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19. April 2020Tales from the Loop – Was passiert hier?
Im US Bundestaat Ohio liegt ein kleiner Ort namens Mercer. Inmitten der 1980er-Jahre leben die Menschen ihr Leben und gehen den alltäglichen Dingen nach. Zumindest für gewöhnlich. Für den Zuschauer wird jedoch schnell klar – die 80er die wir kennen, sehen dort aber ganz anders aus. Zum Teil besitzen Menschen futuristisch Zeugs, was wir heutzutage nicht besitzen und gar nicht in die Epoche passt und auf der anderen Seite sind es dann doch genau die legendären 80er. Alles seltsam und gewöhnungsbedürftig. Das alles hängt vor allem mit folgender Einrichtung zusammen: Mercer Center for Experimental Physics, kurz MCEP oder The Loop genannt. Doch warum?
Die Stadtbewohner, die über “The Loop” leben, einer Maschine, die gebaut wurde, um die Geheimnisse des Universums zu entschlüsseln und zu erforschen, erleben Dinge, die zuvor dem Bereich der Science-Fiction zugeordnet waren.
Genau darum. Aufmerksam wurde ich auf die von Amazon produzierte Serie durch ein Video in dem der Titel lautete: Das macht “Tales from the Loop” besser als “Stranger Things”. Eh okay? Wieso habe ich davon noch nichts mitbekommen und was soll daran besser sein?! So kam es also und ich kann gleich vorweg sagen: Keine Ahnung woher der Vergleich mit Stranger Things rührt, gefunden habe ich nichts vergleichbares. Warum die Serie aber dennoch fantastisch ist versuche ich euch in den nächsten Absätzen zu erklären.
Denn Tales from the Loop ist für alle Freunde die a) Science-Fiction mögen und b) auch dann noch einer Serie zugetan sind, die auf wenig Action und Spektakel in Form von Explosionen und Co. setzt. Als Grundlage der ganzen Atmosphäre dienen vor allem die Werke vom schwedischen Künstler Simon Stålenhag – der wunderschöne Landschaften mit futuristischen Gebäuden, Maschinen und Co. kreiert. Sucht einfach mal mit seinem Namen in der Suchmaschine eures Vertrauens, die Bilder sind großartig! So verhält es sich im übrigen auch mit der Serie selbst. Die Serie schafft es mit jeder Folge, 8 an der Zahl, eine melancholische und mitunter sehr schwermütige Stimmung zu erzeugen. Das wird nicht jedem gefallen und mancher auch als langatmig empfinden – im Gegensatz zu mir – aber ich mochte die ruhige Herangehensweise und die schönen und gut ausgearbeiteten Charaktere.
So erzählt fast jede Episode von einem anderen Schicksal und hier und da gibt es mehr als nur Überschneidungen, die wiederum Auswirkungen auf das Leben im beschaulichen und sehr amerikanisch typischen Mercer haben. So reisen Menschen in der Zeit, halten selbige über Monate an, tauschen Körper und Seele und erleben noch ganz andere außergewöhnliche und seltsame Dinge. Mit den durchaus krassen Konsequenzen ist fortan an zu leben und zählt für mich zu einem der wohl größten Pluspunkte der Serie. Ein weiterer Pluspunkt ist dieses riesengroße Mysterium um diese Maschine selbst. Was zur Hölle ist da eigentlich los und was machen die Wissenschaftler dort die ganze Zeit? Warum und wieso?
Den Spannungsbogen für mich auf Anschlag und mit einem sehr guten Taktgefühl der einzelnen Geschichten, entwickelte sich auch durch die Bilder eine ganz einzigartige Welt, die ich so vorher noch nie gesehen und erleben durfte. Allein technisch hakt es an manchen Stellen und mitunter sehen die Roboter etwas zu sehr nach CGI aus, das riss mich durchaus wieder etwas raus und störte. Daran lässt sich aber arbeiten und ich erhoffe mir in der Fortsetzung dort noch einen Sprung nach vorne – bisher ist noch nichts bekannt ob es grünes Licht für eine 2. Staffel gibt. Ich würde es mir wünschen!
Spoiler habe ich wie immer versucht zu vermeiden, gerade bei einer Serie wie dieser wäre es euch gegenüber nicht fair. Tut euch aber selbst den Gefallen und fallt nicht wie ich auf den Vergleich mit Stranger Things rein, das ist in meinen Augen absoluter Quatsch! Im Gegensatz zur Serie selbst und das möchte ich nochmal betonen! Wer auf intelligenten Science-Fiction abfährt, dazu noch eine ordentliche Prise Drama und Mystery verträgt, dem lege ich Tales from the Loop wärmstens ans Herz!