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Nach 40 Stunden Spielzeit bin ich jetzt in der Lage, euch einen guten Eindruck vom neuen Soulsborne-Spiel von Team Ninja zu geben. Die erste Demo zu Wo Long: Fallen Dynasty, die vor ein paar Monaten erschien, hatte ich gespielt und war interessiert, aber noch nicht gehypt. Die Vorgängertitel von Team Ninja, Nioh und Nioh 2 sind zwar sehr gute Spiele, aber bei beiden Titeln wollte der Funke nicht so recht überspringen. Da ich aber seit Elden Ring keinen Souls-Titel mehr angefasst hatte, kam mir Wo Long gerade recht. Es wäre zu einfach, Wo Long als Nioh 3 zu bezeichnen, denn hier wird durchaus ein eigenständiges Konzept aufgebaut.

Inspiriert von dem Roman „Die drei Königreiche“ von Luo Guanzhong befinden wir uns im China der Han-Dynastie im Jahr 184. Wem das bekannt vorkommt, der wird vielleicht auch den einen oder anderen Namen im Spiel wiedererkennen, denn die historische Geschichte war schon oft eine Inspirationsquelle für Videospiele wie zum Beispiel die Strategieserie Romance of the Three Kingdoms und natürlich die „Dynasty Warriors“-Serie. Doch geht es in Wo Long nicht ganz so bodenständig zu wie in diesen Titeln, denn es gibt Magie, Dämonen und böse Taoisten, die das Unsterblichkeit verleihende Elixier aus menschlichem Chi in die Finger bekommen wollen.

Im Gegensatz zu den From-Software-Spielen wird die Story hier in schönen Zwischensequenzen erzählt und sehr episch mit viel Pathos dargeboten. Wer Filme wie Chinese Ghost Story oder Crouching Tiger, Hidden Dragon mag wird hier Spaß haben. Aber das Main Event ist bei so einem Spiel natürlich das Gameplay selbst. Wo Long ist im Gegensatz zu Nioh etwas entschlackt worden, die Kampfhaltungen gibt es nicht mehr. Dafür könnt ihr jetzt springen und im Gesamten fühlen sich die Kämpfe schneller und dynamischer an.

Die wichtigste Neuerung ist das Moralsystem und die Pariermechanik, aber dazu gleich mehr. Wie schon in Nioh seid ihr nicht in einer Open World, sondern missionsbasiert in kleineren Arealen unterwegs. Ihr habt ganz klassisch euer Charakter-Level, welches wie gewohnt mit Chi/Seelen gestärkt wird, aber auch ein Moral-Level, welches in jeder Mission bei 0 beginnt und sich bis 25 aufleveln lässt. Eure Gegner haben ebenfalls ein solches Level, also Vorsicht, wenn ihr mit einem Rang 4 plötzlich einem Rang-10-Tiger zwischen die Pranken geratet.

Den Moral-Rang steigert ihr durch das Erledigen der Gegner, was besonders schnell geht, wenn ihr deren Angriffe pariert – vor allem die, bei denen der Gegner rot leuchtet. Ein hoher Moral-Rang kann aber auch verloren gehen, wenn die Dämonen und Krieger euch mit ihren Attacken zu oft treffen. Wo Long überlässt euch aber nicht der Frustration, sondern gibt euch mit im Level verteilten Flaggenpunkten die Chance, euren Rang zu halten.

Habt ihr einen großen Flaggenpunkt erobert, könnt ihr ganz wie am Bonfire dort Rast machen. Auch euer Rang steigt um eine Stufe und kann euch nicht mehr genommen werden. Kleinere Flaggen sind ebenfalls ein Moral-Booster, allerdings könnt ihr dort nicht ausruhen. Habt ihr alle Flaggen in einem Level, sinkt euer Moralwert nicht mehr unter 20, was auch nötig ist, wenn ihr dem Boss der jeweiligen Location einen Besuch abstatten möchtet. Und damit sind wir wieder beim Parieren, was ganz ähnlich zu Sekiro funktioniert und meiner Meinung nach das Element ist, mit dem ihr am besten vorankommt, nicht nur bei den großen Bossen.

Mit normalen Angriffen schwächt ihr die Haltung jedes Gegners; dies ist zu erkennen an der Leiste oberhalb eures Gegners, welche sich orange färbt. Ist diese voll, könnt ihr erheblichen Schaden zufügen. Eine Ausdauerleiste wie bei den Dark-Souls-Games gibt es hier so nicht, aber eure Spirit-Leiste ist dafür multifunktional. Nutzt ihr euren normalen Schlag, könnt ihr ohne Ausdauerverlust zuschlagen, nutzt ihr jedoch Magie oder eure waffenbezogenen Martial-Arts-Moves zu oft, habt ihr schnell einen vollen orangefarbenen Balken, welcher euch mit einem Schlag zum Taumeln bringt. Dieses System macht die Kämpfe sehr dynamisch und fügt ihnen ein taktisches Element hinzu, da ihr eure Spirit-Leiste immer im Auge haben solltet.  Aber keine Sorge: Wo Long gibt euch ausführliche Tutorials zu allen Systemen, ob Kampf oder auch Magie.

Ein paar Überbleibsel von Nioh findet ihr dann doch im Spiel und zwar in Form von einer Menge Loot. Rüstungsgegenstände und Heil-Items werden von besiegten Gegnern gedroppt und unterscheiden sich im Rang und in der Magieaffinität, und damit sind wir beim Magiesystem, welches euch die Wahl lässt, wie ihr euren Charakter skillt bzw. ausrüstet.  Die fünf Elemente Feuer, Wasser, Holz, Metall und Erde sind nicht nur für den jeweiligen Magiebaum zuständig, sondern beeinflussen Waffen und Rüstung gleichermaßen.

Genial fand ich, dass euch Wo Long ohne Probleme umskillen lässt, denn seid ihr mit eurem Feuer-Build unterlegen und habt es mit einem auf Wasser basierenden Gegner zu tun, kann es schwierig werden. Wie bei einem Stein-Schere-Papier-System schlagen sich die Elemente gegenseitig und steht ihr mal vor einem Gegner, welcher euch überlegen scheint, heißt es zurück ins Dorf und beim Magiermeister eure Skill-Punkte kostenlos neu verteilen. Habt ihr den Missionsboss dann gelegt, bekommt ihr einen freundlichen, elementbasierenden Tierdämonen zur Seite gestellt, welcher euch je nach Element stärkt oder eine Spezialattacke ausführt.

Wo Long lässt euch am Anfang gegen einen scheinbar sehr schweren Boss antreten; hier wird euch die Pariertechnik gut beigebracht. Ist diese Hürde einmal gefallen, wird das Spiel tatsächlich leichter, ab jetzt werden euch Magiesystem und Kampftechniken häppchenweise präsentiert. Wenn ihr euch trotz alledem noch nicht wohlfühlt, seid ihr nicht allein, denn bei fast jeder Mission begleiten euch ein oder zwei Kämpfer, die euch tapfer zur Seite stehen und an den Flaggenpunkten abrufbar sind. Seid ihr öfter mit denselben Hilfscharakteren unterwegs, stärkt sich der Bund der Kampfgefährten und ihr könnt bei maximalem Level die Waffen und Rüstung des Kollegen bekommen. Genau wie in den meisten Soulsborne-Spielen könnt ihr auch menschliche Hilfe rufen, aber Vorsicht: Ganz dem großen Vorbild entsprechend könnt ihr auch invaded werden.

Optisch erwarten euch bei Wo Long stimmungsvolle Szenarien wie schneebedeckte Schlachtfelder, unheimliche Höhlen und verwinkelte Dörfer, die in effektgeladenen Bosskämpfen münden. Musikalisch werdet ihr durch den orchestralen Soundtrack in die Zeit der Han‑Dynastie versetzt und fühlt euch ab und zu wie in einem Wuxia-Film. Technisch lief Wo Long bei mir auf der Series X sehr gut.

Wo Long Fallen Dynasty bezieht zwar Elemente aus der Nioh-Serie, macht aber sein eigenes Ding. Mit flotten Kämpfen und einem gut ausbalancierten Schwierigkeitsgrad hat der neue Titel von Team Ninja eine Menge Suchtpotential. Der Anfang mag schwer sein, aber euch wird immer ein helfendes Element zur Seite gestellt, sei es Magie, die Möglichkeit des Umskillens oder eine neu auszuprobierende Waffe. Insgesamt ist das Spiel eine Empfehlung nicht nur für Souls-Fans, sondern für alle, die ein sehr gutes Action-RPG mit herausforderndem Schwierigkeitsgrad suchen! / Der Downloadcode wurde uns freundlicherweise bereitgestellt.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=SWRcZN4jMW8
Dan
Dan
Ich kenne sämtliche Charaktere aller King of Fighters-Teile und ich kann bis heute die Komplettlösung von Monkey Island aus dem Gedächtnis abrufen.

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