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28. Mai 2018Solo: A good Star Wars Story?
Die Hintergrundgeschichte einer wichtigen Figur im großen Star Wars-Universum kommt erstmals auf die große Leinwand. Mit Rogue One: A Star Wars Story klingelten bereits ordentlich die Kinokassen, abseits der klassischen Trilogien und konnte mich verdammt noch mal überzeugen. Rogue One ist in meinen Augen ein fantastischer Film der schon oft zu Hause im heimischen Kino lief.
Aber haken wir das ab, schließlich ist der Revolverheld Han Solo im Fokus. Bei der damaligen Ankündigung war die Freude riesengroß, schließlich zählt Han zu einer der Ikonen und beliebtesten Charaktere. Leider hatte der Film im späteren Verlauf der Produktion mit herben Problemen zu kämpfen. Kreative Differenzen, so sagt man. Die beiden Regisseure Chris Miller und Phil Lord teilten im Sommer letzten Jahres und so auch die Drehbuchautoren Lawrence & Jonathan Kasdan und die für die Produktion verantwortliche Kathleen Kennedy die Trennung mit. Bumm. Zang. Peng! Das schlug ein! Der Unmut machte sich breit und die Öffentlichkeit sah sich bestätigt – zuviel Star Wars und das erste Opfer liegt nun auf der Straße. Die Vorwürfe seitens Autoren und Produktion war: Der Film wird zu komödiantartig. Die beiden Regisseure hingegen warfen der anderen Seite vor sich zu sehr in die Ausführung einzumischen. Kurzerhand übernahm Ron Howard das Projekt und legte noch weitere Wochen zum Nachdreh hinten dran. Reicht zur Vorgeschichte; es würde sonst zu einem eigenen Artikel.
Wie immer gilt eine Spoilerwarnung, gerade die ersten Minuten aus dem Film nutze ich um den Artikel weiter einzuleiten.
Solo: A Star Wars Story spielt knapp 10 Jahre vor den Ereignissen zu Krieg der Sterne von 1977. Erstmals erfahren wir mehr über die Person Han Solo und seiner Karriere als Schmuggler und Pilot. Geboren auf dem Planeten Corellia, auf dem ein Verbrechersyndikat namens White Worms unter der Führung von Lady Proxima über die Menschen im Armenviertel herrscht. Auf Befehl dieses Wesens soll Han große Mengen vom wichtigen Treibstoff Coaxium, den Hyperantriebe benötigen, stehlen, da dieser auf dem Schwarzmarkt äußerst wertvoll ist. Ihm gelingt es aber nur eine äußerst kleine Menge und die auch nur für sich zu entwenden. Mit der kleinen Handvoll Coaxium möchte er sich und seine Freundin Qi’ra aus den Zwängen der Unterdrückung befreien. Dies … gelingt nicht ganz wie geplant. Die Wege der beiden trennen sich und Han sieht sich gezwungen der Pilotenakademie vom Imperium anzuschließen.
Einer der ersten guten Momente für mich, weil ich damit eben nicht gerechnet habe und die Geschichte weiter gesponnen wird. So hat es Han mit seinem großen Mundwerk nicht wirklich leicht unter der neuen Führung und sieht sich bald als Kanonenfutter auf dem Schlachtfeld wieder. Dort lernt er nicht nur Chewbacca das erste Mal kennen, sondern auch Tobias Beckett – beide werde im Laufe des Films eine große Entwicklung für den Charakter Han spielen. Der gröhlende drei Meter Wischmopp weicht ihm ja schließlich nie von der Seite. Auch wird das Geheimnis gelüftet, weshalb Han Chewie überhaupt verstehen kann. Ob man sich damit zufrieden gibt, ist Ansichtssache. Nicht mal ich bin der Sprache mächtig, obwohl ich jeden Teil bereits unzählige Male gesehen habe.
Der Film ist zu Beginn so voll mit Star Wars, auch wenn das Intro wirklich deutlich vom ikonischen Beginn abweicht, das er damit leider auch deutlich nachlässt und zwischenzeitlich wie ein „normaler“ SciFi-Film wirkt. Zum Ende bekommt er wieder die Kurve. Das ist per se nichts schlechtes, nur äußerst ungewohnt. Es ist und bleibt schließlich Star Wars. Gerade die Musik ging flöten und kam im Mittelteil mit belanglosem Chorgedödel – ja das Wort gibt es nicht, passt aber einfach – daher. Ich erinnere mich einfach nicht mehr daran und das gefiel mir ganz und gar nicht. Der eingeschlagene Weg nicht alles auf CGI zu setzen wird auch hier fortgeführt. Das die Effekte und eingesetzte Technik ohne Makel und Schwierigkeiten bleibt ist positiv zu erwähnen.
Das größte Problem bei solchen Filmen ist immer – du und ich, wir kennen Harrison Ford als Han Solo. Die Brücke zu schlagen dieses Bild aus den Köpfen zu entfernen, bzw. den Zuschauern eine andere aber doch die gleiche Person zu verkaufen ist … gelungen. Alden Ehrenreich hat sich die Worte von seinem Ziehvater ernst genommen und konnte die Hülle sehr gut füllen. Wirklich, die drohende Diskrepanz kam nie auf. Das gilt im übrigen auch für Donald Glover der den charamanten und charismatischen Lando Calrissian verkörpert. Das grundsätzlich alle Charaktere gut besetzt und authentisch sind, erwähne ich aus Gründen der möglichst spoilerfreien „Berichterstattung“ absichtlich nicht, da ich sonst weiter auf die einzelnen Person eingehen müsste. Fremdscham, Würgereize oder Unzufriedenheit hatte ich in den ganzen 135 Minuten nicht, was einer der größten Pluspunkte ist.
Was jedoch am stärksten an mir nagt ist folgendes: Wir sehen den Planeten wo Han geboren ist. Wir wissen weshalb er fliehen wollte und wir wissen auch wo er das fliegen gelernt hat. Wir wissen wie er zu Chewie und Lando kam. Nur das dazwischen oder danach ist austauschbar. Das zumindest bis jetzt … es kann ein guter Start für weitere gute „Nebenschauplätze“ sein, wie der Boba Fett oder Obi-Wan Film und sich somit einen eigenen Kreis aufbauen. Ob das der große Plan dahinter ist? Ich weiß es nicht.
Was bleibt also am Ende? Es gab viele gute, schöne und auch lustige Momente – ohne zu klamaukig und albern zu werden. Es gab gute Action, derben Sound und zu wenig Star Wars-Musik. Es gab einen wunderbar grandiosen Moment für alle die Star Wars Rebels gesehen haben! Es gab schon bessere Film mit „pew pew“, aber auch schlechtere. Es war ein Film der sich fügt, ohne zu sehr zu strahlen. Er ist ein bisschen wie Han selbst: Große Klappen und nicht immer viel dahinter. Harte Schale und weicher Kern. Enttäuscht wurde ich dennoch nicht, ich mochte den Film.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=jPEYpryMp2s