Bogen für den Energie-Slot, der gleichzeitig Firefly und Explosiv-Geschosse hat…, das dann mit passender Masterwork Option voll ausgebaut ist schon ein netter Orb-Generator.

    SPOILER – Ansonsten war halt das Beste das Wiedersehen in der Dreaming City mit Mara Sov aus The Taken King – damit hätte Bungie mich auf jeden Fall zurückbekommen – aber das wäre ja ein riesiger Spoiler gewesen. Jetzt geht die Hauptstory also langsam wieder richtig voran – gut gemacht Bungie. Ich fürchte nur sie werden uns zwischendurch wieder hängenlassen. ;-P – SPOILER ENDE

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