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Ehrlich gesagt habe ich absolut gar keine Ahnung warum ich mir die bisher beiden erschienenen Staffeln auf Netflix zu Formel 1 – Drive to Survive angeschaut habe. Denn ich bin mittlerweile soweit weg von dem Zirkus, wie man nur wohl sein kann. Früher saß ich tatsächlich sonntags mit meinem Papa vor dem TV als die schnellen Flitzer Runde für Runde über die Pisten bretterten. Spektakel, Wahnsinn und das große Geld. Als Kind war ich durchaus Fan und war begeistert! Michael Schumacher vs. Damon Hill. Der furchtbare Unfall von Ayrton Senna. Und vieles, vieles mehr. Mit den Jahren verflog dieser Enthusiasmus aber immer mehr und verschwand irgendwann vollständig. Schuld daran waren mitunter die irrwitzigen Regeländerungen und Beschränkungen der Fahrer. Nun, egal … irgendwann zum Abendbrot bin ich dann doch angefangen. Ich dachte leichte Kost zur warmen Mahlzeit kann nicht schaden?! 

Während mit der 2. Staffel auch die großen Teams wie Ferrari und Mercedes exklusive Eindrücke und Einblicke hinter die Kulissen gewähren, sind es vor allem die kleineren Teams die Tür und Tore öffnen. Definitiv interessant und einer der größten Pluspunkte der Serie überhaupt! Nur was dort vor der Kamera manchmal für eine Sorte Mensch steht, wirft mir immer wieder dicke Fragezeichen vor die Stirn. Da wird ständig vom “Team” gesprochen und kommuniziert wie wichtig der Zusammenhalt ist und das es auf alle ankommt – aber im Grunde ist es die ultimative One-Man-Show. Mit der dicken Yacht noch kurz vorm Großen Preis von Monaco ein paar Runden drehen und spätestens dann weißt du wo du angekommen bist. Klingt so als wäre ich neidisch? Wenn ich jetzt “nö” sage glaubt mir aber wohl auch keiner.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=xcf8o4hCtSA

Ich bin nicht so naiv und dumm um zu verstehen das gerade diese Sportart einfach eine unglaubliche Durchsetzungskraft fordert – denn es gibt nun einfach wenig Startplätze in der höchsten “Spielklasse” und man braucht ziemlich spitze Ellenbogen um irgendwann in einem Formel 1 Boliden sitzen zu dürfen. Erschrocken und angewidert war ich dennoch oft genug. Sehr häufig dann wenn über Teamkollegen gesprochen wird, oder der Team-Manager mit den Fahrern ins Gericht ging oder eben der Fahrer sprichwörtlich auf der Strecke blieb, weil die Crew menschliche Fehler verursachte. Das fand ich nicht schön – muss ich auch nicht schön finden. Aber gerade dann hatte ich immer meine Schwierigkeiten hinter die Aussagen zu schauen.

Zudem habe ich mich oft gefragt ob die Fahrer, Verantwortlichen oder wer auch immer sich dort zu Wort meldete so gesehen werden möchte? Also sind die wirklich so arrogant und egoistisch – oder schubste das Produktionsteam die ein oder andere Person ungewollt unschön ins Rampenlicht? Es ist durchaus im Netz zu lesen das der ein oder andere unzufrieden mit der Darstellung seiner Person ist … auf der anderen Seite wurde mit Sicherheit auch niemand dazu getrieben Aussage X oder Y zu tätigen. Ganz nach dem Motto von diversen RTL II Produktion: “Für ‘nen Hunni sei mal richtig kacke und rotze über irgendjemanden ab! Uns egal.” Ehm … ne.

Für Fans die mit der Materie deutlich vertrauter sind und dem Rennzirkus noch wohlgesonnen gegenüber stehen ist die Produktion von Netflix mit Sicherheit Sehenswert und mehr als interessant. Für mich waren es manchmal Abgründe. Vermutlich werde ich mir aber auch die 3. Staffel geben, einfach um zu schauen ob ich noch normal ticke. 

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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