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5. Juli 2023Diablo IV – Review
Die Erwartungen für das neue Diablo waren immens, denn der dritte Teil kam vor 11 Jahren raus – ein ganzes Jahrzehnt ohne einen neuen Hauptableger. Diablo ist nun mit einem brandneuen Ableger zurück, gibt einen etwas anderen Ton an, kommt mit immens viel Tiefe und Content und das Warten scheint sich wirklich gelohnt zu haben!
Ich habe Diablo III nicht allzu viel gespielt, wusste aber, wie das Gameplay sich spielt. Diablo IV sieht keine Gründe, das Gameplay stark zu verändern, doch verbessert es so sehr, dass es absolut umwerfend geworden ist. Zu Beginn gibt es die Auswahl von fünf Klassen: Barbarian, Sorcerer, Druid, Rogue und Necromancer. Das sind bekannte Klassen aus den vorherigen Spielen, die sich aber dennoch sehr tiefgründig anfühlen. Diese wiederum könnt ihr in einem Charaktereditor recht umfangreich anpassen und das Spiel gibt euch viele Optionen vor. Die Umgebungen und das Leveldesign sind hier etwas anders. Diablo IV bietet eine komplett offene Spielwelt an – die immens groß ist. Die Spielwelt ist gefüllt mit Städten, die unterschiedlich groß sein können. Es gibt über 100 Dungeons, kleinere Tätigkeiten wie Keller, die ihr schnell schließen könnt, öffentliche Events mit anderen Spielern, Weltbosse, sammelbare Objekte und mehr. Die Story im Spiel hätte als Filler ausfallen können, ist aber sehr unterhaltsam und war eines der Aspekte, die mich positiv überrascht haben. Die Geschichte allein wird euch ca. 15 – 20 Stunden in Anspruch nehmen und kommt mit sehr guten Momenten, fantastischen Cutscenes und einer wirklich guten Präsentation.
Diablo IV bleibt seiner DNA treu und ist ein Hack n‘ Slash mit großem Fokus auf Koop, ausgelegt als Live Service-Spiel. Ihr könnt den ganzen Content im Spiel im 4er-Spieler-Koop spielen, im Drop-in-Drop-out-System. Dabei können eure Freunde euch beitreten, egal auf welchem Level ihr seid. Zwar gibt es vier Weltstufen, die den Content bestimmen können, sowie den Schwierigkeitsgrad, aber euer Level wird stets ggü. den Gegnern skaliert, so könnt ihr bspw. auch mit Leuten zusammenspielen, die deutlich unter/über euch sind. Zudem, alles was ihr in der Welt von eurem Kollegen abschließt, wird auch für euch abgeschlossen. So wird der Fortschritt stets für euch mitgenommen, was den Reiz fürs Koop immens steigert. Das Beitreten in Koop-Erlebnissen ist äußerst nahtlos und mit minimalen Ladezeiten verbunden.
Loot hat auch hier einen großen Stellenwert, verbunden mit einem Grind, der auch nach meinen 110 Stunden kein Ende kennt. Das Beenden der Kampagne ist zugleich der Beginn des richtigen Spiels. Jeder Charakter hat seinen eigenen Skill Tree, der unglaublich umfangreich ist. Das Spiel generell wird von euch Zeit fordern, sich die Elemente im Spiel anzuschauen, zu experimentieren, sowie die Schadensarten und das generelle Combat. Nur so kann man seinen Spaß maximieren und das Beste aus sich rausholen. Das Endgame bietet bereits zum Launch unglaublich viel Content an, was aber auch ziemlich viel auf euer Glück/Pech zurückführen wird. Neben den Standard-Dungeons, die ungefähr auf euer Level skaliert werden, gibt es die Alptraum-Dungeons, die über eurem Level sind und einen großen Bestandteil des Endgames ausmachen. Zudem gibt es noch ein zeitbasiertes Event mit dem Namen Höllenflut, sowie Weltbosse und mehr. Letztendlich liegt es am Spieler, wie viel Zeit man investieren möchte, denn es gibt immer Luft nach oben.
Technisch ist Diablo IV ganz stark! Das Spiel hat vom Look her einen sehr düsteren und bodenständigen Stil. Die komplette Spielwelt und die Umgebungen sehen sehr düster aus, scheuen nicht vor Blut und wirkt dadurch einfach deutlich erwachsener als der Stil, der im dritten Teil verwendet worden ist. Die Umgebungen strotzen vor Details und Fülle von Objekten. War absolut begeistert, wie viel Dichte hier in der Welt zu erkennen ist. Auch die Dungeons ähneln sich nicht allzu sehr, können thematisch anders aufgebaut sein. Es gibt zwei sehr hoch aufwendige Cutscenes und viele, die In-Game laufen, aber ebenfalls sehr überzeugend sind – Blizzard kann das!
Die Animationen gefallen mir sehr, die Texturen auf der PS5 sind sehr scharf und generell sieht das Spiel fantastisch aus. Es wirkt alles sehr hochwertig, auch auf der Konsole. Lichteffekte sind äußerst stimmig, soundtechnisch haben sie definitiv geliefert und auch die Ladezeiten existieren im Grunde genommen nicht. Die Städte wurden mit viel Aufwand designt. Ein ganz wichtiger Aspekt in Diablo IV sind die Gegnermassen und ob die Konsole das flüssig darstellen kann. Auf dem Papier läuft Diablo IV in nativen 4K und 60 FPS und nach den 110 Stunden Spielzeit habe ich einen einzigen Moment gemerkt, als die FPS ein wenig eingebrochen ist. Diablo IV läuft sehr geschmeidig und besser hätte man es nicht hinkriegen können, auch wenn so viele Gegner auf dem Bildschirm zu sehen sind, dass man seinen eigenen Charakter nicht erkennt.
Ich bin komplett begeistert von Diablo IV! Die ersten 50 Level bzw. die Kampagne waren sehr unterhaltsam und um das Spiel kennenzulernen, mit all seinen tiefgründigen Ebenen, hat mir unglaublich viel Spaß bereitet. Die Spielwelt hat mich gefesselt, der Content ist nicht purer Filler oder wurde erstellt, um es künstlich in die Länge zu ziehen – die Inhalte sind Extraklasse. Es gibt immens viel zu tun und fühlt sich auch recht einsteigerfreundlich an. Man kann alle Inhalte im Spiel im Koop spielen, dennoch gibt es kein klassisches Matchmaking, was ich mir bei Dungeons sehr gewünscht hätte. Das Koop-Gameplay wurde gut gelöst, da der komplette Fortschritt auch in den Welten bei Freunden gilt bzw. sie mitgenommen werden.
Combat ist absolut genial und unglaublich süchtig machend, was man wohl an meiner Spielzeit erkennen kann. Ich finde, hier gibt es wirklich viel Tiefe und es kann und wird wirklich eure Zeit rauben. Der komplette Gameplay-Aspekt, mitsamt Story, wurden sehr gut getroffen und ich kann nur wenige Punkte erkennen, die ich kritisiere, die man aber durchaus in den kommenden Wochen und Monaten ausbessern kann. Technisch ist das Spiel ebenfalls auf einem sehr guten Zustand. Dennoch muss ich betonen, das je mehr ich spiele, desto mehr Crashes scheinen zu passieren. Da hatte ich auch an einem Tag fünf Crashes. Die Server halten meistens gut, aber es gab auch wenige Momente, wo es mal geruckelt hat oder man rausgeworfen worden ist.
Diablo IV ist zweifellos ein geiles Spiel! Der Grind kann jemanden irre machen und es hängt nur an euch, wie viel Zeit ihr für die perfekte Ausrüstung grinden möchtet, dennoch ist das Ergebnis umso befriedigender. Der Shop ist mit komplett irrsinnig teuren Items bestückt, die alle jedoch kosmetischer Art sind. Also kein pay-to-win und dennoch gefällt mir das überhaupt nicht!
Diablo IV ist wirklich sehr gelungen und ich sehe hier ein absolutes spaßmachendes Spiel mit sehr viel Tiefe und Umfang.
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