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Die Definition des Remakes hat sich in den letzten Jahren immer wieder neu aufgestellt. Es gab mit Sicherheit Remakes, die nicht nur aufgehübscht wurden, sondern auch gameplaytechnisch Verbesserungen angeboten haben. Dennoch gab es auch Remakes, die lediglich schöner aussahen und ohne Verbesserungen im Gameplay kamen. Das Dead Space-Remake von EA Motive bewegt sich in eine sehr gute Richtung und ist ohne Zweifel ein Vorbild für kommende Remakes, sowie eine Horror-Erfahrung, die man nicht leicht vergessen wird.

Dead Space ist für mich Neuland, da ich die Original-Trilogie nie gespielt habe. Daher war es für mich etwas Besonderes, weil ich nahezu keinen Schimmer hatte, was auf mich zukommen würde. SciFi-Horrorspiele sind wieder im Kommen, aber nicht jeder kann eine Horror-Erfahrung zaubern, die unvergesslich bleibt. Ohne zu lange zu fackeln habe ich eine sehr gute Nachricht: Dead Space ist ein pures SciFi-Horrorspiel. Als ein Mechaniker eines Weltraumschiffes empfangt ihr einen Notruf und landet auf der USG Ishimura. Ganz schnell bemerkt ihr – hier stimmt etwas nicht. Geschichten und Lore haben es in Horrorspielen nicht einfach, aber Dead Space ist sehr gut darin. In meinem ca. 13-stündigen Spieldurchlauf erzählt EA Motive (bzw. Visceral Games) eine spannende Geschichte mit einigen interessanten Aspekten, die aber auch Raum für Interpretationen lässt, sowie einen psychologischen Ansatz, der die Story wunderbar ergänzt.

Während man die USG Ishimura erkundet, erhaltet ihr Audio- und Textlogs und durch die bekommt man wertvolle Informationen, die enthüllen, was eigentlich dort passiert ist. Verpasst ihr einige Logs, lest/hört ihr diese nicht, dann kann es durchaus sein, dass ihr die Story nicht vollständig versteht. Ich kann sie euch daher sehr ans Herz legen! Nehmt euch die Zeit!

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=M4sxsl_r1cY

Dead Space ist ein SciFi-Horrorspiel und es schreckt nicht davor ab, eure Spielerfahrung zu einem Albtraum zu machen. Das Gameplay ist mit Survivalelementen verbunden. Isaac, der Protagonist, bekommt im Laufe des Spiels diverse Waffen zur Verfügung und diese könnt/müsst ihr gegen die Nekromorphen nutzen. Eines der ersten Momente im Spiel, die den Horror kennzeichnen, ist eine Aufschrift mit Blut: „Schneidet die Gliedmaßen ab“. Als ich das zum Ersten Mal gelesen habe, wusste ich einfach nicht, was auf mich zukommen würde. Gegner laufen auf euch zu und es bringt nichts, reflexartig den Kopf abschießen zu wollen. Nein, denn die Gliedmaßen müssen abgetrennt werden!

Das “Zerstückelungssystem” ist einfach absolut Next Gen. Ihr könnt gezielt – ihr müsst sogar – Gliedmaßen mit euren Waffen trennen, nur so sterben die Gegner. Das Leveldesign kommt mit leichten Metroidvania-Aspekten, so könnt ihr an frühere Orte zurückkehren, sobald ihr eure Schlüsselkarte upgegradet habt. Durch das Erkunden und Töten der Gegner sammelt ihr Munition und könnt auch euren Charakter und Waffen upgraden. Es gibt zudem auch einige Sidequests, die sich meiner Meinung nach lohnen! Der Gameplayloop wird nie langweilig und das Erkunden macht immer viel Spaß, auch wenn der Horror im Grunde genommen nie weniger wird. Ja, man wird irgendwann stärker, da man mehr Waffen hat, aber die Entwickler wussten genau, wie man euch in Grenzen hält und der Horror weiterhin Priorität hat.

Wo The Callisto Protocol im Gameplay gescheitert ist, hatte ich hier ein Grinsen über das ganze Spiel hinweg. Die schlauchartigen Korridore der USG Ishimura, gepaart mit einer fantastischen Technik, zu der ich gleich kommen werde, mit einem permanent aktiven Überlebensinstinkt, ist genau die Horrorerfahrung, die ich mir gewünscht habe!

Dead Space erschien damals für die PS3/Xbox 360-Ära und seitdem ist einiges an Zeit vergangen. EA Motive hat aber das Remake auf einen aktuellen Stand in Sachen Technik gebracht und auf der PS5 glänzt es in vielen Aspekten, in einem eventuell sogar unvergleichlich.

Die generelle visuelle Präsentation ist fantastisch. Texturen im Einzelnen können zwar nicht überragen, doch es ist das Gesamtpaket, was man klar erkennen kann. Isaacs Animationen sind sehr flüssig, so auch die von den Gegnern. Die USG Ishimura ist voll mit Details, vieles wirkt mit viel Tiefe. Beim “Zerstückelungssystem”, oder generell bei den überall liegenden Leichen, sieht man die einzelnen Schichten der Haut/Struktur. Haut, Fleisch und Knochen können klar erkannt werden und auch dies sieht man beim Kämpfen, da sich Gegner nach und nach immer mehr abnutzen und mehr Knochen zum Vorschein kommen. Die Atmosphäre hätte man wohl nicht besser entwerfen können; man hört andauernd Hintergrundgeräusche, etwas in den Lüftungsschächten, die sich permanent bewegen, Stimmen, Schreie und viel mehr. All das kommt sehr gut zur Geltung mit einem Lichteffektsystem, was mich einfach umgehauen hat!

Es ist ohne Frage eines der besten Lichteffekte, die ich bisher erlebt habe – eventuell der neue Standard?! Es wirkt extrem dicht, zaubert eine Kulisse, die man nicht leicht nachahmen kann und dadurch kommt eine Horror-Erfahrung, von der ich nicht genug kriege. Die Cutscenes sind ebenfalls gut, auch die Charaktermodelle haben mir gefallen. Das Remake kommt mit zwei Grafikmodi:

  • einem Quality-Modus und Performance-Modus.
  • Bei Quality beschränkt man sich auf 30 FPS, 4K-Auflösung und Ray Tracing-Effekten. Bei Performance sah es mehr nach 1440p mit 60 FPS aus.

Zum Launch gab es einen gravierenden Bug, der die Auflösung runtergeschraubt hat und Texturen extrem unscharf aussahen. Das wurde mittlerweile behoben. Das Sounddesign ist umwerfend und ich kann euch nur nahe legen, es mit Kopfhörern zu spielen. Was EA Motive hier mit dem 3D Audio angestellt hat, ist sehr vorbildlich! Ladezeiten gibt es im Grunde genommen nicht. Dualsense-Support gefällt mir ebenfalls und wurde sinnvoll implementiert. Im Gesamtpaket ist der technische Aspekt definitiv sehr gut, aber ist keine neue grafische Referenz, auf die man sich in Zukunft beziehen könnte.

Das Dead Space-Remake ist nicht nur eines der großartigsten SciFi-Horror-Survivalspiele, sondern auch ein sehr gutes Remake. Ich wollte nicht nur darauf eingehen, was im Gameplay verändert worden ist, sondern möchte bekräftigen, dass dieses Spiel wahrscheinlich das beste Horrorspiel seit dem Resident Evil 2-Remake ist. Diese permanente Angst die man spürt ist unvergleichlich und es wirkt nie zu sehr aufgezwungen. Es bietet eine interessante Story, die einen psychologischen Ansatz hat, was wiederum die Atmosphäre verstärkt. Der gesamte Gameplayloop ist äußerst zufriedenstellend und die Kämpfe fühlen sich nie unfair oder unausgeglichen an. Die Technik ist auf einem sehr guten Level, aber es kommt nicht auf das Niveau The Callisto Protocols. Ich bin absolut angetan vom Remake und die Verbesserungen sind sehr deutlich zu erkennen. So muss ein Remake sein! / Der Downloadcode wurde uns freundlicherweise bereitgestellt.

Olu
Olu
Ich zocke im Grunde genommen nahezu alles, Ausnahme sind eher MMOs und Fighting Games. Ganz großer Fan von Sonys 1st-Party-Spielen!

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