Ghost of Tsushima – Review
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21. September 2021Ghost of Tsushima: Director’s Cut – Review
Ghost of Tsushima erschien letztes Jahr als das letzte, große PS4-Spiel und es konnte auf ganzer Linie glänzen. Es hatte zwar einige bekannte Elemente aus Spielen wie Assassin’s Creed, doch das unverbrauchte Setting wurden auf den Nagel getroffen. Nach einem Jahr erscheint die Director’s Cut-Version zu Ghost of Tsushima auf PS4 und PS5, mit einem nativen Support auf der PS5, einer Story-Erweiterung und technischen Verbesserungen auf Sonys neuer Konsole.
In meinem Review zum Hauptspiel war ich bereits absolut angetan. Sucker Punch hat sich das Projekt zu Herzen genommen und ein fantastisches Action-Adventure-Spiel gezaubert. Selten sah ich eine solche künstlerische Darstellung bisher. Das Combat-System war ausgefeilt, lediglich die monotonen Aufgaben fühlten sich wie ein Assassin’s Creed-Spiel an. In diesem Review werde ich daher nicht auf das Hauptspiel eingehen, dafür habe ich das Review zum Hauptspiel hier noch einmal verlinkt.
Die Director’s Cut bietet eine erweiterte Story an, die Jin auf die Insel Iki führt. Sie knüpft direkt an das Ende der Hauptgeschichte an und wird eine etwas persönlichere Geschichte erzählen, sowie mehr auf die Beziehung von Jin und seinem Vater eingehen – es ist eine Reise in die Vergangenheit. Sucker Punch riskiert hier aber nicht allzu viel, wie noch im Hauptspiel. Es ist eher eine durchschnittliche Geschichte, die euch nicht langweilen wird, aber dennoch auch nicht packen. Jins Vergangenheit wird hier mehr thematisiert, auch Gründe, wie sein Vater verstarb. Es versucht gar nicht, das Rad neu zu erfinden, oder eine waghalsige Story zu erzählen, es fühlt sich eher nach dem restlichen Prozent an, die im Hauptspiel eventuell gefehlt haben und nicht thematisiert worden sind. Die Story-Erweiterung dauert ca. sechs Stunden. Mit der neuen Insel und neuen Orten zu erforschen sowie Challenges, kommt ihr auf 10-15 Stunden. Es gibt daher auch nicht viel Zeit, neue Charaktere mit Tiefgang zu erzählen, welches wirklich schade ist. Auch im Game-Design der Erweiterung nimmt Sucker Punch kein Risiko auf. Es gibt weiterhin Bambusstände zum Zerschneiden, heiße Quellen zu besuchen sowie auch Außenposten zu säubern. Im Großen und Ganzen ist die neue Story-Kampagne eher solide in meinen Augen.
Der native PS5-Support ist dennoch wirklich lobenswert! Schon zuvor lief der Titel via Backwards Compatibility in 60 FPS und 4K-Auflösung (1440p glaube ich?) auf der PS5. Nun hat Sucker Punch kompletten Dualsense-Support geliefert sowie 3D Audio. Die Dualsense-Implementation ist wirklich durchaus gelungen; ihr merkt die Schritte, wenn ihr mit eurem Pferd reitet. Die Hits mit dem Schwert im Combat können wirklich gut wahrgenommen werden. Die Ladezeiten waren bereits auf der PS4 unter anderem das Beste, was ich bisher erlebt habe, und auch hier sind sie instant. Die adaptiven Trigger kommen beim Bogenschießen sehr gut zum Einsatz, auch das 3D Audio-Feature hört sich für mich gut an – zwar nicht zu vergleichen wie mit Demon’s Souls, dennoch solide. Die neue Insel konnte mich visuell nicht komplett umhauen; es gab nur wenige Gebiete und Orte, die durchaus frisch wirkten, doch im Gesamtpaket kam mir alles sehr bekannt vor. Auch ein seltsames Problem für Sucker Punch war wohl das Wasser, denn das sieht überhaupt nicht gut aus. Es wirkt eher so, als wäre es sehr künstlich und ohne Dichte und Fülle. Die Cutscenes waren recht ordentlich, dennoch gab es einige Probleme mit der Lippensynchronität – da merkt man meiner Meinung nach das Arbeiten vom Homeoffice aus.
Ich kann dieses Spiel nicht genug komplett empfehlen. Das Hauptspiel ist sehr stark in Bezug auf eine bodenständige Geschichte, die manchmal auch düster werden kann. Jin ist eine tolle Persönlichkeit, mit viel Tiefgang und emotionalen Momenten. Die künstlerische Darstellung muss man erlebt haben und das Combat macht unglaublich viel Spaß. Die Iki-Insel erweitert das Ganze eher durchschnittlich. Es ist im Grunde genommen mehr vom Alten, auch wenn man eventuell etwas frisches erwartet hätte. Der native PS5-Support ist grandios, mitsamt der Dualsense-Features. Ghost of Tsushima bleibt in meinen Augen, eines der interessanten IPs im Action-Adventure-Genre und die Director’s Cut ist perfekt für diejenigen, die das Hauptspiel bisher nicht angefasst haben und eventuell mehr Spiele für die PS5 erwarten. Schlaft hier nicht ein, das ist was ganz besonderes. / Downloadcode vom Publisher bereitgestellt