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Octopath Traveler II – Review

Octopath Traveler II ist ein direktes Sequel zum ersten Teil und erweitert im Grunde genommen die Formel. Es ist wahrscheinlich kein fälliges Sequel oder geht eine völlig neue Route ein, es konzentriert sich eher auf die Probleme, die der erste Teil hatte und liefert ein deutlich schöneres Erlebnis. Ich habe bereits den ersten viel gespielt, aber nie zu Ende.

Octopath Traveler II ist weiterhin ein JRPG und orientiert sich sehr nach dem ersten Teil. Es gibt acht verschiedene Charaktere, die keinen direkten Bezug zueinander haben, aber durchaus kleine gemeinsame Story-Quests erleben können. Somit haben wir es mit acht verschiedenen Quests zu tun, die man in beliebiger Reihenfolge erledigen kann. Im Sequel gewährt Square Enix euch ein wenig mehr Freiheit und forciert nicht die Stories, die euch aus dem Gameplay-Erlebnis herausreißen können. Die meisten Charaktere sind ganz ordentlich, wenige haben mir überhaupt nicht gefallen und wenige sind wirklich gut. Der Ton des gesamten Spiels, mitunter auch die Dialoge, sind weiterhin in einem etwas eher kitschigen Ton und wirken sehr JRPG-artig.

Es ist daher genau das, was man von einem Square Enix-Spiel erwarten kann. Die meiste Zeit über nervt es nicht, aber Octopath Traveler II hat immens viele Dialoge und da muss man sich die Zeit nehmen. Es gibt kluge Optionen wie Dialoge fortlaufen zu lassen, ohne dass man nach jeder Zeile X drücken muss – das sind wirklich sehr intelligente Verbesserungen, die das Erlebnis deutlich frustfreier gestalten können. Generell haben die Geschichten der acht Protagonisten mich nicht umgehauen, manche habe ich komplett übersprungen, da sie wirklich zu kitschig sind. Einen deutlich erwachseneren Ton hätte ich mir gewünscht, da der erste Teil bereits dieselbe Route eingegangen ist und hier im Grunde genommen das Schema wiederholt wird, lediglich acht neue Protagonisten werden neu präsentiert.

Das Gameplay ist ziemlich identisch. Die Kämpfe mit bis zu vier Protagonisten laufen rundenbasiert ab. Es gibt mehrere Klassen bzw. Jobs im Spiel. Im Spielverlauf könnt ihr auch einen zweiten wählen, der mehr zum experimentieren einlädt. Generell wird man stetig herausgefordert, um das bestmögliche Team zu finden bzw. die Chemie, die am besten im Kampf funktioniert. Es gibt zudem einige Geheimklassen, die eher im späteren Verlauf freigeschaltet werden können. Jeder Charakter hat ca. fünf Kapitel und auch der Content ist wirklich groß. Octopath Traveler II ist daher ein großes Spiel, ich bin derzeit bei ca. 45 Stunden und habe erst die Story von drei Charakteren beendet. Auch einige Gebiete bzw. Dungeons habe ich nicht erkundet. Die Spielwelt kommt mit vielen bereisbaren Orten wie ganze Städte, Dungeons oder auch Altare, wo ihr neue Fähigkeiten erlernen könnt. Dennoch finde ich das Erlebnis etwas linearer gestaltet als komplett offen und dynamisch.

Zwar könnt ihr beliebig vorgehen, euer Team nach eurem Belieben aufstellen, aber dennoch ist nicht jeder Dungeon oder jeder Ort euch direkt zugänglich bzw. machbar. Ich habe definitiv gemerkt, dass es einige Orte gibt, die im Grunde genommen nur für die Story designt worden sind. Daher lohnt es sich nicht allzu sehr, abseits der Hauptpfade viel zu erkunden, da ihr in Orte reisen werdet, wo am Ende nichts auf euch wartet – kein Boss und / oder kein besonderer Loot.

Selbstverständlich sollte man trotzdem mal nach links und rechts gehen, um Ressourcen zu sammeln, Waffen zu finden, gewisse Personen ausfindig machen etc., aber dennoch können gewisse Orte erst nach einem bestimmten Fortschritt beendet werden, da sie storybedingt sind. Das ist kein negativer Punkt in meinen Augen, jedoch hatte ich vorab andere Erwartungen. Die Kämpfe sind fantastisch und wirklich clever entworfen. Es gibt mehrere Waffentypen im Spiel sowie Elemente. Jeder Gegner hat seine Schwachpunkte und die solltet ihr herausfinden. Da auch jeder Gegner sogenannte Schildpunkte hat, ist es im Grunde genommen das Ziel, seinen Schild zu brechen. Eure Protagonisten können ebenfalls auch neue Ultimate-Fähigkeiten ausführen, die euch wirklich behilflich sein können. Ich finde, das Combat ist wirklich das beste in diesem Spiel und daher war es war es auch ein Problem zugleich, da ich die Story für die meisten Charaktere übersprungen habe, da das Combat mich so gefesselt hatte.

Visuell nutzt Square Enix den gleichen Stil wie im ersten. Es wirkt wie ein Pixelspiel, aber kommt mit wunderschönen Umgebungen, die zwar weiterhin sehr pixelartig sind, dennoch deutlich schärfer und detaillierter. Der Soundtrack ist einfach umwerfend und hier glänzt das Sequel ebenfalls. Es läuft auf der PS5 sehr geschmeidig und sieht sehr scharf aus, auch die Ladezeiten sind im Grunde genommen gar nicht vorhanden. Bugs hatte ich ebenfalls keine in meinen 45 Stunden gesehen.

Octopath Traveler II ist genau das, was ich mir erhofft habe. Es erweitert die Formel mit sehr klugen Entscheidungen, wie bspw. ihr seid nicht mehr gezwungen jedes erste Kapitel eines einzelnen Protagonisten zu spielen. Ihr könnt es auch später nachholen oder auch gar nicht. Und das weiß das Spiel auch. Das Combat und das Erkunden machen wirklich Spaß und die Entwickler wollen euch aus dem Gameplayloop nicht rausreißen. Dennoch ist halt das Narrative etwas lästig nach 45 Stunden geworden und auch sehr monoton. Die Schreibweise ist stets auf einem gleichen Level, der Ton wird selten erwachsen und generell wirkt es wie ein typisches JRPG von Square Enix. Ich hätte mir hier einen deutlich erwachseneren Ton gewünscht. Ich bin kein großer JRPG-Fan, aber Octopath Traveler II hat mir wirklich gut gefallen. / Der Downloadcode wurde uns freundlicherweise bereitgestellt.

Olu
Olu
Ich zocke im Grunde genommen nahezu alles, Ausnahme sind eher MMOs und Fighting Games. Ganz großer Fan von Sonys 1st-Party-Spielen!

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