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Horizon Zero Dawn – Review

Endlich ist es soweit, Guerilla Games heiß erwarteter Titel Horizon Zero Dawn steht in den Ladenregalen. Bereits im Jahre 2015 wurde das Spiel auf er E3 angekündigt und sorgte, nicht zuletzt wegen dem Setting, für allerlei offene Münder. Jahrelang hat Guerilla nur die Killzone Spiele veröffentlicht und wagten nun endlich den Schritt in neue Territorien. Ob ihnen dieser Schritt gelungen ist und ob Horizon wirklich der erhoffte Meilenstein geworden ist, möchte ich nun mit euch klären.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=Fkg5UVTsKCE

Eine steinzeitliche Geschichte in der Zukunft:

Horizon spielt ca 1000 Jahre in der Zukunft, die Menschheit wurde durch einen zu Beginn unbekannten Vorfall zurück in die Steinzeit katapultiert und die Erde wird von mächtigen Machinenwesen regiert. Wir schlüpfen in die Rolle von Aloy, einer verstoßenen des Nora-Stamms. Sie lebt mit ihrem Ziehvater Rost in den Wäldern der Region rund um die Nora und verbringt dort die ersten 19 Jahre ihres Lebens. Über die Herkunft von Aloy ist zunächst nicht viel bekannt. Ihr Säugling tauchte plötzlich in einem Dorf der Nora auf und sie wurde als ein Geschenk Gottes angesehen. Rost wurde ausgewählt um als Wächter über sie zu wachen und sie in allen Lagen des Lebens zu beschützen, schnell verband beide allerdings eine tiefe Vater-Tochter-Beziehung und er ließ nicht zu, dass die Anführer des Nora-Stamms, die Matriarchinen, sie für ihren glauben missbrauchen. Daraufhin wurden beide der Gesellschaft verstoßen und lebten fortan in eben genannten Wäldern.

Aloy war schon früh ein aufgewecktes und abenteuerlustiges Mädchen und so fiel sie bei einer ihrer Entdeckungstouren in eine Ruine, der alten Zivilisation und fand dort einige Geheimnisse, die ich euch an dieser Stelle nicht vorweg nehmen möchte. Dieser Tag führte dann dazu, dass Aloy mehr über sich selbst und vor allem die Geschichte der Welt, in der sie lebt, erfahren möchte.

An diesem Punkt geht die Geschichte von Horizon dann erst so richtig los und ich möchte auch gar nicht weiter davon erzählen, denn ich kann jedem nur ans Herz legen, es selbst zu erleben. Guerilla beweist hier eindrucksvoll, dass sie nicht nur Shooter gut können, sondern dass Sie auch ein Gefühl für eine packende Geschichte und eine spannende Charakterentwicklung haben. Im Laufe der Story setzen wir uns mit Aloy auseinander, erfahren von den Geheimnissen der Erde und erleben vor allem eine lebendige Spielwelt in der Intrigen, Religion und allerlei Gefahren durch die Maschinen an der Tagesordnung sind.

Roboterdinos und -tiere? Was?

Und da bin ich wohl auch schon bei dem größten Alleinstellungsmerkmal von Horizon. Die Maschinen. Die Erde ist bevölkert von allerlei verschiedenen Robo-Viechern, einige davon angelehnt an real existierende Tiere, wie Stiere, Hirsche, oder Krokodile. Aber auch wahre Exoten lassen sich finden, wie der Thunderjaw, ein bis an die Zähne bewaffneter T-Rex, der uns mal ganz schnell die Lampen ausknipst. Von diesen Maschinen gibt es ca. 25 Stück im Spiel, alle mit besonderen Eigenschaften und mal mehr, oder weniger gefährlich. Das Art-Design dieser Lebewesen ist fantastisch und sie fügen sich dermaßen homogen in das Gesamtbild des Spiels ein, dass es schon fast befremdlich ist, wenn man dann mal auf Tiere aus Fleisch und Blut trifft, denn diese gibt es auch. Egal ob Füchse, Wildschweine, oder Truthähne, auch an dieser Front ist für Abwechslung gesorgt. Das beste daran: Jedes Lebewesen, egal ob Maschine, oder nicht, hat einen Zweck. Füchse sehen nicht nur schön aus, aus ihren Fällen lassen sich auch “wunderbare” Taschen machen, aber dazu später mehr.

Erst einmal zurück zu den Maschinen. Die wohl größte Frage dürfte sein, wo zum Geier kommen die eigentlich her? Hatte die alte Zivilisation etwa einen Vergnügungspark, à la Jurrassic Park, oder was ist da los? Nun, ich werde es euch nicht sagen. Die Herkunft dieser Maschinen ist integraler Bestandteil der Geschichte und ich möchte euch an dieser Stelle den Spaß am Spiel schlicht nicht verderben. So viel sei gesagt: Es ist gar nicht so offensichtlich wie man eventuell glauben mag. Einmal mehr kann ich Guerilla hier nur loben. Sie haben es geschafft, diese Maschinen glaubwürdig ins Spiel einzubringen und ich habe am Ende kein einziges mal die ganze Geschichte hinterfragt. Dennoch muss man ganz klar sagen, so spannend wie das Spiel am Ende ist und so gut wie die Story auch sein mag. Es ist jetzt kein Überbrett, die Geschichte ist spannend und motivierend, aber nichts was unser aller Leben verändern wird, aber das muss und will es ja auch nicht sein.

Rollenspiel, oder Action-Adventure?:

Kommen wir doch mal zu dem wohl wichtigsten Punkt des Spiels. Das Gameplay. Denn was bringt uns eine gute Story und pi pa po, wenn das Spiel am Ende des Tages schlicht keinen Spaß macht. Ich kann direkt Entwarnung geben. Guerilla hat auch an dieser Front ganze Arbeit geleistet. Horizon Zero Dawn ist im Kern ein Action Rollenspiel. Wir erkunden eine große Open World, Leveln dabei Aloy auf, vergeben Skill-Punkte und Looten Gegner, Pflanzen und allerlei anderen Objekte. Wer Spiele wie The Witcher, oder Dragon Age gespielt hat, wird sich direkt zu Hause fühlen.

Allerdings ist Horizon nicht das komplexeste Rollenspiel, sodass der Zugang für Einsteiger auch sehr angenehm gestaltet ist. Der Skilltree z. B. ist sehr simpel gestrickt und am ehesten mit den Far Cry Spielen vergleichbar. Das Inventar ist sehr übersichtlich und das Questmenü nie überladen, sodass man seine aktuell Aufträge immer im Überblick behält. Guerilla beweist hier ein schönes Auge für Details, sodass man nie länger als nötig im Menü verbringen muss und das Spielen selbst immer im Fokus steht.

Ein ganz wichtiger Punkt bei Rollenspielen sind natürlich immer die Quests, also unsere Aufträge, die wir abschließen dürfen um in der Geschichte voran zu kommen. Wie in jedem anderen RPG unterscheiden wir grundsätzlich erst einmal zwischen Haupt- und Nebenquests … naja nicht so ganz. In Horizon kommen noch einige andere Kategorien dazu. So haben kleinere Aufgaben einen eigenen Reiter und die Banditenlager, die wir ganz in Far Cry-Manier einnehmen ebenfalls. Das mag im ersten Moment wider zu viel nach Menüarbeit klingen, aber ich habe es ja bereits angemerkt, alles bleibt stets schön übersichtlich. Am Ende helfen nämlich diese vielen Untermenüs ungemein, stets weiß man, welches Level das aktuelle Camp hat, sieht wo man welche Blume pflücken muss und weiß ruck zuck welche Ressourcen für Waffe X noch fehlen. Das ganze ist durchdacht und ungemein förderlich für den Spielfluss. Dabei ist die Steuerung zu jeder Zeit Punkt genau. Aloy bewegen wir super geschmeidig über den Bildschirm und die wenigen Handgriffe im Menü gehen wie Butter runter. Eine schöne Designentscheidung ist hier, dass das Menü komplett mit 60 FPS dargestellt wird, wohingegen das Spiel selbst nur mit 30 läuft. Ebenfalls eine nette Idee und sorgt für die nötige Geschwindigkeit.

Allerdings ist Gameplay-technisch nicht alles auf Guerilla’s Mist gewachsen. Die eben angesprochenen Banditenlager erinnern zu Stark an die Far Cry Serie und z. B. auch der Hexersinn wurde dreist von The Witcher 3 übernommen, es wurde sich nicht einmal die Mühe gemacht, etwas daran zu verändern. Gut, das ganze ist Meckern auf hohem Niveau, aber wo sonst nichts zu bemängeln ist, wollte ich das zumindest nicht unerwähnt lassen.

Bitte was, schon wieder keine Pfeile mehr!? – Egal bau ich mir halt neue!

Einen wichtigen Aspekt des Gamesplays habe ich noch ausgelassen und das ist das Crafting. Gut in gefühlt jedem Spiel kann man sich mittlerweile irgendwas craften und auch Horizon macht das nicht wirklich viel neu. Wir bauen uns in Echtzeit Pfeile und Munition für unsere Waffen. Jagen Tiere und sammeln Ressourcen von Maschinen für neue, größere Taschen und verbessern unsere Ausrüstung in speziellen Punkten, die unsere Stats erhöhen. Ein Schelm, wer jetzt an die Mutagene aus The Witcher denkt. Was Guerilla hier richtig gut macht, ist die Tatsache, dass man sich nie genötigt fühlt spezielle Rohstoffe zu suchen, nur weil man keine 10.000 Pfeile mit sich tragen kann. Da das bauen von neuer Munition so flüssig, schnell und intuitiv von der Hand geht, ist es sogar fast egal wenn man keinen größeren Köcher hat. Dadurch entstand zumindest bei mir das Gefühl, dass ich das jetzt nur tue, weil ich es wirklich möchte und nicht weil ich sonst in Kämpfen keinen Stich mehr sehen würde.

Boah, sieht das geil aus!

Das ist zumindest der erste Eindruck, den man vom Spiel haben dürfte. Guerilla Games hat hier auf ganzer Line, ganze Arbeit geleistet. Nicht nur ist es grafisch verdammt beeindruckend, wir sprechen hier von annähernd Uncharted 4 Niveau, auch ist es technisch ein wahres Meisterwerk. Das Spiel läuft sowohl auf der PS4, als auch der PS4 Pro zu jederzeit flüssig, kleinere Framerate Einbrüche sind zu verschmerzen und fallen auch gar nicht wirklich auf, weil 99% der Zeit das Spiel mit soliden 30FPS läuft. Auf der normalen PS4 wird hierbei eine Auflösung von 1080p verwendet und auf der Pro das 2160p Checkerboarding Verfahren. Stellt es euch so vor, der Framebuffer, also die Grundlage dessen, was am Ende vom Grafikchip verarbeitet wird, liegt hier nicht in vollem UHD vor, sondern in einer Auflösung von 1920×2160. Ich möchte da gar nicht zu genau ins Detail gehen, denn dafür alleine bräuchte ich wohl einen ganzen Artikel. Was zuletzt zählt ist die Tatsache, dass auf eurem TV/Monitor ein 4K Signal ankommt, sofern ihr denn ein 4K fähiges Endgerät habt. Sollte dem nicht der Fall sein, dann keine Angst, dennoch bekommt ihr die volle PS4 Pro Power zu spüren, denn das 4K Bild wird auf 1080p herunter gerechnet und sorgt so für ein deutlich schärferes Bild. Allerdings müssen normale PS4 Besitzer jetzt auch nichts fürchten, auch darauf sieht Horizon genauso fantastisch aus und läuft absolut flüssig … nur auf die Kirsche oben drauf müsst ihr halt verzichten. Ich verlinke euch einmal das Video unserer Kollegen von Digital Foundry, die haben sich die ganze Sache einmal genauer angeschaut und vermitteln euch einen guten Eindruck von der Performance.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=0Y8u7MvuArA

Fazit:

So ich habe euch nun einmal in die Welt von Horizon entführt. Habe euch einen klitzekleinen Einblick in die Story gegeben, das Gameplay erläutert und die technische Seite beleuchtet. Aber ist Horzizon das Spiel geworden, das sich alle gewünscht haben? JA! Horizon besticht in vielen Facetten, die Story ist interessant, das Gameplay schnörkellos und die Welt atemberaubend. Guerilla Games hat es endlich geschafft den Zwängen von Killzone zu entkommen und was völlig neues auf die Beine zu stellen. Sie haben bewiesen, dass sie ein Auge für Details haben und ebenso Charaktere gut in Szene setzen können. Horizon machte mir zu jeder Zeit Spaß und ich habe die ca. 45h Spielzeit absolut genossen und noch immer bin ich hin und weg vom Spiel. Für mich ein ganz heißer Anwärter auf den Titel Game of the Year 2017.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

1 Comment

  1. […] Aber zuerst mal zu den Begebenheiten, welche mich zu dieser Frage führten: Ihr kennt unser Horizon Zero Dawn Review – ihr wisst von dem einen oder anderen Podcast das ich dem Titel wohlgesonnen […]

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