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Pacific Drive – keine Liebesgeschichte

Mit dem ersten Trailer hatte das Spiel meine Aufmerksamkeit, ich hab’s stetig verfolgt und mich wirklich auf den Release gefreut. Ich halte mich aber seid einigen Jahren vornehmlich zurück, wenn ich den Eindruck habe, genug vom Spiel gesehen zu haben und möchte mich dadurch nicht unfreiwillig spoilern. Ein fataler Fehler meinerseits.

Am 22. Februar 2024 war es dann soweit. Pacific Drive rollte auf der PlayStation 5 und auf dem PC aus der Garage. Die Ironwood Studios schickten ihr Baby in die große weite Welt und als Publisher schmiss Kepler Interactive tolle Trailer und noch schönere Bilder hinterher.

Atmosphärischer Einstieg

Nach dem Download war ich gespannt was mich erwartet und der Einstieg ist gelungen. Grafik und Stil finde ich nach wie vor wunderschön und innerhalb weniger Minuten fand ich mich im Sperrgebiet wieder. Natürlich. Erste Überreste seltsamer Experimente, schwebende Gegenstände und plötzlich saß ich gar nicht mehr in meinem Fahrzeug. Hinter all diesem ganzen Mysterium steckt die Organisation ARDA. Anomalien, surreale verdrehte Natur und doch irgendwie vertraut. Was ist hier passiert?

Kaum habe ich den ersten fahrbaren Untersatz gefunden, höre ich erste verschiedene Stimmen, die unaufgefordert auf mich einreden. Ich verstehe absolut gar nichts und versuche den Anweisungen zu folgen. Irgendwann gelange ich zu einer Garage, dies wird mein Ausgangspunkt. Mein safe place. Von hier aus starte ich Missionen, repariere, crafte, forsche und mach noch viel mehr. Oder sollte es tun. Denn das was in anderen Spielen eure/euer Waffe, Rüstung, Raumschiff oder was auch immer ist – in Pacific Drive ist euer treuer Begleiter ein Auto. Erstmal so eines, wie wir es noch von den amerikanischen 90er Jahre nachmittags Filmen aus dem Privatfernsehen kennen.

Nach dem ich mir die Trailer, auch kurz vor diesen Zeilen noch einmal, angeschaut habe … kam schon der erste Knick im Kopf. Denn, das was ich gesehen habe und hier spiele – fühlt sich ganz anders an als erwartet. Die Trailer sind durchaus actiongeladen geschnitten, wirken zackig und einfach “schneller”. Pacific Drive spielt sich aber ganz anders.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=nvPPggQ-pHs

Die Bewegungen sind eher träge, Aktionen müssen durch einen längeren Tastendruck bestätigt werden und einfach alles dauert mir einen Tick zu lange. Nur ein Beispiel von einigen die ich aufzählen könnte: Ich öffne die Tür vom Auto, muss den Schlüssel umdrehen und dabei die Taste gedrückt halten. Den Gang einlegen, ebenfalls mit gedrückter Taste und damit auch die Handbremse lösen. Dann kann ich fahren.

Klingt alles logisch und ist okay. Ich muss aber auch jedes mal die Kamera zum Objekt drehen. Wenn ich aussteige, das gleich wieder rückwärts. Jedes Mal.

Und glaubt mir – ihr steigt sehr oft ein und aus. “Jaja, du Idiot!” könnte man mir entgegen brüllen. Es ist ja auch ein Survival-Spiel aus der Egoperspektive! Ich bin unerfahren in dem Genre und meide solche Spiele in der Regel doch eher, weil ich nicht nachvollziehen kann, wie man Spaß daran haben kann, in Videospielen noch arbeiten zu wollen.

Weil mich das Setting so sehr reizt, war es mir trotzdem wichtig es zu versuchen. Ich möchte schließlich wissen, was hier genau passiert und geschehen ist. Spoiler an dieser Stelle: ich kam nie soweit. Wo ich mich mit dem “kleinteiligen” Gameplay noch arrangieren kann, so wenig abgeholt fühlte ich mich durch die Protagonisten, die in meinem bisherigen Spielverlauf ausschließlich über Funk mit mir sprechen.

Ich fühle mich verloren

Mein Charakter ist nämlich komplett stumm. Ich sage nicht einen einzigen Ton. Null Reaktion meinerseits und so flogen die Sätze der “anderen” einfach irgendwann durchs Gehör und mir war’s irgendwie ziemlich gleich. Ein weiteren Kritikpunkt den ich anbringen muss: das Menü erschlug mich von der ersten Sekunde.

Bis ich durchgeblickt habe, wo ich alles finde und was erst einmal wichtig ist, verging eine längere Zeit. Anschließend wieder suchen. Wo war das nochmal? Ist das jetzt schon sinnvoll oder brauche ich es erst später? Irgendwann habe ich mich dann einfach in die Karre gesetzt, habe den ersten Wegpunkt von der Garage aus aktiviert und bin los.

Und an dieser Stelle hätte ich mir, trotz Egoperspektive, wenigstens die Möglichkeit gewünscht, während der Fahrt in die Third-Person-Perspektive zu wechseln. Um einfach eine größere Übersicht zu haben. Aber nö. Geht nicht. Ich kann zwar während der Fahrt auf dem Navi, rechts von mir, Wegpunkte setzen. Muss den Blick dennoch immer wieder manuell nach rechts lenken, um zu schauen, wo ich nun besser lang fahre. Der Untergrund macht nämlich einen gewaltigen Unterschied.

Wie ich so durch die Landschaft fahre, Gegenstände einsammle und mich bemühe Gefallen am Spiel zu finden, lässt es mich mehr und mehr kalt. Noch ehrlicher gesagt nervte es mich irgendwann richtig. Seid ihr nämlich an eurem Ziel angekommen und habt alles abgegrast, bzw. euer Inventar ist voll, müsst ihr ja wieder zurück.

Dafür sammelt ihr Gegenstände, die eine Reaktion in der Welt auslösen. Dann heißt es wirklich Vollgas und weg hier! Natürlich tauchte dann noch ein fliegender metallischer Roboterklops auf, der mich via Magnet durch die Landschaft riss und durch die Gegend schleuderte. Ich dachte einfach nur: “Ich mag nicht mehr. Ich gebe es auf.” Das Spiel hat mich leider verloren.

Dies ist kein Review und nur ein angespielt. Mehr nicht. Ich hab’s nicht länger als 4,5 Stunden in der Welt von Pacific Drive ertragen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Spiel schlecht ist – denn die Kritiken und Bewertungen sprechen eine ganz andere Sprache. Es ist einfach nicht meine Art von Spiel. Das ist so extrem schade! Für Fans von Survival-Spielen und ähnlichen Mechaniken, euch erwartet hier bestimmt ein tolles Spiel, mit interessanter Atmosphäre und wahnsinnig tollen Bilder.

Ich hätte wirklich vieles gerne davon gesehen und erlebt. Aber ich hab’s einfach nicht gefühlt. Wer, so wie ich selbst auch, nichts mit dem Genre anfangen kann … bei dem kann ich mir auch nicht vorstellen, das Pacific Drive zündet. / Der Downloadcode wurde uns freundlicherweise bereitgestellt.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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