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F1 2019 (Codemasters) – Der König in der Königsklasse?

Mit Formel 1 2019 aus dem Hause Codemasters feiert der Formel 1 Ableger sein zehnjähriges Jubiläum auf den (zu diesem Zeitpunkt) aktuell leistungsstärksten Konsolen und dem PC! Warum auch immer Codemasters 2019 zur Jubiläumsedition aufruft und den 2009 erschienen Ableger F1 2009  erschienen für die PlayStation Portable (PSP) und der Nintendo Wii –  komplett ignoriert, bleibt wohl Codemasters Geheimnis. Vielleicht war der erste entwickelte F1-Titel dann doch zu peinlich und man entschied sich genau aus diesem Grund mit F1 2010 als “Erstlingswerk” … -Verdient hat er das auf jeden Fall!

Der neue Showroom in F1 2019 wirkt stilvoll umgesetzt

Doch in all den Jahren hat sich der jährliche Ableger auch weiterentwickelt. Ja, gut, ich gebe es ja zu! Es gab auch Jahre, da hat sich das ganze Spiel lediglich wie ein Saison-Update, ohne große Neuerungen angefühlt oder schlimmer: Es wurden coole Features aus dem Vorgänger entfernt. Deshalb stellen sich, auch nach gut zwei Monaten nach Release des Spiels, was übrigens der frühste Release eines F1 Spiels von Codemasters überhaupt ist, viele neben der “Bug-Frage” (aufgrund des frühen Veröffentlichungstages, anm. d. red.) auch die Frage, ob F1 2019 nicht nur auch ein Saison-Update des Vorgängers wurde?!

Auch die KI kämpft hart gegeneinander

In diesem ehrlichen, ausführlichen Review werden wir gemeinsam diese Fragen klären!

Bevor wir also zum Inhalt des eigentlichen Spiels kommen klären wir kurz und knapp ab, ob der frühe Release-Zeitpunkt gerechtfertigt war oder ob es zu viele Bugs gab, die der Spielfreude im Wege standen:

Die Fahrphysik ist um ein vielfaches besser.

Wie zu erwarten war kam auch F1 2019 nicht ganz ohne Bugs daher. Die größten beiden waren der verbuggte Foto-Modus, der es einem verunmöglichte eine verkürzte Verschlusszeit einzustellen, weil sonst das Bild schwarz, respektive dunkel wurde und ein sehr ärgerlicher Bug an alle Trophy/Archievment-Jäger: -Es gab die ein oder andere Trophy die einfach nicht kommen wollte. Das gute: Diese Fehler sind mittlerweile gepatcht worden und auch die Erfolgsjäger können nun loslegen, ohne Angst haben zu müssen, dass eine Trophy nicht erscheint. Ansonsten war das Spiel tatsächlich auch zu diesem frühen Zeitpunkt absolut spielbar! Und das in Bezug auf die Fahrphysik um ein vielfaches besser. Die Wagen haben, wie auch in der Realität weniger Grip, was sich insbesondere in schnellen Wechselkurven im Vergleich zum Vorgänger bemerkbar macht. Hier muss man nun viel mehr mit dem Gas spielen und kann nicht mehr solange voll drauf bleiben. Dennoch fühlt sich das ganze nun direkter an und ich bekam vom ersten Meter an ein super Gefühl für Bremse und Gas.

Glück gehabt! Online können manchmal nur Millimeter davon abhängen ein normales Rennen fahren zu könne (ganz vorne ich)

Codemasters liefert ein Update nach dem anderen! Es wurden nicht nur Fehler behoben, sondern auch Änderungen an den Fahrzeugen vorgenommen. So verschwand beim US-Amerikanischen Haas-Team z.B. das Logo des umstrittenen Sponsors “Rich Energy” auch im Spiel, da dieses eines anderen Konzerns zu ähnlich war.  Auch der “90 Years” Ferrari-Schriftzug hielt nach längerer Zeit Einzug ins Spiel. Aerodynamische (optische) Updates  wurden ebenso vorgenommen, wie die Performance der 2019er Wagen oder Strecken-Layouts angepasst. Die neu ausgerichtete Boxengasseneinfahrt des Frankreich-GPs ist mittlerweile auch schon Bestandteil des Spiels. Da diese Änderung vor dem realen GP in keiner Presse groß erwähnt wurde kann man Codemasters hier auch keinen Vorwurf machen, dass diese Änderung nicht von Release an dabei war. Hier ein großes Lob an das Entwickler-Team für die zügige Umsetzung! 

Auf der anderen Seite gibt es immer noch DRS-Zonen, die 2019 nicht angewandt wurden und dem Stand von 2018 entsprechen. So z.B. in Hockenheim auf der Start/Ziel Geraden. Hoffentlich bemerkt das Team diese Fehler noch, um das beste authentische Gefühl der 2019er Saison zu geben.

WAS IST NEU? 

Mit F1 2019 kamen gleich haufenweise Änderungen, rund um das Spiel.

So feierte die Formel 2 mit der Saison 2018 ihr offizielles Debüt! Doch damit nicht genug: Im Laufe des Septembers werden wir alle die Möglichkeit haben auch Runden mit dem Sohn des siebenmaligen Weltmeisters, Michael Schumacher, Mick Schumacher zu drehen, wenn dann auch die 2019er F2-Saison ins Spiel integriert wird!

Die F2 Boliden der 2018er Saison (Prema Powerteam)

Die komplette Saison lässt sich mit den originalen Fahrern bestreiten, jedoch wurde die F2 etwas lieblos in den Karrieremodus integriert. Im offline Schwerpunkt kann man gerade mal einen einzigen kompletten GP bestreiten und wird in den anderen beiden GPs mitten ins Geschehen geschmissen. -Ganz ohne Qualifying! Mit den fiktiven Charakteren “Lukas Weber” und “Devon Butler” bekommt man eine kleine Story präsentiert, die dazu führt, dass nach der GP2 beide ebenfalls in die F1 aufsteigen. Wer anschließend weitere Videosequenzen erhofft wird enttäuscht werden. Denn in der F1 angekommen bleibt es bei Interviews und Berichten, bei denen man zu den beiden sporadisch befragt wird oder man Aussagen der beiden über sich lesen kann. Da ist noch Luft nach oben! Wer keine Lust auf Butler und Weber hat sollte die F2 zu Beginn der Karriere einfach überspringen. 

Neu hinzugekommen ist zudem, dass nun auch die anderen Fahrer wechseln. Das ganze ist auf jeden Fall schon Grund genug, um sich als Fan des Karriere-Modus den aktuellen Ableger zu kaufen! Allerdings sind die Wechsel zum Teil zu viele und nicht immer nachvollziehbar. Das ganze fällt je nach Karriere unterschiedlich aus. In meinem Fall gab es innerhalb von einundeinhalb Saisons gerade mal zwei Wechsel.

So geschah es, dass mein Teamkollege schon ab dem Kanada GP (S01) mein erbitterter Rivale Devon Butler (zu diesem Zeitpunkt bei Toro Rosso unter Vertrag) wurde, der Kimi Raikkönen ersetzte und die beiden ihre Plätze tauschten.  Wenn man schon zu Beginn einer Karriere eine Fahrerschmiede auswählen soll, dann würden Wechsel während der Saison meiner Meinung nach auch nur innerhalb der Schmieden Sinn ergeben. (Toro Rosso <> Red Bull, Ferrari <> Haas <> Alfa Romeo, Mercedes <> Racing Point <> Williams) Ich hoffe deshalb, dass Codemasters zumindest für den kommenden Ableger das berücksichtigt, aber die Wahrscheinlichkeit auch gering hält und die Wechselwahrscheinlichkeit zwischen den Saisons am höchsten ansetzt. Ihr seht also, dass in vielem gutem auch noch Verbesserungspotential liegt.

Im Online-Bereich hat sich hier am meisten getan. Hier setzt Codemasters auf einen neuen Liga-Modus, in diesem man selbst Ligen anlegen oder welchen beitreten kann. Dieser ersetzt allerdings komplett den bisherigen Online-Saison-Modus. Das alles würde nicht zu sehr stören, wenn es auch in diesem Modus möglich wäre in einer privaten Lobby die originalen F1 Autos zu nehmen (was geht), die dann aber alle gleich stark sind und somit kein Kräfteverhältnis der aktuellen Saison einstellbar ist. Vielleicht wird das auch noch gepatcht, die Hoffnung stirbt zuletzt. Für den das nun kein K.O.-Kriterium darstellt, gibt es positives zum neuen Liga-Modus zu berichten: Der Zyklus lässt sich hier frei bestimmen. Entweder man macht dies z.B. nach einem festen Wochenzyklus oder man erstellt die GPs auf abruf. Platz bietet die Lobby für max. 20 Fahrer (ersatzweise bei Bedarf gefüllt von der KI), plus zwei Gäste.

Mich gibt es nur gegen echte Kohle! -“Premium-Lackierungen”

Ebenfalls ein neuer Teil des ganzen sind die neuen Community Cars, die sich optisch anpassen lassen. In öffentlichen Ligen, so wie Ranglistenrennen ist es aber nicht möglich mit originalen Teams zu fahren. Im selben Zuge bekam das Entwickler-Team wohl von oben mitgeteilt Mikro-Transaktionen ins Spiel zu integrieren. So lassen sich gegen reales Geld neue “Premium-Fahrzeug-Designs”, so wie “Premium-Rennanzüge” kaufen. Das ganze hat allerdings zum Glück keinen Einfluss auf die Performance der Wagen und wirkt zudem etwas lieblos umgesetzt, frei nach dem Motto “We did what you told us and now leave us alone”. 

Weiterhin gibt es nun einen extra eSport-Bereich, für den man sich allerdings vorher registrieren muss, um daran teilnehmen zu können. Dann gibt es aber neben den wichtigsten Preisen auch Lackierungen und Anzüge zu gewinnen. Somit ist der eSport-Bereich auch für gute, aber nicht “perfekte” Fahrer wie mich plötzlich interessanter, um auch mal teilzunehmen. 

In Bezug auf das allgemeine Online-Erlebnis gegen fremde fällt das Fazit durchschnittlich aus. An sich kann man genug Glück haben mit vernünftigen Gamern zu spielen oder man hat eben ein Crash-Kiddie nach dem anderen. Dabei spielt die Fairness-Wertung nur eine bedingte Rolle. So ist es durchaus möglich mit einer C-Wertung auch faire Gegner zu bekommen, die nicht absichtlich in andere Fahrzeuge fahren. Aber auch mit einer A-Wertung kann man genug Pech haben, um Idioten zu begegnen. Das mag auch daran liegen, dass unfaires Fahren nicht zwingend auch bestraft wird und umgekehrt, leichtes mehrmalige Schneiden von Kurven, ohne einen Vorteil davon zu tragen, zu schnellen Abzügen der Fairness-Wertung führen.

… ein durchaus gelungenes Spiel für jeder Mann/Frau!

Doch ist F1 2019 auch für Anfänger geeignet?

Nun, Online wahrscheinlich nur bedingt, aber dafür gibt es auch eine Fähigkeitswertung, die nach ein paar ersten online Rennen zum tragen kommt, wenn man dann die Lobby wechselt. An Fahrhilfen sind alle gewohnten Hilfen wie beim 2018er Teil verfügbar. So ist auch F1 2019 ein durchaus gelungenes Spiel für jeder Mann/Frau!

Endlich auch ohne Aufpreis im Spiel enthalten: Der beliebte Brawn GP BGP 001 von 2009

Solltet ihr nun auf den Geschmack von F1 2019 gekommen sein stellt sich nur noch die Frage welche Edition ihr euch holen solltet …

Um hier ein bisschen Abhilfe zu schaffen versuchen wir den Unterschied der beiden erhältlichen Editionen zu filtern. Bei der eingangs schon erwähnten Jubiläums-Edition findet ihr neben dem Hauptspiel einen Code, der euch Zugang zum 2010er Ferrari und McLaren verschafft. Solange diese Edition erhältlich ist und nicht durch eine “Standard-Edition” ersetzt werden sollte bekommt ihr also in jedem Fall ohne Aufpreis diese beiden neuen Klassik-Fahrzeuge. Denn da liegt auch schon der einzige nennenswerte Unterschied bei der “Legends-Edition”. Hier bekommt ihr zusätzlich zu den beiden 2010er Boliden noch die 1990er Fahrzeuge und Fahrer von McLaren/Senna und Ferrari/Prost. Inklusive ist ein achtteiliges Event, das leider genau so lieblos umgesetzt wurde, wie alle Zeitfahrevents in der Karriere. Anbei gibt es noch spezielle Community-Car-Fahrzeuge und Anzüge, die in den Landesfarben der beiden gehalten sind.

Mich gibt es nur in der Legends-Edition zu fahren! (Ferrari 641, von 1990)

Wer also unbedingt Bock auf Klassiker der F1-Geschichte hat,  sollte zur Legends-Edition greifen. Für die sonstigen beigefügten Events und Lackierungen braucht man diese Edition nicht unbedingt kaufen und kann zur i.d.R. günstigeren Jubiläums-Edition greifen!

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt bei Freunden der Klassiker dennoch: So sind es zwar insgesamt vier neue Classic Cars, die hinzugekommen sind, aber leider hat sich Codemasters (wohl aufgrund einer abgelaufenen Lizenz) von zwei Fahrzeugen getrennt. Daher sind die beiden Ferrari-Boliden “412T2” und “F1 2002” nicht mehr im Spiel enthalten. 

Nicht mehr im Fuhrpark enthalten: Wer mit dem ’95er Ferrari 412T2 seine Runden drehen will muss weiterhin F1 2018 einlegen …

Das wohl bisher umfangreichste F1 Spiel aus dem Hause Codemasters hat es verdient auch von Besitzern des Vorgängers bespielt zu werden! Wer seit 2017 oder länger keinen aktuellen Teil sein Eigen nennen konnte, sollte sich so schnell wie möglich F1 2019 anschaffen! Gelungene Fortsetzung, die vieles richtig und Hoffnung auf die Zukunft macht!

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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