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Just Cause 2: Ein Rückblick auf einen Sandkasten-Klassiker

Wer hätte gedacht, dass eine zehnminütige Demo die Grundlage für unzählige Stunden Spielspaß legen würde? Mein erster Kontakt mit Just Cause 2 war ein kurzer Ausflug in die Welt von Panau, bei dem ich in einem hektischen Überfall auf ein Lager die Freiheit und das Chaos dieses Spiels erlebte. Als gewollte Ablenkung in der Prüfungszeit (man muss Prioritäten setzen) erkundete ich mit meinen Studienfreunden weiter die Insel. Es gab nur eine Regel. Nach dem Tod wird der Controller weitergereicht. So lernten wir jede Ecke der Insel kennen und schufen gemeinsam unvergessliche Erinnerungen.

Just Cause 2 war bei seiner Veröffentlichung im Jahr 2010 (in gleichen Jahr wie Red Dead Redemption) mehr als nur ein Videospiel; es war ein Manifest der Freiheit und eine Ode an das Chaos. Mit seiner riesigen, offenen Welt, dem ikonischen Grappling Hook und der nahezu unbegrenzten Möglichkeit zur Zerstörung setzte es neue Maßstäbe in der Spieleindustrie und prägte ein ganzes Genre.

Just Cause ein Klassiker im Bereich Sandbox-Gaming

Die Frage lautet deshalb, ist Just Cause 2 immer noch das Meisterwerk oder trübt der Schleier der frühen Jugend? Ich habe mich nochmal an das Spiel herangewagt und werde versuchen herauszufinden, ob es sich um ein Meisterwerk handelt oder mich meine Erinnerungen aufs Kreuz legen.

Eine Insel voller Möglichkeiten

Das Herzstück von Just Cause 2 war die fiktive Inselrepublik Panau. Eine riesige, abwechslungsreiche Welt, die von dichten Dschungeln, karge Wüsten bis hin zu pulsierenden Städten und eisigen Berggipfeln alles bot. Diese Welt war nicht nur hübsch, sondern auch ein riesiges Spielfeld, das darauf wartete, erkundet und vor allem zerstört zu werden. Eines der markantesten Merkmale von Just Cause 2 war die unglaubliche Freiheit, die den Spielern geboten wurde. Mit dem Grappling Hook, einem Enterhaken, der an fast alles anhängte, konnten Spieler durch die Luft gleiten, Fahrzeuge entführen und ganze Gebäude zum Einsturz bringen. Die Physikengine ermöglichte es, nahezu alles in der Spielwelt zu manipulieren, was zu unglaublich kreativen und chaotischen Situationen führte.

In Panau bringen Chaos und Zerstörung punkte

Da ein Spiel aber nicht nur von Design und der Zerstörung leben kann, gab es zur Identifikation einen ikonischen Hauptcharakter. Der Name ist Rico Rodriguez. Er ist ein Agent einer geheimnisvollen Organisation, die als “The Agency” bezeichnet wird. Auf den ersten Blick ein Charakter den Bruce Willis in ein seiner besten Zeit auf der Leinwand hätte verkörpern können. Die Story die das Spiel begleitet ist kurz und knapp. Rico wird nach Panau geschickt, einem fiktiven Inselstaat, der von einer korrupten Regierung unterdrückt wird. Sein Auftrag ist es, das Regime zu stürzen und die Insel zu befreien. Aber und das ist jetzt kein Spoiler, während seiner Mission wird Rico schnell klar, dass die Situation auf Panau komplexer ist als zunächst angenommen. Er muss sich nicht nur mit der Regierung auseinandersetzen, sondern auch mit verschiedenen Fraktionen, die um die Macht kämpfen.

Eine Welt voller Zerstörung und ein Meilenstein für Open-World-Spiele

Die Zerstörung war nicht nur ein Beiwerk, sondern ein zentraler Bestandteil des Gameplays. Bestimmte Gebäude und Militärkomplexe konnten gesprengt werden, Brücken konnten einstürzen und Fahrzeuge konnten in spektakulären Explosionen in die Luft fliegen. Die Physikengine war zwar nicht immer perfekt, aber die pure Freude an der Zerstörung machte das alles wieder wett.

Just Cause 2 setzte neue Maßstäbe für Open-World-Spiele. Die riesige, nahtlose Spielwelt (ohne Ladezeiten), die Freiheit des Spielers und die Möglichkeit zur nahezu unbegrenzten Zerstörung waren damals einzigartig. Das Spiel inspirierte viele Entwickler und beeinflusste nachfolgende Titel wie die Saints Row-Reihe und natürlich die eigenen Nachfolger von Just Cause. Just Cause 2 half dabei, das Genre der Sandbox-Spiele zu popularisieren. Spiele, die den Spielern maximale Freiheit bieten und sie ermutigen, zu experimentieren, wurden nach dem Erfolg von Just Cause 2 immer beliebter. Die Zerstörungsphysik in Just Cause 2 war bahnbrechend für ihre Zeit und inspirierte viele Entwickler, ähnliche Systeme in ihre eigenen Spiele zu integrieren. Die Möglichkeit, hohe Gebäude zu erklimmen und durch die Luft zu gleiten, wurde zu einem festen Bestandteil vieler Open-World-Spiele.

Auch als Stunt-Fahrer macht sich Rico sehr gut

Um die Ziele der „Agency“ zu erreichen, muss der Spieler die Infrastruktur zerstören. Dazu gehört der Angriff auf Kraftwerke, Brücken, militärische Anlagen und andere wichtige Einrichtungen. Jeder Stützpunkt oder Bereich hat dabei bestimmte Gegenstände wie Propaganda-Lautsprecher, Luftabwehrgeschütze oder Benzintanks. Erst wenn alle in diesem Bereich zugeordneten Gegenstände zerstört sind, gilt dieser als zerstört. Umso mehr gezielte Angriffe auf Militärstützpunkte und Städte durchgeführt werden, umso mehr schwächt sich die militärische Macht der Regierung ab. Dieser Feature sorgt dafür, dass in den befreiten Bezirken kein Militär mehr aufhält.

Ein Spiel, das immer noch Spaß macht

Auch heute noch, Jahre nach seiner Veröffentlichung, macht Just Cause 2 immer noch Spaß. Die riesige, offene Welt und die Freiheit, die das Spiel bietet, sind zeitlos. Zwar haben neuere Spiele bessere Grafik und eine komplexere Physik, aber die pure Freude am Chaos, die Just Cause 2 bietet, ist nach wie vor unerreicht. Natürlich hatte Just Cause 2 auch seine Schwächen. Die Geschichte war eher dünn und diente hauptsächlich als Rahmen für das eigentliche Gameplay. Die künstliche Intelligenz der Gegner war oft fragwürdig und die Grafik hat mittlerweile etwas an Glanz verloren.

Die Grafik und die weite von Just Cause 2 überzeugt noch heute

Für seine Zeit war die Grafik von Just Cause 2 beeindruckend. Die Insel Panau war detailreich gestaltet und die Physiksimulation war für damalige Verhältnisse erstaunlich. Allerdings haben neuere Spiele die Messlatte höher gelegt. Die Performance von Just Cause 2 war im Allgemeinen solide, aber es konnte auf älteren Systemen zu Rucklern kommen, insbesondere in großen Städten oder bei vielen Explosionen gleichzeitig. Auch das war dann nach dem Studium ein Grund mehr für mich das Spiel mit meinem neuen High-End-Rechner nochmal auszuprobieren. Die Physikengine war ein wichtiger Bestandteil des Spiels und ermöglichte die beeindruckenden Zerstörungseffekte. Allerdings war sie nicht immer perfekt und es gab einige unrealistische Momente.

Vergleich mit den Nachfolgern

Just Cause 3 und 4 bauten auf dem Fundament von Just Cause 2 auf und erweiterten die Möglichkeiten noch weiter. Sie boten größere Spielwelten, mehr Fahrzeuge und eine noch komplexere Physik. Gekauft habe ich mir beide Teile in einem Steam-Sale. Allerdings wurde ich mit den Teilen nicht warm. Bspw. war die Manipulation des Wetters dann doch zu viel des Guten. Die Teile 3 & 4 konnten für mich einfach nicht die Magie des Originals einfangen.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=pbhPGQkAS4k

Ein Satz noch zur Modding-Community in Just Cause 2. Die Modding-Community hat Just Cause 2 zu einem echten Phänomen gemacht. Durch ihren Einsatz und ihre Kreativität hat sie das Spiel um Jahre über seinen ursprünglichen Release hinaus am Leben erhalten und es zu einem der beliebtesten Open-World-Spiele aller Zeiten gemacht. Persönlich habe ich vor allen die Multiplayer-Mods ausprobiert. Diese Mods ermöglichte es mehreren Spielern, gleichzeitig auf den Servern von Just Cause 2 zu spielen und gemeinsam Chaos anzurichten. Über Steam haben Modder eine unerschöpfliche Quelle an neuen Inhalten für Just Cause 2 bereitgestellt. Dazu gehören neue Missionen, Waffen, Fahrzeuge, Charaktere und sogar ganze Spielmodi.

Just Cause 2 war ein bahnbrechendes Spiel, das die Art und Weise, wie wir Open-World-Spiele sehen, für immer verändert hat. Die riesige, zerstörbare Spielwelt, die Freiheit des Spielers und die Möglichkeit zur nahezu unbegrenzten Kreativität machen das Spiel zu einem Klassiker. Auch wenn die Grafik mittlerweile etwas in die Jahre gekommen ist, ist Just Cause 2 immer noch ein Muss für jeden Fan von offenen Welten und Chaos. Insgesamt ist Just Cause 2 ein Spiel für mich, das seinen Platz in der Geschichte der Videospiele verdient hat. Es ist ein Spiel, das uns gezeigt hat, was möglich ist, wenn man den Spielern die Freiheit gibt, ihre eigene Geschichte zu schreiben.

Die Legacy von Just Cause 2 ist unbestritten. Das Spiel hat ein ganzes Genre geprägt und inspiriert Entwickler auf der ganzen Welt. Es ist unwahrscheinlich, dass wir jemals wieder ein Spiel sehen werden, das so völlig frei und chaotisch ist wie Just Cause 2. Dennoch wird das Erbe des Spiels weiterleben und zukünftige Open-World-Spiele beeinflussen.

Fabian
Fabian
Grillen ist mein Leben und ich gehe gerne mit meinem Hund Clea spazieren. Außerdem bin ich der Meinung das Kathargo zerstört werden muss.

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