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Far Cry 5: Lass einfach mal die Seele baumeln – am Strick

Sie sind genervt vom Lärm der Großstadt? Sie sind den drögen Alltag satt und wollen mal wieder etwas erleben? Sie wollen mal wieder raus in die Natur und eins mit Gott und sich selbst werden? Dann sind Sie bei uns genau richtig. Willkommen in Hope County.

Oder sollte ich doch lieber sagen: „Lasst alle Hoffnung fahren“?

Etwas mehr als drei Jahre ist es her, dass Ubisoft sein letztes Far Cry auf den Markt gebracht hat. Also abgesehen von Far Cry Primal. Nun also schmeißt man uns den nächsten Psychopathen vor die Flinte. Halt, nein, nicht einfach nur einen, sondern gleich vier!

Ganz im Sinne der vier Apokalyptischen Reiter unterdrücken und terrorisieren diese das ganze Tal.

Da haben wir zum einen Jacob Seed im Norden, der mit seinen Konditionierungs-Camps eine Armee aufbauen will.

Im Süd-Westen haben wir John, den Täufer. Dieser masochistisch veranlagte Fanatiker will die Ungläubigen auf eine ganz spezielle Art von ihren Sünden befreien.

Im Süd-Osten regiert Faith. Sie will die Menschen mittels einer Droge zum Glauben führen.

Erst dann, wenn all diese War Lords von der Karte getilgt wurden, kann man sich dem Vater Joseph stellen. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg.

Wen von den durchgeknallten Antagonisten wir uns nun als Erstes vornehmen, liegt ganz bei uns. Aber erst einmal ganz zum Anfang. Wer sind wir überhaupt? Und hier gibt es die erste große Änderung.

Man kann sich selbst für ein Geschlecht und Ethnie entscheiden. Gut, das zieht jetzt keine größeren Konseqenzen nach sich und für das Spiel hat das keine weitere Relevanz, aber kommt der Gender Debatte wohl zugute.

Wir sind Rookie, ein Police Officer in Ausbildung und auf dem Weg zu unserem ersten stummen Einsatz. Denn zu sagen haben wir nichts. Aber wie uns einige der größten Helden der Videospielgeschichte zeigen, ist das auch nicht weiter schlimm. (Link, Metroid oder jeglicher Elder Scrolls Held).

Wir sollen also Joseph Seed festnehmen. Den Anführer der fanatisch religösen Bewegung Eden´s Gate.

Natürlich läuft dies gehörig schief. Denn als wir diesen aus seiner Stammkirche abführen wollen, wohlgemerkt zu viert und ohne jegliche Unterstützung seitens der amerikanischen Regierung, finden das seine Anhänger überhaupt nicht so dufte und schmeißen sich lobpreisend unseren Helikopter in die Rotorblätter, um diesen zum Absturz zu zwingen. Wir erwachen daraufhin im Tutorialgebiet und fliehen von da an vor einem äußerst wütenden Kirchenmob. Bis hierhin gibt sich das Spiel schon mal alle Mühe uns in das Geschehen einzubeziehen. Mit Erfolg. Alles sieht fantastisch aus und wirkt sehr bedrohlich. Die Steuerung ist herrlich direkt und geht schnell in Fleisch und Blut über.

Aber wie geht es denn nun weiter? Tja, das ist einen nun selbst überlassen. Ab hier öffnet sich uns die gesamte Welt von Hope Country und lädt uns ein, diese zu erforschen. Aber was kann man denn in dieser amerikanischen Einöde alles so machen? Eigentlich genau das, was auch in den anderen Far Cry Spielen möglich war und etwas mehr. Man kann das einheimische Wild jagen. Auf Schatzsuche gehen. Comic Hefte, Feuerzeuge oder auch Baseball Bälle für sammelfreudige NPC´s finden. Außenposten der Eden´s Gate Familie einnehmen. Lebensmüde Stunts des verrückten Clutch Nixon nachahmen. Zahlreiche Nebenmissionen absolvieren, die euch mehr und mehr mit dem Land vertraut machen und etwas ganz Neuem hingeben: angeln! Ja, mit im Waffenrad hinterlegt ist ein Platz für eine Angel. Viele denken sich jetzt vielleicht, geil, dann kann ich mit den ganzen Fischschuppen, Hirsch- und Schweinehäuten meinem Charakter Waffenholster und Schutzwesten basteln, so wie in jedem Teil vorher. Aber nichts da. Das alles ist relativ nutzlos und nur zum Geldscheffeln da. Und so kommen wir zum nächsten Punkt. Wie verbessere ich mich dann? Dies passiert in Far Cry 5 nun durch Vorteilspunkte. Diese erspielt man sich entweder durch Mini-Aufgaben wie: Töte 10 Feinde mit Sprengpfeilen oder erledige 20 Gegner, ohne entdeckt zu werden etc. Dadurch erhält man nun Vorteilspunkte, die man in verschiedene Attribute investieren kann. So schaltet man auch mehr Lebensenergie oder Waffenplätze frei. Das scheint erst mal ungewohnt. Integriert sich aber sehr gut ins Spielgeschehen. Ein anderer Weg an die begehrten Punkte zu kommen, ist es, Schätze zu suchen. Diese Missionen bekommt ihr von geretteten Bürgern dieser Welt und ist meist mit einem einfachen Suchspiel verbunden. An jedem Ende der Jagd liegt etwas Geld und drei der begehrten Vorteilspunkte in Form von Survival Guide Heftchen.

Ok, alles schön und gut. Aber was, wenn man jetzt nicht so gut zu Fuß ist oder lauffaul? Auch hier hat Far Cry 5 eine Lösung für euch. Wie in Far Cry 4 gibt es verschiedene Vehikel, die ihr benutzen könnt, um von A nach B zu kommen. Hier wurde der Fuhrpark allerdings um einige paar PS Boliden erweitert. Neben Trucks ála Optimus Prime, die nebenher auch noch mit Waffen ausgestattet sind, gesellen sich nun auch Helikopter und Flugzeuge dazu. Diese sind in Anbetracht der Größe der Map auch zwingend notwendig. Denn auch dann, wenn die Welt viele Schnellreisepunkte biete, macht es einfach auch verdammt viel Spaß, so die Welt von oben zu erkunden und auch hier und da mal für Chaos zu sorgen.

Das alles, was ihr oben schon gelesen habt, könnt ihr nun auch im Online Koop miteinander zocken. Allerdings bekommt hier nur der Host den Fortschritt und ihr seid halt nur der Sidekick. Ändert aber nichts daran, dass es dennoch viel Spaß macht. Aber entfernt euch nicht zu weit von eurem Kompagnon, sonst werdet ihr wieder zu ihm geportet.

Apropos Co-op. Es soll ja auch Menschen geben, die keine Freunde haben. Dafür hat Far Cry 5 ebenfalls eine Lösung. So ist es nun möglich, anhand von Story relevanten Missionen, Buddys freizuspielen, sogenannte Experten. Diese haben alle eine spezielle Fähigkeit. Der Eine kommt mit einen Flugzeug zur Hilfe und gibt euch Luftunterstützung. Der Andere schleicht sich mit Pfeil und Bogen an seine Gegner heran, um sie leise auszuschalten. Wer keine Menschen mag, für den gibt es auch drei tierische Begleiter, die allesamt in witzigen Nebenmissionen eingeführt werden. Aber dazu will ich nicht allzu viel verraten.

Jetzt denkt Ihr euch bestimmt: Hey Alex, das klingt ja alles viel zu gut, um wahr zu sein. Hat Ubisoft dich gekauft?

Dem muss ich sagen: „Nein, Far Cry 5 macht halt einfach Spaß.“

Aber auch bei diesem Spiel gibt es einiges zu meckern. Und dazu komme ich jetzt.

Wer die alten Teile kennt, kennt im Grunde auch diesen. Das ist ja nicht weiter schlimm. Keiner beschwert sich darüber, dass FIFA jedes Jahr auch nur das gleiche Ziel hat: Tore schießen. Wow.

Was mich aber bei Far Cry 5 stört, ist zum einen der Protagonist. Die Entscheidung, dass der Charakter nichts sagt, soll zwar implementieren, dass DU derjenige bist, der hier angesprochen wird, lässt aber eine Entwicklung oder emotionale Tiefe komplett aus. Du bist halt Cop XYZ, der einfach total gut töten kann und einfach jeden Scheiß macht,den man von dir verlangt. Ist halt vom Storytelling her nicht so gut gelöst. Somit werden Zwischensequenzen, die das Spiel vorantreiben, sehr schön dargestellt, aber werden durch dein stumpfes Einwirken wieder komplett nichtig gemacht. Somit ist die größte unlogische Komponente im Spiel der Spieler selbst.

Soviel zum Inhalt. Kommen wir zur Technik. Da kann man eigentlich kaum meckern. Die Vegetation ist das schönste seit Horizon Zero Dawn und The Witcher 3 und muss sich da nicht verstecken. Allerdings in Sachen Glaubwürdigkeit der Welt wird die Marke Far Cry immer schlechter. Während man noch im zweiten Teil realistisches Verhalten von Feuer simuliert hat und durch starke Schusswaffen Gegner hinter Wänden erledigen konnte, kann man heute nicht mal eine Tanne abfackeln. Und selbst der Rasen wird im neustem Teil mit einem Flammenwerfer gerade mal etwas angesenkt. Auch wird ein morscher Bretterschuppen zu einem undurchdringbaren Alamantium Bunker, selbst wenn man ein G36 benutzt. Das Kanonenfutter, ähhhhhh sorry, die Gegner im Spiel verhalten sich leider auch immer dümmer und rennen doof aus der Deckung oder suchen genau da Schutz, wo schon sechs tote Kameraden liegen. Das alles hat auch schon mal besser funktioniert, Ubisoft.

Aber mehr zu meckern habe ich eigentlich nicht. Ich hatte meinen Spaß an Far Cry 5 und kann hier eine deutliche Empfehlung für jeden Fan der Serie aussprechen. Und wer alles erreichen will in dem Spiel, der legt auch locker seine 20 bis 30 Spielstunden aufs Parkett.


Alex meint:

Mit FarCry 5 hat sich Ubisoft ins Zeug gelegt und ein wirklich fantastisches FarCry geschaffen. Allerdings bleiben Skeptiker der Reihe immer noch im Recht, denn es gibt viele repetitive Nebenmissionen, die immer noch Spaß machen. Viel mehr störten mich die immer gleich ablaufenden Gebietsbosse, die einen gefangen nehmen und dann foltern oder sonst irgendwas machen.

Trotzdem sollte jeder, der sich dieses Spiel gekauft hat, bis zum Ende durchkämpfen und einfach Spaß in der Sandbox haben, die Ubisoft geschaffen hat. Besonders das grandiose und überaus geniale Finale ist einfach nur der Wahnsinn.

Zu guter Letzt werde ich aber noch ein paar Worte zur technischen Umsetzung von FarCry 5 auf dem PC verlieren, da diese einfach nur grandios ist. Denn es sieht nicht einfach nur umwerfend gut aus, sondern es läuft auch einfach nur hervorragend und dass sogar auf schwächeren Systemen.

Wir hoffen euch hat dieses kleine Review gefallen! Besucht uns doch auch mal auf Twitter oder Facebook und schaut mal rein, wenn wir live auf Twitch sind! 

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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