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SUPERHOT + SUPERHOT VR Review

Als alle von diesem Shooter schwärmten, wollte mir nicht eingehen, warum. Weder Trailer noch Let’s Play-Videos zeigten, was so toll an einem Matrix ohne Texturen ist.

Entsprechend gleichgültig war mir auch der Release auf der Xbox One. Erst als alle die neue VR-Version am PC als “VR Must have” bezeichneten, horchte ich das erste Mal auf. Zum Glück.

Denn SUPERHOT ist eines der wohl besten Beispiele, wie man das angestaubte Genre First-Person-Shooter in eine neue Richtung lenken kann und SUPERHOT VR zeigt wie KEIN anderes Spiel, warum VR eine so geniale Erfahrung sein kann.

Aber eines nach dem Anderen. Bei SUPERHOT und SUPERHOT VR handelt es sich tatsächlich um zwei sehr unterschiedliche Spiele, die sich nur in grundlegenden Mechaniken, Story-Präsentation und Optik gleichen, aber beim Gameplay deutlich unterschiedliche Wege gehen. Darum teile ich diesen Review auch in zwei Abschnitte.

Reden wir zuerst über SUPERHOT. Im Prinzip ist es eher ein Puzzle-Spiel als FPS. Wie euch der Trailer zeigt, bewegt sich die Zeit nur, wenn ihr euch bewegt. Außerdem gibt es hier keine Gesundheit oder Anzahl von Leben und die Bahnen der Geschosse werden ebenfalls deutlich angezeigt.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=OaXv7J-kvjo

Es gilt also immer wieder anzuhalten, die Gegend zu analysieren und eure nächste Bewegung zu bestimmen: von Rechts hat ein Gegner eine Kugel auf euch geschossen, ihr müsst also nach vorne oder nach hinten ausweichen, aber von Vorne kommt ein Gegner mit einem Messer auf euch zu, also eher nach hinten und mit eurer Pistole einen Schuss auf diesen Gegner. So, nun müsst ihr euch noch um den Gegner rechts kümmern, links sieht man den Arm eines Gegners, der mit einer Uzi auf euch zukommt, also das im Hinterkopf behalten.

So arbeitet ihr euch von Level zu Level, lernt (selten) neue Waffen oder Fähigkeiten und versucht dazwischen, die etwas wirre Story zu verstehen (oder ignoriert sie wie ich fast völlig). Als Spieler geratet ihr an den Titel SUPERHOT, langsam verschwimmen aber die Grenzen von Spiel & Realität. Auch das wird sehr simpel nur mit Chat-Textfenstern und Nachrichten im Spiel selbst erklärt. Ich fand gerade Letzteres teils aber eher störend, da es mich vom einzigartigen Spielfluss abhielt.

Am Ende schmeißt euch das Spiel in immer komplexere Szenarien (so gilt es bei einem Level gleich zu Beginn einem Auto auszuweichen) mit immer mehr und besser bewaffneten Gegnern. Try-Die-Repeat wird zu einer Schleife, aus der man nicht so schnell rauskommt, aber die euch schon mal mehr fordert, als bei anderen Spielen. Selten war ich nach nur 30min zocken so müde wie in SUPERHOT, aber das sollte in der VR-Version noch schlimmer sein.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=Sg5xLLeYimc

SUPERHOT VR nimmt das Prinzip, setzt es aber in VR um. Anders als in der normalen Version könnt ihr hier nicht durch die Level laufen, oder mit nur einem Klick den Gegner entwaffnen, um mit seiner Pistole genau zu zielen. Stattdessen setzt die VR-Version auf viel stationäreres Gameplay und auch die Plankomponente wird deutlich reduziert, da die Zeit schon läuft, wenn ihr euch umseht. Diese Version arbeitet auch damit, dass mittels des VR-Headsets & zwei Move-Controller euer Körper 1:1 im Spiel umgesetzt ist: ihr geht hinter Deckung, wehrt mit Schwertern Kugeln ab und müsst viel umsichtiger mit Waffen (über Kimme und Korn) oder Wurfwaffen umgehen, da das Treffen hier deutlich schwerer ist.

Gleich vorweg eine WARNUNG: macht euch für SUPERHOT VR etwas Raum. Ich würde sagen, schaut, dass ihr euch noch allen Richtungen noch gut 1m bewegen könnt und stellt nichts im näheren Bereich auf, das umgeworfen werden kann (eine offene Dose Coke z.B. trefft ihr in der Hektik sicher).

Wie lange ihr euch mit den zwei Titeln beschäftigt, hängt von euch ab. Denn in jedem gibt es neben dem Story-Modus auch noch div. Arcade-Modi: nur Nahkampfwaffen, nicht sterben, Endlosgegnerwellen, usw. Also selbst nach Beenden der Story seid ihr mit BEIDEN Spielen noch länger beschäftigt. Für die Beendung dieser würde ich gut jeweils 4-6h einplanen. Hätte mehr sein können, andererseits war ich gerade bei SUPERHOT froh, da ich für das letzte Level einige Ansätze benötigte. Die Herausforderungen fühlen sich da im Anschluss frischer an.

So sehr mich auch beide Titel begeistert haben, ist auch etwas Kritik notwendig. Die minimale Grafik ist zwar sehr stilsicher, beim Sound hätte es doch mehr sein können. Wie bereits erwähnt, bremst die Story gerade bei SUPERHOT mehr als sie zu begeistern weiß. Richtig geärgert habe ich mich aber nur über die zahlreichen Trophy-Bugs. Sowohl beim “normalen” Spiel als auch beim VR-Titel wollten sich Einige nicht freischalten lassen, allerdings wurden nun auch entsprechende Patches (SUPERHOT 1.01 und SUPERHOT VR 1.04) veröffentlicht, welche sich dieses Problems annahmen.

Auch fehlte mir bei beiden Titeln noch ein letzter Kniff/Feinschliff beim Gameplay. Wo die “normale” Version einfach etwas mehr Interaktion vertragen könnte (manueller bzw. genauerer Nahkampf), könnte VR noch etwas besser auf die MOVE-Controller abgestimmt sein. Man merkt leider, dass es ursprünglich für HTC bzw. Oculus Hardware entwickelt wurde. In beiden Fällen sind dies aber nur Kleinigkeiten, die den Spielspaß nicht aufhalten können.

Also ein positives Fazit?

Um ehrlich zu sein, gerade SUPERHOT VR ist ein Must-have für PS VR Besitzer. Das Spiel hat kleine Schwächen, näher kommt ihr den Matrix/Max Payne Bullettime Gefechten in der Virtual Reality nicht. Selbst ohne Angebot kann man hier bedenkenlos zugreifen. Das ist kein weiteres überteuertes VR-Gimmick.

Aber auch das normale Spiel ist dank des frischen Gameplays und der zahlreichen Modi seinen Preis wert, wer trotzdem immer noch Zweifel hat, wartet einfach auf einen Sale. Diesen Titel sollte sich kein Fan des FPS-Genre entgehen lassen.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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