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Neue IPs auf die Beine zu stellen ist immer eine gewaltige Herausforderung, insbesondere dann, wenn es von einem komplett neuen Studio kommt. Irgendwie muss ich doch Ascendant Studios hierfür loben, versucht zu haben, etwas neues zu entwickeln, mit einer neuen Technologie und einem Gameplay, was eher untypisch ist.

Immortals of Aveum ist ein 1st-Person-Action-Adventure-Spiel in einem Fantasysetting. Es gibt keine traditionellen Waffen, vielmehr nutzt man Zaubersprüche in 1st-Person, um seine Gegner zu besiegen. Inspirationen aus God of War können klar erkannt werden, aber dazu komme ich gleich. Die Geschichte in Immortals of Aveum wird euch nicht gerade vom Hocker hauen, hier wurde gänzlich Potential verschwendet. Um mit dem positiven anzufangen: Das Studio hat sich immens viel Mühe gegeben, eine Fantasywelt in einem großen Ausmaß darzustellen. Es gibt viel Lore, viele Hintergrundinfos und generell entsteht der Eindruck, dass die Entwickler hier viel Zeit investiert haben, was ich sehr begrüße. Auf der anderen Seite ist die reine Geschichte eher durchschnittlich. Der Hauptprotagonist ist okay, eher nervig und mit seltsamen Gründen, die ihn antreiben. Es gibt einige Nebencharaktere, die mir durchaus gefallen haben, aber auch einige, die komplett verloren wurden.

Und jetzt komme ich auch zum größten Kritikpunkt im Storyaspekt: das Writing. Dialoge, Gespräche und alles was besprochen wird ist größtenteils unglaublich uninspiriert, fühlt sich wie eine der schlechteren Marvel-Serien an und hat mich sehr gelangweilt. Stetig werden Sprüche posaunt, die keinen Kontext haben. Es gab viele Momente, wo ich wirklich die Augen verdrehen musste. Es ist wirklich schade, dass hier nicht ein ernster Ton erzählt werden kann. Solche Töne gibt es zwar hier und da, aber leider wurde keine ordentliche Balance geschaffen, was meinen Spielspaß sehr eingetrübt hat.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=KPBJlCWCtco

Gameplaytechnisch bin ich auch nicht ganz überzeugt. Ihr habt drei Magiewaffen, die sich von der Spielweise her unterscheiden. Zudem gibt es noch weitere Fähigkeiten und eine Ultimate – kennen wir alles. Das Leveldesign, generell das ganze Spiel, fühlt sich sehr nach God of War an. Die Levels sind halboffen, kommen mit Routen Abseits des Weges und Puzzles. Es gibt einige Fähigkeiten, die ihr erst erwerben müsst, damit ihr manches freischalten könnt. Eure Waffen sowie einige Ausrüstungsgegenstände könnt ihr mit diversen Ressourcen upgraden oder neue herstellen. Im Combat kann es sehr hektisch vorangehen, generell könnt ihr euch aber einen Spielstil anlegen, ob Nah- oder Fernkampf. Ich fand auch, das ganze Upgrade- und Combat-System funktionieren gut. Es ist definitiv etwas Buttonsmashing dabei, aber komplett langweilig wurde mir nicht. Insgesamt wird euch das Gameplay sehr bekannt vorkommen, auch wenn es ein Magie-Shooter ist – was sehr selten ist.

Technisch wurde ich mehr enttäuscht als überrascht, da es auch eines der ersten Unreal Engine 5-Titel auf der PS5 ist. Die guten Aspekte: einige Innenareale, nicht alle, sehen sehr gut aus und auch die Lichteffekte können hier überzeugen. Gesichtsanimationen in Cutscenes, generell die Cutscenes, sind wirklich gut und auch die Schauspieler können ihre Emotionen besser geltend machen. Es gibt hier nur einen Grafikmodi, der 60 FPS anpeilt. Dieser wird meistens auch getroffen, aber Drops kann man spüren, insbesondere in intensiven Kämpfen. Dennoch überwiegt meine Enttäuschung. Gründe?

Das Spiel bedarf viel Optimierung, denn die Bildqualität ist furchtbar. Eine dynamische Auflösung kann man hier klar erkennen, da in hitzigen Momenten die Auflösung runtergedreht wird, damit 60 FPS stabil bleiben können, was nicht immer gewährleistet werden kann. Letztendlich kann das Bild sehr verwaschen aussehen. Die Effekte im Spiel sehen sehr seltsam aus und man merkt, nicht alles wurde ausgereift. Beispielsweise gibt es diverse farbige Magieströme und irgendwie sehen die enorm schwach aus. Auch manche Schattentexturen waren sehr grob, die Helligkeit im Offenen ist viel zu stark und die Lichteffekte können allgemein im Freien nicht wirklich einen guten Job erledigen. Das meiste wirkte für mich unausgereift und besonders die Bildqualität hat mich enttäuscht. Zudem gibt es einen schimmernden Look in diesem Spiel. Objekte und Rüstungen schimmern, was dem Objekt weniger “Dichte” gibt.

Immortals of Aveum vermarktet sich zwar als AAA, doch einiges ist unausgereift. Es gibt Potential, was aber letztendlich nicht ausgeschöpft worden ist. Nichtsdestotrotz ist es erstaunlich, wie ein neues Studio ein Spiel in diesem Ausmaß auf die Beine stellen konnte, was mich schon etwas begeistern lässt. Die Inspiration durch God of War ergibt Sinn in meinen Augen und ich finde die Welt und das Setting haben Sie gut getroffen. Der Gameplayloop ist in Ordnung, nur die Dialoge sind ein großer Negativpunkt. Ich denke, ein Sequel ist nicht nötig, dennoch sehe ich weiterhin hier Potential, im gleichen Feld bzw. Genre zu bleiben. / Der Downloadcode wurde uns freundlicherweise bereitgestellt.

Olu
Olu
Ich zocke im Grunde genommen nahezu alles, Ausnahme sind eher MMOs und Fighting Games. Ganz großer Fan von Sonys 1st-Party-Spielen!

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