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Jeder Publisher will es, alle Entwickler*innen versuchen es und nur die wenigsten schaffen es am Ende. Es geht immer um das nächste “große Ding”. Nur ist es einfach schwer möglich Erfolg zu planen. Meist kommt er unerwartet, über Nacht und oft genug einfach gar nicht. Am liebsten jedoch im Gewand eines Games as a Serivce, also einem Spiel, welches sich lange und länger am Markt behaupten kann und die Spielerzahlen stetig oben hält, weil Content für Content nachgeschoben wird. In der Vergangenheit flogen bereits einige damit derbe auf die Fresse und manch ein Stecker wurde früher als gedacht gezogen.
Schließlich gibt es einige Platzhirsche, die nur ungerne ihre Position abgeben. Dem Entwickler Arrowhead ist dieses Kunststück gelungen und Helldivers II startete, wohl für alle, mehr als unerwartet erfolgreich. Inklusive mir, der wirklich seit Killzone II keinen Multiplayer mehr so intensiv gespielt hat. Auch wenn es noch früh im Jahr ist und die Blockbuster traditionell eher zur kälter werdenden Jahreszeit erscheinen, so ist die erste Überraschung gelandet. Ich habe bereits mehr als 30 Stunden auf den verschiedensten Planeten mit Freunden und “anderen” gekämpft. Wieso ich soviel Spaß mit dem Spiel habe, versuche ich euch nun zu erzählen.
Schon gleich zu Beginn eroberte das Spielchen mein satirisches Herz. In Anlehnung an den fantastischen, großartigen, viele weitere superlative, Film namens Starship Troopers von 1997, überzeugt Helldivers II mit einem identischen sarkastischen und zynischen Humor auf ganzer Linie. Die Menschheit der Über-Erde befreien ganze Galaxien vor bösen Kreaturen und setzen mithilfe von Waffengewalt ein Zeichen für Demokratie und Freiheit. Das beginnt mit dem Intro, setzt sich im Tutorial fort und auch während der hitzigen Schlachten versprüht das Spiel diesen Charme auf vielen verschiedenen Ebenen.
Mit einem großen Knall zum Sieg!
Sowohl in der Handlung, wie auch im Gameplay, ist der zentrale Aspekt des Spiels, die Befreiung der Planeten voranzutreiben und die Gewaltherrschaft durch Terminiden und Automaten zu brechen. Habt ihr das rudimentäre Tutorial beendet und euch den Umhang verdient, bekommt ihr als Helldiver gleich ein protziges Raumschiff. Das Raumschiff ist euer neues Zuhause. Hier rüstet ihr euch aus, gebt eure verdienten Credits aus, schaltet neue Buffs frei, trefft euch mit Freunden oder Unbekannten und stürzt euch wie ein Geschoss ins Getümmel.
Im Getümmel erwarten euch die Terminiden – vielbeinige Insekten, die durchaus eine echt imposante Größe und Masse erreichen können. Sie krabbeln, springen, verschießen ätzende Körperflüssigkeiten, haken auf euch ein und brechen wellenartig aus dem Boden. Die Automaten – das komplette Gegenstück dazu und erinnern eher an Terminator. Cyborgs mit leuchtenden Augen und fiesen Lasern, die euch wahnsinnig schnell in die Knie zwingen können. Via Transporter fallen Sie vom Himmel und schicken Bataillon für Bataillon verschiedenster metallischer Monstrositäten.
Beides hat seinen Reiz und fordert eine andere Herangehensweise von euch. Im Kern versuchen immer die Ruhe zu bewahren, euch abzusprechen und gezielt eure Buffs, wie auch die Perks einzusetzen, damit nur Ihr wieder Herr der Lage seid. Und als GaaS (Games as a Service) versteht es sich von selbst, so bereits auch geschehen, neuer Content wird und wurde bereits nachgeschoben.
Auch wenn ich kein Fan vom Begriff “Meta” bin, aber der intergalaktische Krieg läuft in Echtzeit ab. Heißt, dass alle Spieler*innen gemeinsam ihren Teil dazu beitragen, die Planeten zu befreien. Dadurch entsteht zumindest bei mir ein großer Anreiz, sich immer wieder aufs Neue zu beweisen und gleichzeitig hält es den Live-Service-Charakter für mich lebendig, ohne aufgezwungen künstlich dabei zu wirken.
Für die Demokratie!
Lobend zu erwähnen ist außerdem das Gunplay und die Wucht die hinter all dem Effektgewitter steht. Die Waffen haben Gewicht, Gegner geben Trefferfeedback auf verschiedenste Arten wider, die Gegner zerbratzen richtig und außerdem ist der Schwierigkeitsgrad echt derbe knackig. Da ist Angriff nicht immer die beste Verteidigung. Wer nicht aufpasst, wird von allen Seiten flankiert und die Mission ist zum Scheitern verurteilt.
Bei den Missionen habt ihr immer eine Auswahl von ganz unterschiedlichen Operationen. Da heißt es Funktürme zu aktivieren, Wissenschaftler*innen zu befreien, Gebäude zu zerstören, Ressourcen zu sichern, etc. und noch mehr optionale Aufgaben. Je mehr ihr im Zeitfenster erledigt, desto mehr Erfahrungspunkte, Medaillen und Kriegsboni erhaltet ihr.
Und hier ist ein Punkt, der viele Leute beunruhigen kann: Premium War-Boni können mit Super Credits, einer Währung im Spiel die mit Echtgeld gekauft werden kann. Es ist jedoch wirklich möglich, diese Super-Credits während Missionen zu verdienen oder sie über den Basis-Kriegsbonus zu kaufen, auf den alle Spieler*innen Zugriff haben. Ist kein dummes Gelaber, das funktioniert wirklich!
Seitens der Entwickler wurde bereits bestätigt, Kriegsboni verfallen nicht und es werden immer neue im Laufe der Zeit veröffentlicht. Es gibt bisher vier Stores, aus denen ihr neue Umhänge, Rüstungen, Waffen, Emotes, etc. kaufen könnt. Zusätzlich garantiert das Abschließen von Missionen Erfahrungspunkte für euren Charakter, um neue Gefechtsoptionen freizuschalten und allgemeine Verbesserungen für das Schiff und den Charakter.
Mit Teams von bis zu vier Spielern bietet das Multiplayer-Erlebnis in Helldivers II etwas Besonderes. Denn in meinen bisherigen Sessions muss ich eindeutig feststellen: egal ob mit Freunden oder komplett unbekannten Spieler*innen – das Zusammenspiel funktioniert zum überwiegenden Großteil echt richtig gut! Es wird sich abgesprochen, unterhalten, markiert und sehr häufig entstand so ein richtig schöner Spielfluss, der mich immer weiter motivierte.
Daher auch die richtige Entscheidung, Friendly Fire nicht auszuschalten. Das führt unweigerlich zu brenzligen und / oder tödlichen Situationen. Gleichzeitig auch zu irrwitzigen Momenten, die häufig verziehen werden. Weil für die Demokratie und Freiheit!
Technisch macht Helldivers II eine richtig gute Figur, auch wenn es gelegentlich zu deutlichen Einbrüchen der Performance kommen kann. Optisch stimmungsvoll, wenn der Nebel über dem Feindgebiet liegt und ein klarer Sternenhimmel den nächsten Meteoritenschauer ankündigt. Ich mag das Design der Über-Menschen, der Bugs und Terminator. Bin wirklich ein klein wenig verliebt in das Game!
Einziger wirklich ätzender Wermutstropfen aktuell noch: einer meiner Brüder spielt das Spiel via Steam, ich auf der PlayStation 5. Wir können uns partout nicht als Freunde hinzufügen. Es geht nicht über den Freundecode und selbst wenn wir bisher zusammen gespielt haben und uns unter “recent players” sehen, eine Freundesanfrage kann verschickt werden, aber nach der Annahme passiert nichts. Ich hoffe auf baldige Patches und das auch dieses Problem bald der Vergangenheit angehört.
Denn die Serverprobleme zum Launch und der Tage danach sind mittlerweile und glücklicherweise Geschichte.
Für mich zählt Helldivers II bisher zu den unerwarteten Hits in diesem noch jungen Videospieljahr 2024! Ich hoffe auf regelmäßigen Content, gute Kommunikation vom Entwicklerteam und wünsche mir weiterhin viele spaßige Stunden auf dem Schlachtfeld!