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Trepang2 – Bleihaltige Seegurke nach Art des Hauses im Review

Bevor ihr ewig rätselt oder Master Google bemüht: „Trepang“ ist eine Zubereitungsform für Seegurken im asiatischen Raum. Was denn sonst? Und nachdem dies geklärt ist, können wir uns auch schon dem gleichnamigen Spiel widmen.

Im Jahre 2016 veröffentlichte Wilson Chung eine Demo auf Steam, die bereits erkennen ließ, was hinter dem Projekt Trepang2 steckte: ein knackiger Shooter mit starker Orientierung an Spielen der F.E.A.R-Reihe (ein Horror-Shooter von Monolith Software, in dem ihr als Söldner einer Spezialeinheit durch dunkle Bürogebäude schleicht und dort sowohl gegen Geistermädchen als auch gegen feindliche Einheiten kämpft, das Ganze mit allerlei gruseligen Elementen garniert). Auch ich hatte damals die Demo kurz auf Steam gespielt und auch wenn mein Laptop nicht in der Lage war, das Spiel in guter Qualität darzustellen, so reichte es doch, um eine Ahnung davon zu bekommen, dass da ein richtig cooler Shooter in der Entwicklung war.

Aus der Demo von Trepang2 ist nun ein vollständiges Spiel geworden, welches endlich auch für den Konsolenmarkt erhältlich ist. Nahezu unglaublich ist, dass das Spiel von nur zwei (!) Personen programmiert wurde und im Grunde ein Hobbyprojekt war. Entwickelt von Trepang Studios und gepublished von Team 17. Trepang2 ist pure Action und Adrenalin! Ihr seid mit eurem genetisch verbesserten Söldner unterwegs und befreit euch zunächst einmal selbst aus einer misslichen Lage, d. h. ihr schnappt euch eine Waffe und ab geht’s.

In fünf verschiedenen Haupt-  und Nebenmissionen werdet ihr rund um die Welt geschickt, um gegen eine böse Firma anzutreten und deren Machenschaften zu unterbinden. Dahinter steckt natürlich ein großes Mysterium, was ich euch hier nicht verraten werde. Die Story ist tatsächlich ganz nett gemacht, aber ehrlich gesagt: Für die Story sind wir nicht hier.

Man merkt dem Spiel sehr positiv an, dass die Entwickler ihren Fokus auf das Gameplay gelegt haben. Die Geschwindigkeit und der Flow passen einfach, auch das Gunplay ist gut. Nutzt ihr eure Waffen im Akimbo-Stil und ballert in Zeitlupe à la John Woo auf die Gegnerhorden, so macht ihr John Wick alle Ehre. Ein ähnliches Spielgefühl hatte ich das letzte Mal bei Doom Eternal, welches ein ähnliches Konzept hatte. Das Waffen-Arsenal ist eher bekannt als innovativ: Von Pistolen und Shotguns über Assault Rifles bis hin zum guten Grenade Launcher sind die absoluten Klassiker des FPS-Genres mit dabei.

Diese könnt ihr mit Waffen-Upgrades eurem Spielstil anpassen. Wie in F.E.A.R oder Max Payne gibt es eine Zeitlupenfunktion und wie bei Crysis eine Unsichtbarkeitsfunktion, die beide zeitlich limitiert sind – passt also auf und benutzt sie am besten nur gezielt. Shooter-typisch gibt es auch einen eigenen Kill Room, in dem die Gegner fleißig spawnen und ihr alles geben müsst, um euch derer zu entledigen.

Die Missionen selbst haben viel Atmosphäre. Die Schauplätze reichen von normalen Bürogebäuden, wo ihr des Nachts durch die Gänge schleicht, begleitet von den Rufen der gegnerischen Einheiten, über gruselige Segmente in der Kanalisation bis hin zu einem von Kultisten besetzten britischen Schloss, welches beinahe Resident-Evil-Feeling auslöst. Der unterlegte Sound ist grandios und mit Kopfhörern hauen Heavy-Metal-Tracks euren Adrenalinspiegel bis zum Limit. Und auch optisch ist das Spiel gut gelungen.

Das Design profitiert u. a. von zahlreichen Partikeleffekten und zerstörbaren Umgebungen. Waren Doom und F.E.A.R berüchtigt nicht nur für ihr gutes Gameplay, sondern auch für ihren Blutgehalt, so kann Trepang2 locker mithalten. Es erwartet euch ein Feuerwerk des Splatters, Gegner werden hier komplett in ihre Einzelteile zerlegt und am Ende einer Mission habt ihr das Gefühl, ein Mopp wird hier nicht reichen.

Die Controller-Steuerung funktioniert 1A, geschossen wird aus der Hüfte und nicht auf Kimme und Korn, was nach hunderten Stunden Call of Duty tatsächlich eine Umgewöhnung erforderte. Trepang2 ist übrigens ein reiner Singleplayer-Titel, besitzt keinen Multiplayer-Modus und braucht diesen auch nicht. Auf der Xbox Series X läuft das Spiel butterweich und Bug-frei, ohne Ruckler und Abstürze, besser als so mancher Triple-A-Titel.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=-ySZHEe-W6k

Mit Trepang2 ist einem sehr kleinen Team ein absoluter Hit gelungen. Ich hatte zunächst befürchtet, dass der Titel exklusiv für den PC erscheinen würde, denn oft sind Shooter auf dem PC einfach besser zu spielen. Glücklicherweise hat man sich aber dazu entschieden, eine Konsolenfassung anzubieten. Trotz der Anlehnung an F.E.A.R. ist das Game viel mehr als nur ein liebloser Klon eines alten Spiels. Es spielt sich gut, ist flott, hat eine gute Optik und einen genialen Sound.

Wer gutes Shooter-Gameplay mag und von Action nicht genug bekommen kann, der ist bei diesem Titel genau richtig. Ein bisschen oldschool, aber auch irgendwo frisch mit einer kleinen Hommage an ältere Spiele ist Trepang2 für mich einer der Toptitel in diesem Spieljahr. Das Game gibt es für 40 € auf der XBOX und auch PS5. Eine absolute Kaufempfehlung! / Der Downloadcode wurde uns freundlicherweise bereitgestellt.

Dan
Dan
Ich kenne sämtliche Charaktere aller King of Fighters-Teile und ich kann bis heute die Komplettlösung von Monkey Island aus dem Gedächtnis abrufen.

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