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Irem Collection Volume 1 – Review

Was waren eigentlich eure ersten Shmup-Erfahrungen? Bei mir war es unter anderem R-Type von Irem auf dem Gameboy (1987) und um diesen Entwickler soll es jetzt auch gehen, genauer gesagt um die Irem Collection Teil 1.

Strictly Limited Games und Tozai Games präsentieren mit dieser Collection den ersten Teil einer fünfteiligen Reihe. Diese Sammlungen aus klassischen Arcade-Shmups gibt es zum Glück auch digital zu kaufen. In Vol. 1 befinden sich drei Spiele: Image Fight 1 und 2 sowie X Multiply. X Multiply kannte ich bisher nur von Arcade Archives und von Image Fight 1 und 2 hatte ich zwar gehört, aber bisher nicht viel gesehen oder selbst gespielt.

Image Fight 1 erschien 1988, also ein Jahr nach dem großen Erfolg von R-Type. Im Gegensatz zu R-Type ist es ein vertikal scrollendes Shooting Game, hat aber die gleiche DNA. Hier geht es nicht darum, so schnell wie möglich den Kugeln der Gegner auszuweichen, sondern taktisches Gameplay ist gefragt. Die Stages sind wie kleine Puzzles, Barrieren versperren euch den Weiterflug, also gilt es, schnell auszuweichen und ab und zu muss auch das richtige Waffensystem zur richtigen Zeit eingesetzt werden.

Tatsächlich spielt sich das Ganze sehr R-Type-ähnlich, aber durchaus mit eigener Note. Da mir persönlich Vertical Scroller immer etwas besser gefallen, steht für mich Image Fight  auf der Rangliste sogar eine Stufe über dem Irem-Klassiker.

Image Fight hat ein besonderes Feature, das Penalty-System, welches wie folgt funktioniert: Die ersten Stages sind sozusagen ein Test, in dem mit prozentualer Wertung bemessen wird, ob ihr es wert seid, ins Endgame zu gelangen. Habt ihr die Stages nicht geschafft, kommt ihr in die sogenannte Penalty Stage, die euch mit großer Wahrscheinlichkeit zerstören wird. Wenn ihr also das Endgame sehen möchtet, müsst ihr auf euren Score achten und euch in den ersten Stages besonders anstrengen.

Auf der Collection ist nicht nur die original Arcade-Version vorhanden, sondern auch die NES-, die PC-Engine– sowie die japanische und US-Version der ROMs des Arcade-Originals; ihr könnt sogar Farbpaletten wählen, um das Spiel nach eurem Geschmack zu gestalten. Vom Schwierigkeitsgrad bis hin zu Cheats könnt ihr alles einstellen – ein schönes Gimmick.

Das zweite Spiel in der Sammlung ist Image Fight 2 aus dem Jahr 1990, welches nicht in den Arcades erschienen ist, sondern nur für die nie in Europa erschienene PC-Engine-Konsole. Da Image Fight 2 ein CD-Titel ist, hat der Soundtrack eine wesentlich bessere Qualität als im ersten Teil, optisch hängt Teil 2 der Arcade jedoch etwas hinterher. Für Anime-Fans gibt es zwischen den Leveln vertonte Sequenzen, die eine kleine Story erzählen.

Das ist nett gemacht und für die damalige Zeit sehr innovativ. Spielerisch ist Teil 2 keine große Innovation, sondern hier gibt es einfach mehr von dem, was ihr bereits aus Teil 1 kennt – nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Den Soundtrack finde ich klasse und es macht Spaß, sich durch die Levels zu kämpfen. Wie bekannt: Achtet auf eure Bewertung in den ersten fünf Stages und dann geht’s ab ins Finale.

Sowohl Image Fight 1 als auch 2 sind vom Schwierigkeitsgrad her knallhart. Wer eine echte Herausforderung sucht, findet diese in beiden Spielen. Kriegt ihr ein One-Credit-Clear hin? Ich selbst habe es noch nicht geschafft, habe speziell bei Teil 1 aber die Ambition, diesen Haken noch zu setzen.

Der dritte Titel in der Collection ist X Multiply, ein horizontal scrollendes Shoot’em up, das ein entfernter Verwandter von R-Type sein könnte, nur dass ihr es hier mit einem halborganischen Raumschiff in komplett organischen Leveln zu tun und teilweise das Gefühl habt, ihr durchfliegt die Gedärme eines großen Weltraum-Aliens.

X Multiply ist extrem schwer, der Schwierigkeitsgrad ist meiner Meinung nach noch mal höher als bei Image Fight. Die Level müsst ihr regelrecht auswendig lernen; wem das zu frustig ist, der kann immer auch mal Cheats aktivieren und sich die Level mit weniger Stress anschauen. X-Multiply ist ehrlicherweise nicht das beste Shmup, das je produziert wurde, aber kreativ gemacht und definitiv einen Blick wert.

Der erste Teil der Irem Collection ist, wie ich finde, ein solider Anfang. Der Preis von 30 € für die digitale Variante finde ich völlig ok für drei Shmups in verschiedenen Versionen, die mit einer Menge Extras im Gepäck daherkommen.

Die Collection bietet zudem eins der Features, die ich immer gerne in solchen Sammlungen sehe: das Rewind Feature. Ihr könnt jederzeit das Spiel zurückdrehen an einen Punkt, an dem ihr sagt, von dort aus probiere ich es noch mal. Safe States gibt’s zwar auch, aber das Zurückspulen ist bei so einer Shmup-Collection immer die angenehmste Methode und gibt Bonuspunkte.

Insgesamt ist die Irem Collection Teil 1 ein kleines, feines Paket, gut geeignet für frustresistente Shmup-Fans. Ich habe das Ganze auf der Nintendo Switch getestet und hatte keinerlei Probleme. Die Irem Collection ist auch noch für Xbox und PlayStation Konsolen erhältlich. / Der Downloadcode wurde uns freundlicherweise bereitgestellt.

Dan
Dan
Ich kenne sämtliche Charaktere aller King of Fighters-Teile und ich kann bis heute die Komplettlösung von Monkey Island aus dem Gedächtnis abrufen.

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