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12. März 2021Geht Warzone die Luft aus liebes Activision? War das schon alles?
Sehnsüchtig erwartet startete am 25.02.2021 die Season 2 für Black Ops Cold War und Call of Duty: Warzone. Für Spieler gab es wieder 100 Stufen im Battle-Pass mit vier neuen Operatoren und sechs neue Waffen. Im Warzone-Update für Season 2 gab es zusätzlich den Spielmodus Rebirth Resurgence Extreme, bei dem 99 Spieler auf Rebirth Island um den Sieg kämpfen. Darüber hinaus gibt es Sehenswürdigkeiten wie das Schiffswrack beim Hafen, sowie drei freiliegende Raketensilos.
Wenn man die Patch-Notes und Trailer von außen betrachtet, könnte man sagen: “Da liefert Activision mit Season 2 wieder ordentlich Content für das Hauptspiel und dazu noch für den Free-to-Play Titel Warzone – TOP! Da wird der Spieler richtig verwöhnt mit Premium-Content”. Wer sich allerdings tiefer mit der Materie und der Spielwelt von Call of Duty beschäftigt, bemerkt schnell, außer Markenpflege mit Skins für Waffen und neuen Operatoren passiert mit diesem Update und seit einem gut Jahr in Call of Duty: Warzone eigentlich gar nichts.
Die Karte Verdansk auf dem sich in Spitzenzeiten 75 Millionen Spieler tummelten hat sich seit dem Start im Jahr 2020 grundlegend nicht verändert, von ein paar Schönheitsoperationen an der Oberfläche mal ganz abzusehen. Für Activision hat sich der Ausflug in das Battle-Royal-Genre bisher gelohnt. Rund 275 Million Dollar sollen durch die Spieleverkäufe und In-Game Transaktionen im Jahr 2020 verdient worden sein, also ein sehr erträgliches Geschäft mit einem Free-2-Play Titel, der aus einem bestehenden Spiel herausgeschnitten wurde.
Der Trailer und die Ankündigung für Season 2 ließen großes vermuten. Die Fans konnten darauf hoffen, dass zum einjährigen Jubiläum endlich die ersehnte neue Karte oder zumindest einer großen Veränderung kommen könnte. Was dann am 25.02.2021 passierte waren Zombies, die mit einem Schiff Verdansk erreichten – das war’s. Der Rest der Karte veränderte sich bis auf die bereits angesprochenen drei freiliegende Raketensilo nicht, es wurden sogar etablierte Features wie das U-Bahn-Netz wieder aus dem Spiel entfernt.
Zurück zum eigentlichen Problem: Seit einem Jahr wird der goldene Esel der unendlich viel Geld ausspuckt nicht mehr frisch gehalten oder angepasst. Keine Pflege, keine Updates oder Fixes bei fundamentalen Problemen im Spiel (bspw. Stim-Glitch), kein Schaffen von Anreizen oder vielleicht sogar dem Versuch den anderen Battle-Royal-Titeln wie Fortnite oder Apex Legends die Kundschaft abzugraben. Einer der direkten Konkurrenten Apex Legends von EA hat seit dem Release vor zwei Jahren drei Karten in verschiedenen Formen herausgebracht und liefert auch ständig neuen Content, der über die reinen Waffenskins / Operatoren hinausgeht. Es kommt einem fast so vor, als ob Activision und die Entwicklerstudios (Infinity Ward, Treyarch und Sledgehammer Games) lieber wieder jährlich ein Multiplayer-Titel produzieren wollen – und der Erfolg von Warzone als lästige Nebenerscheinung gesehen wird. Es scheint wohl genug Spieler zu geben, die bereit sind jedes Jahr pünktlich im November 60-80€ in einen neuen Call of Duty Teil zu investieren.
Sollte sich bis zum Ende dieser oder spätestens zu der kommenden Season wirklich keine einschneidende Veränderung passieren, sieht meine persönliche Prognose für Call of Duty: Warzone düster aus. Die ersten Streamer und viele Spieler kehren dem Spiel bereits den Rücken und suchen in anderen Titel ihre neue Heimat. Da könnte dann auch ein neues Call of Duty im November nicht mehr das Ruder rumreißen.