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SNES Classic Mini – auch ohne Retrobrille gut?

Der heilige Retro-Gral, der [amazon_textlink asin=’B073BVHY3F’ text=’Super Nintendo Classic Mini‘ template=’ProductLink’ store=’pixeltypde00-21′ marketplace=’DE’ link_id=’b9d2e3ab-b7ec-11e7-ba50-db2a712b27c1′] ist nun schon einen Monat am Markt. Anders als sein Vorgänger konnte man ihn sogar ohne Beschwören sämtlicher Götter mit etwas Glück online auf diversen Plattformen bestellen.

Wer aber nicht in den Genuss kam, kommt immerhin mit 130€ statt 100€ relativ billig an das Teil (der NES Classic Mini geht bis heute für über 200€ also dem mehr als 200% Preis auf Portalen wie eBay über die virtuelle Ladentheke) und kommendes Jahr soll sogar recht zeitnah (für Nintendo-Verhältnisse) eine weitere Charge folgen.

Ist dieser kleine Kasten es aber überhaupt wert, oder setzt er nach dem Anspielen von 1-2 “all time classics” Staub an wie es der Vorgänger tut?

offizieller Packshot von Nintendo

Gleich vorweg bei mir setzt kein NES mini Staub an, denn ich konnte mit der 8-bit Konsolen-Ära noch nie was anfangen. Damals war ich einfach am PC unterwegs und habe mir jedes nur halbwegs interessante Spiel auf Diskette (sieht so aus) …

3,5 Zoll Diskette mit sagenhaften 1,44MB Speicher

geliehen und an bzw. in seltenen Fällen durchgespielt. Die Plattformer dieser Zeit kannte ich dadurch zwar nicht, aber für die konnte ich auch nie die Geduld aufbringen. Stattdessen habe ich lieber die gemächlicheren Simulationen dieser Zeit angespielt und als Reaktionstest mussten dann die ersten Ego-Shooter oder Space-Shooter ala Wing Commander her halten.

Erst mit dem Game Boy konnte ich erste 8-bit Konsolenerfahrung sammeln. Den Super Nintendo bzw. SEGA Mega Drive verpasste ich trotzdem, vor allem weil mich manche Konsolen-Einschränkungen dieser Zeit (eingeschränkteres Speichersystem, keine Demos) zu sehr abschreckten (und meine Eltern dann trotzdem in einen “Lern”-PC investierten).

16bit Ära, ohne weitere Wort

Entsprechend interessiert war ich schon immer an der “goldenen” 16-bit Ära. Die Spiele waren alle bockschwer, erste 3D-Grafiken buhlten um die Gunst der Spieler und viele Genres wurde in dieser Zeit geboren bzw. erstmals perfektioniert. Natürlich hätte ich auch gerne mal den einen oder anderen Titel dieser Zeit angespielt, aber alles nachkaufen bzw. den Weg der perfekten Emulation wollte ich dann auch nie gehen. Anders gesagt, trotz meinem technischen Backgrounds war ich nie motiviert genug diese Lücke nachzuholen.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=crgy4ovzDJw

Entsprechend interessiert war ich bei der offiziellen Ankündigung des SNES Classic Mini. So viele Spiele die mich juckten, das alles in einer Box mit perfektem Controller und auch keinerlei Probleme bei Spezial-Software (einige der Spiele damals verfügten über einen zusätzlichen Chip, der die Leistung der Konsole auf das benötigte Maß anhob, eine Emulation aber erschwerten). Gekauft!

Super Metroid, mein Hauptkaufgrund

Mir haben damals auch alle Freunde prophezeit: “Ja das spielst du einmal und stellst es dann ins Regal”. Tatsächlich hat es mir das Gerät nicht leicht gemacht, denn um gleich zu den größten Kritikpunkten zu kommen: Nintendo ist ein Knauser-Verein sonder gleichen:

Da “wirft” man eine vielleicht 50€ kostende Kiste auf den Markt, verkauft sie um 100€ und spart dann wo es nur geht. Ja der zweite Controller ist toll, aber das ist auch schon das einzige Zugeständnis. Die Kabel sind mit 1,5m zwar um 0,5m länger als beim NES Classic, aber noch immer viel zu kurz. Außerdem wird das Teil in Europa wie schon aktuell beim 3DS ohne Netzteil verkauft. Ja es liegt ein popliges USB 2.0 Kabel bei und ja man kann natürlich ein Handyladegerät dafür verwenden bzw. es auf (wenn vorhanden bzw. frei) auf den USB-HDD-Anschluss des TVs anschließen, aber warum ist es ein Beinbruch das Controllerkabel auch für NORMALE Haushalte lang genug zu gestalten bzw. so ein vollständiges Stromkabel beizupacken? So muss man also gut nochmal 20-30€ dazu rechnen, wenn man nicht einen Meter vorm 40-Zöller hocken und nicht sein Smartphone-Ladegerät dauerhaft hinterm TV verstecken will.

NICHT in der Verpackung

Gut das kostet anfangs etwas Nerven (und Geld), aber noch verdutzter schaute ich aus der Wäsche, als ich aus dem Spiel raus und in den Ladebildschirm wollte. Das geht nur “90ies like” indem man den “Reset button” auf der Konsole selbst betätigt. Wenn ihr mal ein Spiel gestartet habt, kommt ihr sonst nicht wieder ins Hauptmenü!

Ja das hört sich etwas faul an, aber nur dort könnt ihr eure Spielstände laden, die Rückspulfunktion nutzen, oder schlicht auf ein anderes Spiel wechseln. Gerade wenn man die spärlichen Saves & knüppelharten Schwierigkeitsgrade mancher damaliger Spiele bedenkt, wandert ihr schon mal im Minutentakt zum TV. Das hat nichts mit Abneigung gegen Bewegung zu tun, das ist einfach nur ein Unding, das auch Nintendo bewusst sein muss. Immerhin ist das schon eine Schwäche beim NES Classic gewesen und (Wunder oh Wunder) das SNES Classic ist im Prinzip die selbe Hardware nur mit einer andere Emulator-Software und anderer Hülle!

Final Fantasy VI (FF III in den USA und hier leider auch) gilt als einer der besten Teile der Reihe

So aber nun genug kritisiert. Machen die Spiele denn auch längerfristig Bock? Ja, ABER wenn man sich das Teil nur gekauft hat um mit einem Kumpel 1-2 Runden Mariokart zu drehen, oder um F-Zero kurz zu zocken, kann ich mir schon vorstellen, dass es bei solchen Leuten schnell Staub ansetzt.

Anders bei mir. Ich habe bereits über 10 Stunden in (großteils) Super Metroid und (weniger) StarFox gesteckt. Die Spiele machen immer noch Bock, auch wenn man bei den 3D-Titeln mit unterirdischen Framerates rechnen muss. Dafür laufen alle 2D Titel mit butterweichen 60fps, da die US NTSC-Versionen übernommen wurden. Hier gab es zwar gerade bei den Rollenspielklassikern etwas Kritik, aber dazu muss man verstehen, dass es nicht so ein Leichtes ist Text von 50Hz Spielen in 60Hz Spiele einzufügen. Noch dazu wenn in manchen Fällen der Quellcode überhaupt über die Jahre verloren ging.

kam erst als WiiU Emulator-Titel 2013 nach Europa: EarthBound

Immerhin stimmt bis auf wenige Ausnahmen die Auswahl an Spielen. Leider sind es nur 20+1 Titel, aber mit StarFox 2 hat man sich wirklich die Arbeit angetan, den alten Titel fertig zu stellen bzw. das fast fertige Spiel für den Emulator anzupassen. Auch die Spiele von Drittanbietern wie Capcom oder Suqare Enix kann sich sehen lassen.

Seitens Nintendo bekommt man (großteils schon von WiiU-Emulatoren bekannten) folgende Spiele:

  • Donkey Kong Country
  • EarthBound
  • F-Zero
  • Kirby Super Star
  • Kirby’s Dream Course
  • The Legend of Zelda: A Link to the Past
  • Star Fox
  • Star Fox 2
  • Super Mario Kart
  • Super Mario World
  • Super Mario World 2: Yoshi’s Island
  • Super Metroid
  • Super Punch-Out!!

von Konami bekommt man

  • Contra III: The Alien Wars
  • Super Castlevania IV

von Square bzw. heute Square Enix:

  • Final Fantasy III (eigentlich FF VI)
  • Secret of Mana
  • Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars

und von Capcom schließlich:

  • Mega Man X
  • Street Fighter II′ Turbo: Hyper Fighting
  • Super Ghouls ’n Ghosts

Bis auf die beiden Kirby-Spiele in meinen Augen also eine gute Auswahl dieser Ära. Klar das eine oder andere Sport/Koop-Spiel oder den einen oder anderen RPG-Klassiker hätte ich auch noch gerne mitgenommen (Thema Chrono Trigger), aber Spiele aus der Lizenzhölle wie Teenage Mutant Ninja Turtles: Turtles in Time (wie von Vielen genannt) sind leider nicht realistisch.

Der Emulator auf dieser kleinen Kiste liefert dabei ausgezeichnete Arbeit. Nintendo hat dabei versucht eine möglichst detailtreue Leistung zu liefern. Die Kollegen von Digital Foundry zeigen es in folgendem Video am Besten:

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=nOObbaqOaUQ

Es gibt nun auch ein paar neue Rahmen und einen Pixel-perfect Modus, welche die ursprüngliche Auflösung der Speile liefert. Leider hat BigN bei einem weiteren Punkt gespart. Statt mit einem kleinen mitgelieferten Browser öffnet ein Klick auf die Handbücher lediglich ein QR-Code, welchen man doch bitte mit dem Smartphone folgen möchte … .

Aber da bin ich bereits im 16-bit Himmel um mich über dieses Manko auch noch aufzuregen. Wie anfangs schon erwähnt, habe ich bereits etliche Stunden alleine in Super Metroid versenkt und sobald ich StarFox 1&2 beendet habe, werde ich mich dann auch testweise an PunchOut und FF VI trauen.

StarFox 2: nie erschienen, obwohl es großteils fertig gestellt wurde

Wer also nicht nur kurz in die 16-bit Nintendo Zeit eintauchen, sondern diese Ära wirklich nachholen, oder einige Spiele von damals (mit allen ihren Mängeln) bis zum Abspann genießen will, sollte sich den SNES Classic Mini also gönnen.

Ich bereue den Kauf nicht und bin froh diese Epoche nun auch in meinen Erfahrungsschatz hinzufügen zu können.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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