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Star Trek Discovery – Lens flare & Minderheitenquote?

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=UoV3kc05Nwc

Da ist er, der erste RICHTIGE Trailer (oder Teaser? Ich blick da nicht mehr ganz durch) zur neuen Star Trek Serie. Einen fixen Termin gibt es noch nicht, aber spätestens Ende des Jahres soll es wohl so weit sein.

Nach einem ersten kurzen Blick auf das neue Raumschiff, die ständigen Verzögerungen (der Start sollte eigentlich ANFANG und nicht Ende des Jahres sein) und der Nachricht dass sich Bryan Fuller (früher Schreiber für Star Trek Deep Space 9 & Voyager, zuletzt Schöpfer von ausgezeichneten Serien wie Hannibal oder American Gods) aus der Produktion zurück zog, soll dieses kurze Video nun beruhigen und einen Kurs vorgeben.

Entsprechend kritisch fielen aber auch die Reaktionen im Netz aus. Nicht ganz zur unrecht, denn das Gezeigte könnte auch zu einem der letzten JJ Abrahms Filme passen. Man hörte außerdem recht schnell die ersten Raunzer, dass die Frauen/Minderheitendebatte nun auch Star Trek erreicht habe. Immerhin ist eine schwarze Frau der Hauptcharakter und eine Asiatin spiel den Captain.

Gerade Letzteres ist aber ziemlicher Mist, wenn man sich mal die Geschichte des Franchise objektiv ansieht. In der Originalserie aus den 60ern hatten wir einen Asiaten am Steuer (George Takei als Lieutenant Hikaru Sulu), einen Russen bei den Waffen (Walter Koenig als Ensign Pavel Chekov, zwar kein echter Russe, aber waren damals auch andere Zeiten) und eine Afro-Amerikanerin als Kommunikationsoffizier (Nichelle Nichols als Lieutenant Nyota Uhura). In den 90er haben wir dann in Deep Space 9 einen schwarzen (Avery Brooks als Benjamin Sisko) und einen weiblichen Captain (Kate Mulgrew als Kate Mulgrew).

Star Trek bemühte sich also schon LANGE vor irgendwelchen Diskussionen oder Trends um eine “bunte” Crew. Discovery also gleich vorweg als “Quotenserie” abzustempeln, oder zu behaupten man renne hier nur einem Trend hinter her, zeugt also nicht gerade von langen Überlegungen.

Tatsächlich wäre ich als Fan enttäuscht gewesen, nach dem eher “konventionellen” Enterprise (also Star Trek Enterprise wie man die Serie von 2001 später umbenannte) schon weider einen weisen männlichen Captain zu sehen. Es hätte sogar mal ein Alien sein können, aber gerade den Hauptcharakter auf eine umständliche Maske zu beschränken, oder noch schlimmer ihn/sie durch CGI zu ersetzen macht die Sache noch komplizierter als sie jetzt schon ist.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=z8h9uNeIB_M

Also hat mich dieser erste Trailer sofort in einen Fanboy verwandelt? Nein, ehrlich gesagt so richtig abgeholt hat mich dieser Trailer auch nicht, denn die neuen Effekte, Uniformen, die Brücke der USS Discovery und sogar das Neudesign der Klingonen wirken eher wie von den letzten Filmen als von der ursprünglichen Star Trek Serie inspiriert. Auch wirkt dieser Trailer noch recht hektisch geschnitten, die Story eher Standard und sogar die dezente Andeutung, dass der neue Hauptcharakter (Sonequa Martin-Green als 1st Officer Michael Burnham) irgendwelche Verbindungen zu Vulkan hat (im ersten Moment) langweilig.

Nur warum freue ich mich dann trotzdem auf die Serie? Weil der Trailer eher die Änderungen dieser Serie gegenüber früheren präsentiert. Gleich zu Beginn sind der Captain und ihr erster Offizier auf einem aufwendigen Planten unterwegs, Letztere ist außerdem in mehreren Szenen mit einem Raumanzug zu sehen. Brücke und Decks der USS Discovery sind dazu im Vergleich nur kurz im Bild.

Discovery KÖNNTE also mehr Wert auf abwechslungsreiche Sets legen und uns weniger auf die Brücke eines Raumschiffes binden.

Außerdem wird klar gemacht, dass man dieses Mal wirklich alles eher aus dem Blick eines Besatzungsmitgliedes zeigt und weniger aus der Captain bzw. Beobachterperspektive. Das ist nicht unwichtig, denn bis dato hat man (bis auf wenige erfrischende Ausnahmen) die Geschichte immer aus Sicht eines Beobachters oder eines Captains gesehen. Dies legte auch immer fest wie Star Trek generell präsentiert wurde. So war es in der Vergangenheit einfach sich ein Urteil über die Handlung zu bilden, da man das große Bild kannte.

Man stellte Sisko in Frage für seine Entscheidungen im Krieg, man klopfte Picard förmlich auf die Schulter als er unter Folter nicht zusammen gebrochen ist und man verstand (manchmal) warum Janeway so stur ihrer Richtung folgte. ABER das war vor Breaking Bad & vor Die Sopranos. Man kann durch einen Blick aus einer einzelnen Perspektive (wenn gut erzählt) auch mal mit Antihelden mitfiebern, mal richtig falsche Entscheidungen nachvollziehen und sich von größeren Entwicklungen überrollen lassen.

Wie man bei den Klingonen sieht, hat man auch die Freiheit bekannte Spezies neu zu interpretieren. Zum Teil versuchte das schon Enterprise, fand sich aber schnell zwischen den Stühlen. Einerseits versuchte man mit vielen “alten” Rassen wie den Andorianer in einer frühen Epoche zu überraschen, bot als Antagonisten wieder “nur” die bekannten Klingonen, oder driftete bei den Suliban-Cabal total ab (hätten eher in TNG oder eine noch spätere Serie gepasst).

Das SCHEINT Discovery bewusst nicht zu wollen. Der erste Offizier steht in Verbindung zu Vulkan, geht aber definitiv nicht den rein logischen Weg, wie man es von Spock, von Tuvok & in gewissem Sinne auch von Data erwartet hätte.

Ob das Alles auch gelingt, oder gar überhaupt so gedacht ist, sehen wir erst Ende des Jahres.

Aber schon jetzt regt Discovery zu mehr Überlegungen an, als es Enterprise damals tat.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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