Tinykin – Winzlinge erobern das Kinderzimmer
4. Januar 2024“Ich wäre lieber tot.” – Lootboxen in Videospielen.
14. Januar 2024Avatar: Frontiers of Pandora – Review
Ein Avatar-Spiel im Far Cry– oder Crysis-Stil kann eigentlich gut aufgehen. Ubisoft und Massive Entertainment haben mit Avatar: Frontiers of Pandora ein solides AAA-Spiel im Avatar-Universum auf die Beine gestellt, was zwar im Gameplayaspekt stark inkonsistent ist, dennoch technisch eine großartige Figur abgibt.
Avatar: Frontiers of Pandora ist im Kern ein Far Cry/Crysis-Spiel, was uns aber eine neue Geschichte im Avatar-Universum erzählt. Die 15 -20 stündige Hauptkampagne erzählt leider eine ziemlich unspektakuläre Geschichte, mit viel zu vielen Filler-Charakteren, extrem dämlichen Entscheidungen und einer höchst simplen Narrative. Verbunden mit einer nicht vorhandenen Tiefe in der kompletten Story.
Zu Beginn erstellt man seinen Charakter. Die Menschen versuchen den Planeten immer mehr für sich zu gewinnen. Ihr, als der Hauptcharakter eines ausgestorbenen Stammes, versucht nicht nur euch selbst zu finden, aufgezogen von Menschen, sondern versucht auch den Planeten vor den Menschen zu retten. Die Story von Avatar: Frontiers of Pandora erzählt von mehreren Stämmen, beinhaltet unglaublich viel Lore und ist den Filmen sehr nah. Zwar wird hier etwas komplett Eigenständiges erzählt, die Geschichte also solches ist jedoch sehr vorhersehbar. Ubisoft macht keine großen Experimente und liefert euch seichte Unterhaltung.
Das Spiel hat durchaus starke Momente, wie bpsw. die Bindung zu eurem Flugtier – ein Ikran. Solche Missionen zeigen “leider” nur die Schönheit Pandoras auf dem Bildschirm (auch auf Konsolen), was Massive Entertainment mehr als gelungen ist! Die Geschichte ist leider sehr eindimensional erzählt und beinhaltet keine nennenswerten Momente. Sie leidet auch deshalb, weil einige Charaktere wirklich fragwürdige und in meinen Augen dumme Entscheidung treffen oder äußern.
So wird man durchaus gezwungen, sich durch die Hauptmissionen durchzuschlagen, da es leider keine Highlights in der Story gibt. Ich finde es eben schade wie einfältig die Kampagne erzählt wird. Die Welt bietet nicht nur optisch viel und hätte soviel spannender sein können.
Der Gameplayaspekt ist dafür besser. Hier werdet ihr durchaus auf die Probe gestellt. Das Spiel ist sehr Stealth fokussiert, zwingt euch oftmals klug zu agieren, da Konfrontationen gegen die menschlichen Gegner übel für euch ausgehen. Die Menschen sind immer in Überzahl und deren Waffenpower eurer deutlich übersteigt.
Das Waffenarsenal ist begrenzt: es gibt Bögen, Speere und ein paar Waffen von den Menschen die ihr nutzen könnt. Aus dem Hinterhalt überlebt ihr länger und seid im Vorteil. Denn werdet ihr entdeckt, handeln die Gegner blitzschnell. Die KI fand ich überraschenderweise klug. Es gibt Mechs von Menschen, die euch agil flankieren und sie bleiben selten an einer Stelle stehen. Andere wiederum bombardieren euch aus der Ferne mit Mörsern.
In einer riesigen Open World von Ubisoft gibt es selbstverständlich auch die üblichen Außenposten und die gewohnte Kost aus dem Hause Ubisoft. Objekte zum Sammeln und viele simple Nebenquests. Die Spielwelt selbst ist eines der Highlights. Pandora ist vertikal aufgebaut, da auch das Fliegen eine Rolle einnimmt. Trotz typischer Ubisoft-Formel gibt es leichte Schritte vorwärts. So lässt sich in den Optionen einstellen, lediglich durch Anhaltspunkte Orte oder Missionsvorgaben zu finden – also keine Marker und/oder HUD-Hinweise. Es kommt auf eure Intuition an, wie gut ihr euch in dieser Alienartigen Umgebung zurechtfindet.
Doch das absolute Highlight ist die Technik, mit der mich Massive Entertainment beeindrucken konnte. Pandora ist komplett nahtlos und die dichteste Open World, die ich bisher gesehen habe. Flora und Fauna ist so dicht wie noch nie. Bäume und Büsche wehen im Wind. Pflanzen reagieren auf euch in unterschiedlicher Weise. Tiere jagen euch im Rudel oder flüchten vor euch.
Es gibt zufällige Begegnungen mit anderen Stämmen, die entweder ihren Pflichten nachgehen oder sich ausruhen. Die Welt ist höchst interaktiv und wirkt äußerst lebendig, auch der Sound macht eine tolle Figur. Auf der PS5 gibt es zwei Grafikmodi: der Quality-Modus pendelt sich wahrscheinlich bei 1440p mit 30 FPS ein. Ich glaube Ray Tracing wird zwar nicht genutzt, dennoch sieht das Spiel überragend aus! Ich finde die Assets wirklich gut, die Lichteffekte sind großartig und das Spiel wirkt sehr farbenfroh. Was ich ebenfalls sehr schön fand ist, nach dem Erobern von Außenposten verändert sich die Umgebung komplett.
So wird der Außenposten vollständig mit Pflanzen überwuchert und sieht direkt grüner aus. Der Performance-Modus macht eine solide Figur. Abstriche sind in der Auflösung zu erkennen. Ich hatte aber auch einen interessanten Bug. Nachts war das Spiel sehr verschwommen. Dieser Bug trat nicht jede Nacht auf und am stärksten im Performance-Modus. Die 60 FPS können meisten gehalten werden, Drops gibt es ab und an wieder.
Es gibt klare Gewinner und Verlierer. Die Technik ist einfach umwerfend. Massive Entertainment packt hier alles raus und ich hatte nie das Gefühl, dass die neuen Konsolen nicht ausgereizt wurden. Pandora sieht fantastisch aus, so bunt und unglaublich lebendig! Es wirkt clever entworfen und kommt mit einer Prise Vertikalität, die ich sehr begrüße.
Doch die komplette Story und Narrative sind leider eine Enttäuschung, da eine nie allzu tiefgründige Geschichte erzählt wird. Der Gameplayaspekt hat nach ca. zehn Stunden angefangen mich zu langweilen. Es gab zudem einige Frustmomente in Missionen, da auch Checkpoints fehlten und der Spieler gezwungen wird, die Gegner oftmals im Schleichen auszuschalten.
Im Gesamtpaket ist Avatar: Frontiers of Pandora ein solides Spiel. Der Titel ist zudem in Koop spielbar und eventuell dadurch könnte der Gameplayaspekt spaßiger werden. / Der Downloadcode wurde uns freundlicherweise bereitgestellt.