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MUTE – Würdige Moon-Fortsetzung?

MUTE Postermotiv

2009 lieferte Regisseur Duncan Jones mit Moon ein Sci-Fi Werk ab, welches alle überraschte. Ein intelligentes Kammerspiel, welches fast völlig auf Effekte verzichtete und stattdessen geschickt das Sci-Fi Setting als Begrenzung eingesetzt hat.

Entsprechend überrascht waren seine nächsten beiden Filme: sowohl Source Code als auch Warcraft, die weit von dem Kritikererfolg entfernt waren. Aber damals schrieb man dies auch noch den großen Budgets dieser Filme zu.

Als er 2016 die Kooperation mit Netflix ankündigte und MUTE auch noch ein indirekter Nachfolger zu Moon sein sollte, zeichnete sich ein weiterer Kritiker-Liebling ab.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=ma8te7ywEio

Leider stehen bis dato die Netflix-Filme deutlich im Schatten ihren großen Serien-Vorbilder. Denn während der Streaming-Dienst mit Narcos, Stranger Things oder 13 Reasons Why (“Tote Mädchen lügen nicht” bei uns) Erfolge feiert, werden Filme wie Bright, The Cloverfield Paradox oder War Machine eher in der Luft zerrissen.

Entsprechend hoch sind dann auch die Erwartungen, die man Filmen wie MUTE entgegenbringt und entsprechend oft ist dann auch die Fallhöhe, obwohl die oben genannten Beispiele nicht wirklich abgrundtief schlechte Filme sind.

Leo ist der stumme Protagonis

Doch was ist MUTE? Wer den Trailer gesehen hat, hat dank der Farben schon etwas Bladerunner-Vibes spüren können. Tatsächlich ist das auch die große Vorlage. Im Berlin der Zukunft arbeitet der stumme Kellner Leo in einem der recht schäbigen Nachtclubs, dank seiner Freundin, die Kellnerin Naadirah. Als die jedoch überraschend verschwindet, zerbricht eine Welt für ihn und er nimmt alles in Kauf, um seine Liebe wiederzufinden.

Das alles hört sich wirklich spannend an und mit Alexander Skarsgård (True Blood, Big Little Lies) als Leo, Paul Rudd (Ant-Man) als abgewrackter Militär-Arzt Cactus, oder Justin Theroux (The Leftovers) als Cactus Freund Duck hat man auch einen begabten Cast zur Hand.

Paul Rudd kennt man ohne Schnauzer aus Ant-Man

Nur leider nutzt der Film dies alles so gut wie nicht. Die Geschichte wird so schleppend erzählt, verliert sich immer wieder in plötzlich auftauchenden Nebengeschichten, die mit der eigentlich Handlung auch kaum etwas zu tun haben, und bietet sogar einige Szenen, die nur eingefügt wurden, um sich an den Sets zu ergötzen.

Letzteres ist auch der beste Part des Films. Das heruntergekommene Cyberpunk-Berlin passt zu der angestrebten Dystopie am Besten. Sogar eine Spur besser als Bladerunner gelingt die Verbindung bekannter Elemente wie Fast-Food-Restaurants + Zustelldrohnen, oder Stripclub + Roboter-Tänzer.

das Design zählt zu den Highlights

Neben der schlecht geschriebenen Geschichte ziehen dann aber auch noch die Schauspieler den Film runter. Denn wo die anderen Netflix-Produktionen oft mit den Talenten von Will Smith oder Daniel Brühl manche Schwächen wieder wettmachen, erscheinen hier alle recht hölzern, was vor allem in Kombination mit dem Drehbuch teils fatal ist.

So wird Cactus zum Beispiel im Film selbst als Arsch beschrieben, jedoch erklärt weder die Handlung seine Beweggründe noch überzeugt Rudd in dessen Darstellung. Man ist nach einiger Zeit einfach nur genervt. Beim stummen Leo ist es sogar noch schlimmer. Er wirkt den ganzen Film durchgehend schwierig und kann nie richtig Sympathiepunkte sammeln und kann sein Handeln selten wirklich nachvollziehen.

So schön hätte es sein können: Gefeierter Regisseur, interessantes Setting & gute Schauspieler. Doch ich musste mich zwingen, den Film bis zum Schluss zu sehen. Schade, denn an sich kann ich den Netflix-Filmen immer etwas Positives abgewinnen, nur hier fiel es mir echt (zu) schwer.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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