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Dead Cells – Wut, Verzweiflung und doch GotY?

Vom Publisher Headup wurde uns die phys. PS4-Version zur Verfügung gestellt. Diese Version kostet UVP 30€ und hat nicht nur das Spiel auf Disc, sondern auch ein kleines Artbook in der Hülle. Zu diesem Preis kann man echt nicht meckern, wenn man Spiele lieber auf der Disc hat!

Entwickelt wurde das Spiel vom fanzösischen Indie-Studio Motion Twin. Eigentlich ist Dead Cells sogar ihr erstes konventionelles Spiel, denn ihre bisherigen Projekte boten und bieten sie kostenlos via Browser mit Premium-Optionen an. Dead Cells startete 2017 als Early Access auf Steam und konnte seitdem die Kritiker überzeugen.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=RvGaSPTcTxc

Es handelt sich dabei um ein “roguevania” – also eine Kombination aus Rogue-lite & Metroidvania. Wem das nichts sagt: in diesem 2D Kampfspiel kämpft ihr euch ähnlich wie im alten Castlevania von Level zu Level, dazwischen begegnen euch immer wieder fordernde Bosskämpfe und bei eurem Ableben startet ihr von Vorne. Im Gegensatz zu einem reinen Rogue-Spiel schaltet ihr aber mit der Zeit die Option frei bessere Ausrüstung zu bekommen und habt im Laufe des Spiels Zugriff auf bessere Rüstungen, Zaubertränke, erweitert eure Lebensenergie usw.

zwischen den Levels kann man permanente oder kurzfristige Upgrades frei schalten

Was nicht bedeutet, dass das Spiel leicht, oder leichter wäre. Für meinen Geschmack ist es sogar schlicht eine Stufe zu steil, denn während ihr euch zum Beispiel in einem Souls-Spiel einfach nur auf die Reaktionen der Gegner konzentrieren müsst um sie zu schlagen, kämpft ihr hier auch noch mit einer zufällig ausgewählten Level & Item-Struktur. Sprich die Level werden zum Teil zufallsgeneriert was Gegner & Items betrifft. Ihr könnt also schon mal Glück haben, oder auch dank weniger toller Items den Startbildschirm einmal zu oft sehen.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=iC6AZ_8Ea48

Das ist zwar eine der Stärken des Spiels, weil die so auch beim 100ten Mal das erste Level nicht 1:1 eurem letzten Durchgang gleicht, aber kann auch schon mal ermüden. Hinzu kommen die Bosse, welche SEHR fordernd sind und euch Einiges an Können abverlangen. Stellt euch drauf ein dass ihr keinen beim ersten Versuch erledigen könnt und ihr euch beim nächsten Versuch auch nicht gleich wieder zum Boss schaffen werdet.

Zusätzlich zum sehr gut abgestimmten Kampfsystem (ich haben selten so etwas ausbalanciertes in einem 2D Indietitel gesehen) kommen auch noch ein paar Geschicklichkeits/Plattform-Abschnitte hinzu, wobei der Großteil “nur” Zugriff zu bessere Aussrüstung gewährt und die Fähigkeiten um dorthin zu gelangen, auch erstmal gelernt sein wollen.

Hier startet ihr immer wieder

Zu meiner Schande muss ich an dieser Stelle auch gestehen: durchgespielt habe ich Dead Cells noch nicht. Dafür ist es mit stellenweise einfach auch zu schwer. Ihr braucht gerade für die Bosse die perfekte Ausrüstung und schon ein zu leichtsinniges Vorgehen in den Leveln davor führt zu einem verfrühten Tod. Noch dazu gibt es keine Abkürzungen, sprich ihr seht die Level (auch wenn deren Aufbau jedesmal etwas verändert ist) immer und immer wieder, was zu genau diesem unvorsichtigen Vorpreschen und damit oft zu schnell zum unerwarteten Game Over führt.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=sQ9e35gzIg4

Aber auch wenn ich es nicht bis zum Abspann geschafft hatte, gingen hier mehr Stunden drauf als in manchen AAA 70€ Titel. Die Chancen stehen außerdem gut, dass ihr nicht so früh kapitulieren müsst. Denn auch wenn der ewige Kreislauf nerven kann (und das müssen sogar Profis zugeben), Dead Cells war bis dato noch nie unfair (auch wenn ich über manche Waffen geflucht habe).

Wer dieses aus Souls schon bekannte Prinzip aus kämpfen-sterben-sich verbessern liebt, findet es hier in 2D-Form auf die Spitze getrieben. Klar ein Souls bietet auch eine wunderbare Welt und eine gut verstecke Geschichte & Charaktere oben drauf. Denn abseits des guten Soundtracks und des Kampfsystems sucht ihr hier nach wirklichen Aushängemerkmalen vergeblich (gerade beim x-ten Durchgang werden die Level & Gegner auch mal langweilig, Zufallsgeneration hin oder her). Trotzdem ist es eines der hochwertigsten Indie-Spiele und viele der üblichen Schwächen wie lahme/indirekte Steuerung, unverständliches Gegnerverhalten, oder unfaire Bosskämpfe sucht ihr hier vergeblich.

Dead Cells KÖNNTE euer Spiel das Jahres sein und euch gleichzeitig in euren Albträumen verfolgen. Es treibt die “noch einen Versuch”-Mechanik (oder wohl eher Sucht) aufs Äußerste und wirkt so fertig wie kaum ein Indie-Titel.


Alex meint:

Ich für meinen Teil liebe Dead Cells. Es ist herrlich schwer, aber zu keiner Zeit irgendwie frustrierend, da man immer wieder einen kleinen Progress hat. Auch wenn man nur seine zwei kleinen Dead Cells abgeben kann, nichtsdestotrotz hat man immer das Gefühl, dass man ein wenig was geschafft hat. Anders sieht es da bei den Bossen aus, durch die endlosen Waffen und Gadget kombinationen hat man oft das Problem, dass man es extrem Schwer hat. Trotzdem liebe ich Dead Cells für seine Musik, seinen Art-Style und auch für das einfach nur geniale Gameplay! Ich hoffe wirklich, dass es so viele Leute wie möglich Spielen können.

Tipp: Aktuell kriegt man Dead Cells für 20€ im PSN Store.

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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