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Warum spiele ich weniger Videospiele?

Ich glaube bei uns allen verändert sich irgendwann das Spielverhalten oder „wie viel wir (noch) spielen“ und / oder wir sehen das Medium an und für sich mit anderen Augen. Anders als vielleicht im letzten Jahr oder anders als vor zehn Jahren. Gerade zuletzt hat sich das Angebot durch verschieden Angebote wie dem Game Pass oder dem Nachzügler in seinen Abstufungen mit PS+, auch wenn der Ansatz dort ein wenig anders ist, eine große Veränderung eingeläutet. Ich könnte also viel mehr zu einem deutlich günstigeren Preis spielen. Aber warum spiele ich weniger Videospiele?

Die Frage begleitet mich mittlerweile schon über viele Jahre und kommt immer wieder auf. Gerade wenn ich merke, dass die großen Releases sich quasi die Klinke in die Hand geben und ich oft feststelle, dass mich vieles davon gar nicht mehr in erster Linie interessiert. „In erster Linie“ bedeutet für mich in dem Fall, es auch unbedingt selbst gespielt zu haben. Sofort, gleich und immer. Nahezu täglich schaue ich mir die Nachrichten rund um PlayStation, Xbox, Nintendo, PC und Co. an – es gehört zu meinem normalen Nachrichtenkonsum einfach dazu. Ich verfolge die Kritiken, habe meine Meinungen zu verschiedenen Themen, höre Podcasts, schaue meine Sendungen und verfolge die Branche mit großem Interesse. Mir entgeht, so würde ich behaupten wollen, zumindest in diesem Bereich recht wenig.

Also woher dann doch dieses seltsame Verhältnis? Videospiele sind qualitativ noch nie so gut gewesen wie aktuell und in den letzten Jahren. Oft meckern wir zwar und meist sehr gerne – meist auf ziemlich hohem Niveau und ja, wirklich schlechte Spiele gibt es auch heutzutage noch oder eben die Spiele, die ihre Erwartungen nicht erfüllen konnten. Dennoch können wir uns aus einem riesengroßen bunten Blumenstrauß unsere Lieblinge herauspicken. Noch nie war es so leicht, so vielfältig und überall möglich. Ist es vielleicht zu viel? Fühle ich mich erschlagen?

Die Antwort auf die Frage ist ebenso so leicht wie auch schwierig für mich. Weil sie mir einerseits durchaus klar ist und dann doch verschwimmt. Ich werde älter, okay … kein wirklicher Grund würde ich für mich behaupten. Das Projekt Pixeltyp und ich teilen uns einen gemeinsamen Geburtstag. Im Mai werde ich 36 Jahre jung und der Blog geht ins mittlerweile 8. Jahr. Prioritäten verschieben sich. Wie immer im Leben. Die Zeit die ich mir früher wohl eher dafür genommen habe um doch noch ein Level weiterzuspielen, nehme ich mir heute eher um noch eine weitere Runde laufen zu gehen oder das nächste Duell mit der Langhantel auszutragen.

Manchmal kickt die Müdigkeit ziemlich derbe, wenn ich mir morgens noch denke: „Heute Abend zocke ich.“ Erledige noch Haushaltskram und danach liege ich plötzlich auf dem Sofa. Ich engagiere mich tatsächlich deutlich mehr in verschiedenen Ehrenämtern als ich das früher noch gemacht habe – und irgendwie ist all’ das hier ebenfalls “ehrenamtlich”. Auch für die tollen Menschen die mir helfen Pixeltyp am Leben zu halten und mit Inhalt zu füllen. Grundsätzlich ist mein Leben in den Jahren immer breiter geworden von meinen Interessen. Stichwort Ehrenamt sei da nochmal erwähnt. Das ist schon ein immenser Unterschied und kostet natürlich auch Zeit. Zeit allgemein. Weil neben den Spielen ja auch Musik gehört werden möchte, Filme und Serien gesehen werden wollen, Zeit mit Freunden, Zeit alleine, Konzerte … und manch’ ein Tag vergeht im Flug und plötzlich ist schon wieder Sommer.

Als letztes Jahr ein Freund am Hirntumor verstarb und kurz davor eine weitere Freundin ebenfalls von der Diagnose Hirntumor erfuhr – da hat sich gedanklich auch bei mir nochmal einiges verändert. Nach der Trauer und Gefühlen wie auch Gedanken die mich manchmal ganz plötzlich einholen, möchte ich die Zeit manchmal nicht mehr so verstreichen lassen. Wobei ich mir da gleich, einen Satz nach der Aussage, ein Stück weit widersprechen muss. Sinnloses verstreichen von Zeit gibt es in meinen Augen nämlich gar nicht. Ich finde den Gedanken nämlich belastend und so empfinde ich Zeit die ich mit mir selbst verbringe, oder auch einfach mal nichts “sinnvolles tue” auch kein Stück. So war’s in den letzten Monaten eher der Fall, doch noch gemeinsame Zeit an einem nicht virtuellen Ort zusammen zu verbringen. Wer weiß wie lange noch, auch wenn ich an einen weiteren Verlust gar nicht so gerne denken mag.

Während ich die Zeilen hier schreibe wird mir einmal mehr deutlich: ich bin hier überhaupt niemandem Rechenschaft schuldig. Dir nicht und nicht einmal mir selbst. Wozu auch? Im Grunde mache ich das alles für mich – auch dieser Text hilft mir meine Gedanken und mich selbst wieder ein wenig mehr zu fokussieren. Ich bin froh, dieses Hobby mit all’ seinen Facetten teilen zu können. Mal bin ich mehr drin, fühle mich durchaus auch manchmal komplett lost, weil ich eben nicht mehr jedes Spiel spielen muss, kann oder möchte. Ich mag mein Leben, bin zufrieden mit dem was ich habe und lache gerne. Das Leben bewegt sich in Wellen und vielleicht verschieben sich Prioritäten auch wieder, wenn es die Zeit zulässt. Vielleicht gibt’s Pixeltyp auch noch bis zum 10. Geburtstag – vielleicht aber auch nicht mehr.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

2 Comments

  1. Jonas sagt:

    Eine gute Zusammenfassung, in der ich mich bei vielen Punkten auch wiederfinde. Letztlich ist es wie mit allem in Leben: Mal macht man davon mehr und mal weniger – eben in Wellen, je nach dem wie die Umstände gerade sind. Und der Schluss bezüglich der Rechenschaft ist hier ganz wichtig zu erwähnen!

    • Marco sagt:

      Hi Jonas! Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Ja, gut zu wissen nicht alleine mit dem “Problem” zu sein. 🙂 Ich finde man bekommt meistens nur mit: “Spiel x so gut und musst du spielen! Spiel y noch besser GOTY!” Da denke ich mir irgendwie ganz oft: “Okay? Was mache ich falsch?” 😀

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