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Im dritten Jahr der PS5 bringt Insomniac Games sein drittes Spiel raus – Marvel’s Spider-Man 2. Der Erste Titel war in vielerlei Hinsicht ein sehr gutes Spiel, aber die Schwächen waren klar definiert: schwache Stealth-Missionen, belanglose Nebenmissionen und ein Combat, was nicht allzu viel Tiefe besaß. Nicht nur hat Insomniac Games alle Schwächen des ersten Spiels beseitigt, sie haben durchaus alle Aspekte im Spiel weiter nach vorne gepusht.
Rein von einem persönlichen Standpunkt aus, könnten meine Erwartungen in Bezug auf Venom hier nicht höher gewesen sein. Die Darstellung von Venom war für mich sehr wichtig und hier war der Grat für Insomniac sehr schmal, ob man komplett auf die Schnauze fällt oder etwas einzigartiges auf die Beine stellt. So oder so, Erwartungen waren definitiv vorhanden! Die Geschichte knüpft direkt an Miles Morales an, was ein Launchtitel für die PS5 war. Das Sequel fängt bereits bombastisch an, erinnert mich stark an die originale Spider-Man-Filmtrilogie. Jedoch merke ich, dass Insomniac Games sich mit der Story etwas spezialisiert hat.
Im Fokus stehen beide Spinnenmänner, die nicht nur ihren Pflichten als Superheld angehen, sondern auch ihr privates Umfeld haben. Sie tragen ihr eigenes Päckchen mit Sorgen und Problemen – und so versuchen Peter und Miles ihre Leben irgendwie zu balancieren. Insomniac hat schöne zwischenmenschliche Momente eingebaut, die weit über einem Superheldenspiel hinauslaufen. Das gefällt mir! Zudem haben sie auch eine tolle Balance zwischen Peter-und-Miles-Only-Missionen und gemeinsame Momente kreiert. Dass Venom einen Stellenwert im Spiel hat, war klar, dennoch wird die erste Hälfte des Spiels von Kraven dominiert, der für mich gut gelungen ist. Kraven hat seine eigene Persönlichkeit, Hintergrundinfos und kommt mit interessanter Lore.
Venoms Auftritt geht unter die Haut und seine überwältigende Präsenz lässt nie nach. Insomniac hat Venom nie zu oft genutzt, oder ihn zu häufig präsentiert – es ist eher im Gegenteil. Es fühlte sich jedes Mal nach einem Highlight an. Haben Sie also Venom gut eingebaut? Ich glaube Insomniac hat hier genau gewusst was Sie wollten und was die Spieler sehen wollen. Venom ist absolut furchteinflößend und das auch dank des Schauspielers, dessen Stimme komplett unter die Haut geht. Venom ist brutaler als Kraven, strotzt vor Energie und präsentiert sich so furchteinflößend wie nur möglich. Auch der Spielverlauf wird nie weniger interessant.
Was mir ebenfalls sehr gefallen hat, war der Einfluss des Symbiontenanzug auf Peter. Peter ändert sich; sein Ton ändert sich, seine Verhaltensweise gegenüber seinem Umfeld und der ganze Einfluss des Symbionten fühlt sich wirklich so an, als würde es seinen Eindruck hinterlassen und Peter wirklich grundlegend ändern.
Die Story generell hat mir wirklich gut gefallen. Es gab einige Punkte am Anfang, bis zum ersten Drittel, die sich für mich etwas zu forciert angefühlt haben, das könnte aber auch am flotten Pacing liegen, denn die Hauptstory allein kann man in 15 Stunden abschließen. Für wirklich alles braucht ihr ca. 25 Stunden.
Im Gameplay hat sich nicht viel verändert, warum auch, wenn es ganz gut funktioniert?! Das Combat wurde vertieft und die Symbiontenkräfte geben dem Ganzen einen tollen Push und fühlen sich sehr wuchtig und spaßig an. Es gibt zudem einen Parier-Button, der definitiv nützlich ist, da das Combat meiner Meinung nach etwas herausfordernder als im ersten Teil ist. Die Nebenmissionen sind ganz in Ordnung. Was mir gefallen hat sind auch einige Zwischenmenschliche Missionen, die mal zur Abwechslung ganz gut sind. Rein von der Inszenierung und Präsentation ist das wirklich große Klasse, insbesondere wie qualitativ das Ganze dargestellt wird!
Der technische Aspekt ist, wie zu erwarten, auf einem sehr hohen Niveau. Animationen sind auf dem höchsten Niveau, Asset-Qualität ist fantastisch, Lichteffekte gefallen mir sehr und die Straßen von New York sind deutlich voller und dichter. Leider ist ein dynamischer Tag-Nacht-Wechsel weiterhin nicht möglich und kurioserweise kann man nach Abschluss der Story die Tageszeit nicht ändern, was in den vorigen Titeln doch möglich war.
Das Spiel bietet zudem drei Grafikoptionen an, alle mit aktiviertem Ray Tracing: 30-, 40- und 60-FPS. Auch hier ist der 40-FPS-Modus ein perfekter Spagat für mich, die ein flüssiges Erlebnis sehen wollen und nicht bereit sind an Grafikdichte zu verlieren. Die Ladezeiten sind auf einem Niveau, das mir zeigt, dass es nicht weiter verbessert werden kann. Schnellreisen sind komplett nahtlos und lassen euch gar keine Zeit, auf euer Smartphone zu schauen.
Bugs habe ich nur wenige erlebt, generell das ganze Erlebnis war ziemlich sauber. Auch den Sound möchte ich hervorheben! Definitiv eines der Titel, den man gerne mit Kopfhörern spielen kann, da die Soundkulisse wirklich gut gelungen ist.
Es ist einfach technisch auf einem fantastischen Niveau – die Reflektionen auf dem Wasser sind toll, die Innenräume der nicht begehbaren Gebäude sind deutlich detaillierter und das Schwingen fühlt sich besser denn je an. Ich denke, rein vom technischen Aspekt hätte man nicht mehr verlangen können, mal den dynamischen Tag-Nacht-Wechsel außenvorgelassen.
Marvel’s Spider-Man 2 ist ein tolles Sequel – sehr nah an einem grandiosen Spiel. Es hat tiefgründige Momente, liefert tolle neue Charaktere und gibt Venom den Platz, den es verdient hatte. Es war eine schwerer Aufgabe all die Balance zwischen Gut und Böse auszugleichen und die Leben der Helden zu porträtieren. Der Gameplayaspekt ist eventuell der, den ich leicht kritisieren könnte. Es bleibt weiterhin bei New York, was als Kulisse dient. Keine Tiefe in der Stadt, keine großen Interaktionsmöglichkeiten, was aber auch niemals Insomniacs Intention war.
Einige Story-Aspekte könnten sich forciert anfühlen, doch allein Venoms Präsenz und seine Rolle in der gesamten Story sind sehr gut entworfen. Marvel’s Spider-Man 2 ist ein sehr gutes Spiel, von einem Entwickler, der sein bestes Spiel bis dato entwickelt hat. Ich glaube niemand hätte es besser entwickeln und verstehen können als Insomniac Games.