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Stranger Things – Zurück nach Hawkins

Ende Oktober veröffentlichte Netflix die zweite Staffel zu Stranger Things in einem großen Happen. Es hieß also wieder, rauf aufs Sofa und gleich die ganze Torte naschen. Auch wenn das Gefühl danach immer so unangenehm ist. So hält sich der Spannungsbogen gleich und wird befriedigt, auf der anderen Seite ist der ganze Spaß auch ruck zuck wieder vorbei. Und für mich war es schwierig alles irgendwie geordnet in einen Text zu packen. Denn es ist viel passiert. Es gibt viel zu erzählen, zu diskutieren und zu besprechen. Mit Sicherheit werde ich mehr als die Hälfte unerwähnt lassen, aber das ist auch nicht unbedingt verkehrt. Schließlich möchte ich nicht zuviel verraten und den Artikel möglichst spoilerfrei verfassen. Das hier ist auch Versuch Nummer zwei. Aber ja, ihr wisst ja selbst. Lesen auf eigene Gefahr!

Viel ist passiert nach dem grandiosen Staffelfinale und mittlerweile schreiben wir das 1984. Wir sind wieder in der Kleinstadt Hawkins und all die bekannten Gesichter sind auch wieder dabei.

When a young boy disappears, his mother, a police chief, and his friends must confront terrifying forces in order to get him back.

Daran hat sich auch in der zweiten Staffel nichts geändert. Zusammen mit Mike, Dustin, Lucas, Will, „Elfi“, Jim, Nancy, Steve, Jonathan und Joyce geht es also in die nächste Runde. Das Unheil liegt nicht nur vor der Haustür, nein, ganz Hawkins ist untergraben. Die Grenze zwischen Realität und „der anderen Seite“, wie es im deutschen heißt verschwimmen immer mehr. Und Will, der gebeutelte kleine Pilzkopf schwankt immer wieder zwischen Realität und diesem Horrorszenario. Tauschen möchte ich mit ihm nicht.

Dabei geht es gleich ordentlich los und ich wurde gut abgeholt. Denn es ist einige Zeit zwischen den Staffeln vergangen und so musste ich erstmal stark überlegen wie genau alles endete. Mit gewohnten Sounds, den Ghostbusters, Anekdoten und charmanten Schriftzügen am örtlichen Kino war die Verbindung aber schnell wieder hergestellt. Als Fan von Videospielen ist der wohlig warme Geruch von Arcademaschinen und schlecht beleuchteten, lauten Räumen ein absoluter Genuss.

Zu Beginn stellt sich auch gleich ein neuer Charakter vor – Max. Ein neues Mädel in der Stadt – und da Elfie als verschwunden gilt, hat die Nerdtruppe (zumindest ein Teil von Ihnen) ein Auge auf die junge Dame geworfen. Zu ihr gehört der ältere Bruder. Billy, ein von Stereotypen voll gepumpter Rocker, der mit seiner Pornomatte und der glattrasierten Brust so gut wie in die Zeit passt, dass es heutzutage nur noch zum Fremdschämen reicht. Max soll die Lücke füllen die Elfie – zumindest für die Geschichte in Stranger Things – hinterlassen hat und Billy, ja – der Bursche fährt ordentlich die Ellenbogen aus. Das wird er auch gelernt haben, denn sein Vater geht mit ihm so um, wie man es sich als Kind ganz und gar nicht wünscht. Mir erschließt sich noch nicht welche Wichtigkeit unser Billy am Ende hat, aber irgendeinen Plan werden die Duffer Brüder mit Sicherheit verfolgen.

Zwischen Ellenbogen, Untersuchungen zu den Will regelmäßig fährt, sonderbaren Dingen die im Idyll geschehen – da fährt die andere Seite ihre Krallen immer weiter aus und beginnt sich heimlich unter uns zu begeben. Wir erfahren mehr von Elfie. Sie als Teenager, als Kind und was mit ihr genau geschehen ist. Ja, das ist spannend und mehr als interessant. Das brauchte die Staffel auch. Leider passt die eine Folge nicht wirklich in den Rahmen und fällt sehr heraus. Das ist Schade und die Geschichte beginnt kurz und sehr heftig zu stocken. Das ist auch mein größter Kritikpunkt. Wir alle möchten mehr von ihr wissen und wie es dazu kam. Aber es ist nur mäßig gut gelungen diese Geschichte ins Gesamtbild zu flechten. Man hat einfach das Gefühl – als wolle man es unbedingt in die Staffel packen, damit sich am Ende ja niemand beschwert zu wenig über Elfie erfahren zu haben – hat dann aber den Spagat nicht ordentlich geschafft und sich irgendwas dabei zerrissen.

Zuvor und glücklicherweise auch wieder danach wurde nämlich und wird auch wieder ordentlich Fahrt aufgenommen.

Denn – und ich spreche nur für mich – Stranger Things ist in Staffel 1 großartig und auch Staffel 2 kann das Niveau ähnlich gut halten. Klar, die 80iger mit ihrem Glanz und den Ikonen werden erneut kopiert und für manche mag das einfach zu einfach sein. Aber schließlich sind wir noch mittendrin im Vokuhila-Wahn und scheinbar auch dem glatt rasierten Männer-Dekolleté. Aber sich daran groß zu stören oder die Fehler mit der Pinzette zu suchen, dafür macht die zweite Staffel einfach viel zu vieles richtig. Ich fühlte mich wahnsinnig wohl und mochte die Fortführung. Sowohl technisch, wie auch von der schauspielerischen Leistung und möchte deshalb unbedingt wissen wie es weitergeht. Der Cliffhanger zum Ende war verdammt gut gewählt und spannt den Bogen bis zum Anschlag.

“The gate i’m opened it. I’m the monster.” Und wenn ihr wissen wollt ob es bereits geschlossen werden kann – unbedingt einschalten. Stranger Things lohnt sich definitiv auch mit der zweiten Staffel!

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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