SpielBar #62 – Film und Serienecke – der 2. Versuch mit The Hunt, Die Diva, Ted Lasso und einem aufgebrachten Fabian
19. Oktober 2020SpielBar #63 – Die Apple Keynote – Hi, Speed
24. Oktober 2020Swamp Thing – you make everything groovy, wild thing
Seit dem 25.10.20 wird hierzulande via Sky die neue Serie Swamp Thing aus dem Hause DC ausgestrahlt. Im sumpfigen und düsteren Marais, Louisiana, wütet die “grüne Grippe” wie sie unter den Bewohnern der Kleinstadt genannt wird. So führt es die Wissenschaftlerin Dr. Abby Arcane zurück in ihre Heimat. Gewünscht hat Sie es sich persönlich nicht an den Ort ihrer Kindheit zurückzukehren, aber im Auftrag des Seuchenschutzes wurde Sie von den US-Behörden dazu aufgefordert nach dem Rechten zusehen und der Gefahr Einhalt zu gebieten. Schnell wird klar: Irgendwas läuft hier nicht richtig und der Sumpf scheint seine eigenen Gesetze zu schreiben. So finden Abby und Alec, Biologe, zusammen und gehen der unbekannten Krankheit gemeinsam auf die Spur. Alec selbst ist schon etwas länger vor Ort und weiht Abby somit in das ein oder andere Geheimnis ein.
Das Ding aus dem Sumpf, wie wir es hierzulande kennen, ist nicht die erste Adaption in dieser Form. Eine Serie Anfang der 90er mit 3 Staffeln und ein Film von 1982 waren halt … okay. Der Neustart hingegen kommt bei Fans und Kritikern sehr gut an! Umso verwunderlicher das bereits nach der 1. Staffel Schluss sein soll und die geplanten 13 Episoden auf 10 gekürzt wurden. Hintergründe dafür gibt es verschiedene – leider keine konkreten.
Ich habe bisher die ersten vier Folgen gesehen und kann den Eindruck einer guten Serie bestätigen, auch wenn es hier und da durchaus hakt. Was mir aber besonders gut gefällt ist die Atmosphäre und der nicht zu übertriebene Einsatz von CGI. Denn das sympathische grüne Monster aus den tiefen des Sumpfes sieht fantastisch aus! Und das ganz ohne Effekte aus dem Computer. Auch in anderen Momenten weiß das Design von Monstern und Ekel zu überzeugen – daher an dieser Stelle ein Lob an die Künstler und Menschen hinter der Kamera! Wer mag folgt dem Link und bekommt so einen kleinen Einblick in die Arbeit von FracturedFX Inc..
Die Welt passt also, der Thriller/Horror ebenfalls, die Dialoge fand ich auch gut ins deutsche übersetzt und selbst die Schauspieler schlüpften glaubhaft in ihre Rollen. Leider stoß mir innerhalb der ersten 4 Episoden doch das ein oder andere etwas auf. Zum einen folgendes: Unbekannte Krankheit. Bereits infizierte Patienten liegen im Krankenhaus und sind isoliert. Soweit so gut und normal. Übertragungswege sind noch nicht erforscht, dennoch stolziert die ein oder andere Person ohne Atemschutzmaske zu den Patienten oder entfernt diese kurze Zeit später, während kranker Patient und medizinisches Personal eng aufeinanderhocken. Okay?! Ich könnte ja vielleicht noch beide Augen zudrücken, wenn vorher nicht groß rumposaunt wurde: “Unter meiner Leitung steckt sich hier niemand an.” Ich sage euch jetzt schon mal – der Schuss geht nach hinten los. Welch’ Überraschung!
Der 2. Punkt der mir nicht gut gefiel: Die Serie oder viel mehr die 1. Staffel hat es ziemlich eilig und dabei habe ich erst 4 Folgen gesehen. Das mag natürlich auch daran liegen das es nun nur noch 10 statt 13 Folgen sind. Aber das Mysterium rund um das grüne Wesen hätte meiner Meinung nach deutlich länger hinterm Vorhang gehalten werden müssen. Der fällt nämlich ziemlich schnell und währenddessen werden gleich noch weitere Fässer mit anderen Handlungsstränge und weiteren Gefahren aufgemacht. Puh. Muss nicht sein und finde ich eben sehr, sehr schade. So verliert das Sumpfmonster schnell seinen Reiz, die Faszination und die Gefahr, wenn es dich mit seinen tiefroten Augen anstarrt.
Trotz der doch zwei schwerwiegenden Punkte die ich zu kritisieren habe, werde ich mir die restlichen 6 Folgen anschauen und bin auf’s Finale gespannt! Bisher kann ich es mir nicht erklären, rein aus Sicht als Konsument, denn ein gutes Produkt scheint es geworden zu sein, wieso das Projekt nach der 1. Staffel bereits wieder eingsumpft wurde. Aber wie wir bereits seit einigen Jahren wissen: DC hat leider oft das Problem seine großartigen Comics vernünftig auf die Leinwand oder ins Wohnzimmer zu bringen. Dabei ist das Potenzial so gewaltig und es gibt genügend positive Beispiele!