SpielBar #88 – Loki – Der Gott des Schabernacks auf Disney+
23. Juni 2021
Astro’s Playroom – eine kleine Liebeserklärung
5. Juli 2021
SpielBar #88 – Loki – Der Gott des Schabernacks auf Disney+
23. Juni 2021
Astro’s Playroom – eine kleine Liebeserklärung
5. Juli 2021

Ratchet & Clank: Rift Apart – Review

Insomniac Games ist seit 2018 unaufhaltsam und liefert den dritten AAA-Titel in drei Jahren ab. Marvel’s Spider-Man Miles Morales war ein tolles Erlebnis, der weiterhin für mich vieles besser machte, als das Original in 2018. Nun liefert Insomniac Games einen reinen PS5-Titel mit Ratchet & Clank: Rift Apart ab, welches uns eine Kostprobe gibt, wie Game Design sich in den kommenden Jahren ändern könnte. Die Ratchet & Clank-IP ist Sonys Nischen-IP, die zwar seit der PS2-Ära existiert, dennoch nie weltweite Aufmerksamkeit generieren konnte. Doch mit Rift Apart bringt Insomniac Games die IP nicht nur auf eine neue Ebene, sondern zeigt warum das Studio so unglaublich talentiert ist.

Ratchet & Clank: Rift Apart ist eine Fortsetzung und der Spieler braucht im Grunde genommen nicht viel an Vorkenntnissen. Mit neuen Charakteren, und einigen Rückkehrern, bietet Insomniac Games genau die Balance an, die sowohl Neueinsteiger als auch Kenner der Serie brauchen. In Rift Apart geraten die Dimensionen ins Schwanken und Ratchet ist weiterhin auf der Suche nach seiner Spezies. Rivet, ein neuer Lombax, in einer alternativen Welt, lernt Clank kennen und kämpfen zusammen, um sich wieder mit Ratchet treffen zu können. Rivet ist eine tolle Bereicherung und der Spieler wird sie schnell ins Herzen einschließen. Insomniacs Storytelling überzeugt und liefert eine unterhaltsame Geschichte, mit einem ordentlichen Pacing, welches den Spieler zu keiner Zeit langweilen wird. Es ist ein Spagat zwischen einem eher erwachsenen Storytelling, aber auch an ein jüngeres Publikum gerichtet, doch es wird nie zu kitschig oder albern. Es bleibt witzig, versucht den Spieler stetig zu unterhalten und eine schöne Geschichte zu erzählen, die neue Helden einbindet.

Gameplaytechnisch ist Rift Apart den Kennern der Serie vertraut, und eventuell wirkt es zwar nicht innovativ, oder erfindet das Rad neu, Insomniac experimentiert hier nicht wirklich, sondern versucht es zu erweitern. Ratchet wird mit einer sehr großen Auswahl an Waffen ausgestattet, wovon die meisten wirklich sich neu anfühlen und extrem gut designt worden sind. Waffen wie ein Granatwerfer, eine Elektrowaffe und selbst eine MG, geben dem Spieler eine großartige Palette. Es gibt zum Ende sogar einige Überraschungen – Insomniac hat hier wirklich kein Copy-Paste-Arbeit geleistet und die meisten Waffen fühlen sich einzigartig an. Mit den gewöhnlichen Bolts kauft man sich neue Waffen oder upgradet sie. Das Upgrade-System schaltet permanente Perks für Waffen frei oder verbessert sie generell.

Der Spieler kann in der Welt blaue Kristalle sammeln, die diese Upgrades freischalten. Die Levels sind recht linear. Es gibt einige Hubs, die eher weitläufig sind, mit optionalen Quests. Im Trailer sah man bereits, dass Rivet und Ratchet auf Schienen durch Dimensionen gleiten. Das ist zwar auch hier möglich, dennoch hat Insomniac die Dimensionswechsel recht statisch gestaltet. Die sind leider komplett gescriptet und der Spieler kann, bspw. In einem Bosskampf, nicht die Dimension wechseln, die man möchte oder dies zufällig geschieht. Selbstverständlich sind die Dimensionen beeindruckend und wirklich stark, wie innerhalb von einer Sekunde, eine komplett neue Welt dem Spieler präsentiert wird, dennoch merkt man, dass es hier limitiert ist.

Das Gameplay-Prinzip bleibt daher eher identisch zu den vergangenen Spielen. Ratchet/Rivet ballern sich durch die Levels durch, treffen auf verschiedene Gegner und erkunden die exotischen Welten. Es gibt neun Planeten im Spiel und sie unterscheiden sich und wirken immer frisch. Ein interessanter Ansatz ist auch, dass ihr auf manchen Planeten auf bestimmte Kristallen einschlagen könnt, und somit die Dimension wechseln. Das ist wirklich beeindruckend, wie schnell eine alternative Version dem Spieler dargestellt wird. Ratchet und Rivet steuern sich unglaublich flüssig und genau. Die Waffen fühlen sich dank dem Dualsense sehr wuchtig an. Es gibt zudem kleine Rätsel, die mit Clank gelöst werden müssen.

Ich bin kein großer Fan von Rätseln, doch diese sind wirklich klug gelöst worden und halten den Spieler nie zu lange auf. Insgesamt ist es recht abwechslungsreich; Insomniac wechselt durch Erkunden, Baller-Passagen und cineastischen Cutscenes und Storytelling. Die Story geht ca. zehn Stunden, wollt ihr auch noch die Platin und die optionalen Quests, so landet ihr bei ca. 15 Stunden. Die Frage ist aber, sind die 80€ dafür gerechtfertigt? Ich finde, man sollte niemals den Stunden an Content mit dem Preis vergleichen. Rift Apart ist eines der Spiele, die von vorne hin klug designt worden, dem Spieler eine sehr hohe Qualität bieten und auf pure Unterhaltung aus sind. Ein Spiel, was nur sehr wenig falsch macht.

Der technische Aspekt, ist der Punkt, der dieses Spiel zu einem visuellen Prachtstück katapultiert. Rift Apart sieht wie ein Pixar-Film in Motion aus. Die grafische Dichte kann man von einem Disney Animationsfilm nicht unterscheiden. Die Charaktermodelle sind äußerst detailreich, einzelne Härchen können mit den Augen gesehen werden, die Umgebungen trotzen vor Details und wirken hoch qualitativ. Die Animationen sind wie gewohnt überaus gut, die Lichteffekte grandios und die Partikeleffekte einfach eine Augenweide – Insomniac Games holt hier einiges aus der PS5 raus und kann definitiv eines der schönsten Titel präsentieren. Auf der PS5 bietet das Spiel euch drei Modi an:

  • einem 4k nativen mit 30 FPS und
  • Ray Tracing, Performance-Modus mit etwas weniger als 2160p, dafür mit 60 FPS aber ohne Ray Tracing und
  • einen Performance RT-Modus, der euch 60 FPS und Ray Tracing anbietet.

Ich habe mich hauptsächlich auf Fidelity und Performance RT konzentriert und in den ersten zwei Stunden beide Modi immer wieder gewechselt. Machen euch 30 FPS nicht viel aus, dann testet diesen Modus, doch wie Insomniac es geschafft hat, einen Performance-Modus mit Ray Tracing, 60 FPS und einer sehr guten Auflösung, die sich nicht allzu sehr von Fidelity unterscheidet, kann ich mir nicht erklären – das ist grandiose Arbeit! Das Ray Tracing ist hier die beste Implementierung, die ich bisher auf Konsole gesehen habe. Oberflächen werden reflektiert, Lichteffekte werfen ihre Strahlen auf die verschiedensten Objekte ab und es sieht einfach grandios aus!

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=55PRv_e00wc

Die Dualsense-Features sind toll, viele Waffen fühlen sich unterschiedlich an. Bspw. Bei einer Schrotflinte, wenn ihr die R2-Taste halbdurchdrückt, dann feuert man nur eine Kugel ab. Drückt ihr durch, kommen alle Patronen raus. Das 3D Audio-Feature hat mir ebenfalls gefallen, hört sich mit Headsets ziemlich gut an. Die Ladezeiten sind Next Gen würdig und sind in meinen Augen instant. Die Dimensionenwechsel sind durchaus überzeugend, und Insomniac demonstriert es so hervorragend, wie sie es bisher vorgestellt haben. Es ist ein visuelles Meisterwerk, die Cutscenes sind sehr hochwertig und man kann bereits in der ersten Stunde merken, welch ein hochqualitatives Produkt die Entwickler hier auf die Beine gestellt haben.

Ratchet & Clank: Rift Apart ist das erste wahre Next Gen-Spiel und zeigt, wozu die PS5 imstande ist. Insomniac Games präsentiert ein sehr unterhaltsames Abenteuer, mit bemerkenswerten Charakteren, Momenten und tollem Gameplay. Ja, es erfindet das Rad nicht neu oder experimentiert allzu viel, dennoch passt alles hier. Rivet ist eine große Bereicherung, die Waffen sind fantastisch und der Spieler kann sich austoben und generell der Qualitätsgrad ist immens hoch. Ich kam in das Spiel mit hohen Erwartungen und wurde keineswegs enttäuscht – in keinem Aspekt. Rift Apart ist in meinen Augen definitiv ein Muss für alle PS5-Besitzer.

Man muss die vorigen Games nicht ausprobiert haben. Neueinsteiger werden hier definitiv ihren Spaß haben. Ratchet & Clank: Rift Apart ist für mich mein GOTY – und ich muss nicht mal die anderen bereits veröffentlichten Games hiermit vergleichen. Wie aber Insomniac Games innerhalb von drei Jahren drei GOTY-Kandidaten raushauen kann, ist mir ein Rätsel. Dieses Studio hat einen Lauf und ich kann mir nicht denken, was sie als nächsten vorhaben und ich hoffe wirklich, dass Ratchet, Clank und Rivet weiterhin in ihren Plänen eine Rolle spielen. (Downloadcode von SIE bereitgestellt)

Olu
Olu
Ich zocke im Grunde genommen nahezu alles, Ausnahme sind eher MMOs und Fighting Games. Ganz großer Fan von Sonys 1st-Party-Spielen!

2 Comments

  1. Ben sagt:

    Hallo ein sehr schöner Beitrag ich mag das Spiel sehr da man so viel Abwechslung bittet und so viel Spaß macht und wenn man die Grafik so gut Aussicht dann macht es noch mehr Spaß zu spielen freu mich schon drauf.

  2. Marco sagt:

    Vielen lieben Dank für deinen Kommentar Ben! Ich selbst habe es auch noch nicht spielen können, bin aber auch schon mächtig gespannt darauf!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.