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Der persische Prinz ist zurück – auch wenn er in dem neuesten Ableger der Reihe eher in den Hintergrund und als Teil der Geschichte funktioniert, nicht aber als spielbarer Charakter in Erscheinung tritt. Mit Prince of Persia: The Lost Crown erschien am 18. Januar 2024 ein 2D-Metroidvania, welches bereits mit der Ankündigung für skeptische Blicke sorgte, denn eigentlich warten die Fans seit Jahren auf das Remake von “The Sands of Time”. Wie wir jedoch wissen knirscht und knarrt es in einigen Studios von Ubisoft.

Als dann aber der Name des Studios fiel, Ubisoft Montpellier, war auch meine Aufmerksamkeit gewonnen. In den 2010er Jahren landeten Sie mit Rayman Origins, Legends und Valiant Hearts: The Great War größere und kleinere Hits. Ob Ihnen der nächste Clou gelungen ist und wie gut sich die Säbel im Metroidvania-Dschungel schlagen, versuche ich euch in diesem Review zu erzählen.

Wie bereits von mir zu Beginn des Textes erwähnt, spielt Ihr nicht den Prinzen selbst, sondern schlüpft in die Haut von Sargon. Er ist das jüngste und neueste Mitglied der Sieben Unsterblichen, die ihre außergewöhnlichen Kräfte zum Schutze Persiens zur Verfügung stellen. Zu Beginn des Spiels wird der Thronnachfolger, Prinz Ghassan, entführt. So gleich startet die Rettungsaktion und die Krieger*innen verfolgen die Entführer. Der Umfang und die Dimension, bzw. die Tiefe der Geschichte passt im Grunde auf einen Bierdeckel – wenn Ihr klein schreibt.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=MmX7a_e65uU&ab_channel=Ubisoft

Da die Geschichte so dünn ist, spare ich mir weitere Ausführungen dazu – aber erwartet weder zu viel, noch malt sie euch zu bunt aus. Das bisschen Geschichte überlasse ich euch. Anstatt eines Klempners der eine Prinzessin rettet, rettet ihr einen Prinzen. In kurzen Zwischensequenzen und kleineren Dialogen werden die Geschehnisse, die Vergangenheiten der Charaktere und Absichten ziemlich dünn auf eine etwas mehr als 20 stündige Spielzeit gezeichnet.

Der Grund dieses Spiel zu spielen ist das Gameplay selbst.

Alles was dieses Spiel in über 20 Stunden nämlich verdammt richtig macht, ist das Gameplay. Die Animationen von Sargon selbst, der Welt und Feinde ist wirklich superb! Die Bewegungsabläufe gehen wunderbar flüssig ineinander über und mit jeder weiteren Stunde seid Ihr mehr im Flow. Dabei macht das Spiel wirklich überhaupt gar nichts, aber auch gar nichts neu!

Alle Mechaniken haben wir schon zu Hauf in anderen und ähnlichen Videospielen gesehen. Egal ob es der Doppelsprung ist, ein Enterhaken, Teleportation, Spezialattacken, etc. – kenne ich alles und Ihr mit Sicherheit ebenfalls. Weshalb ich aber trotzdem des vollen Lobes bin, liegt einfach daran, dass ich alles im Grunde schon kenne und hier in Perfektion nutzen kann. Das Studio hatte ein extrem gutes Gespür, zu wann es wohl an der Zeit ist, euch die nächste Fähigkeit an die Hand zu geben. Irgendwann fliegt Sargon nämlich nahezu durch die überraschend große Welt und schwingt sich von einer Plattform zur nächsten.

Erweitert wird alles durch den Schmuck den Sargon um den Hals trägt. Verschiedene Amulette, die Ihr im Verlaufe findet, gewähren euch Buffs. Amulette und eure beiden Waffen – Säbel und Bogen könnt ihr aufleveln. Auch hier empfand ich es als absolut ausreichend von den Möglichkeiten euch ein klein wenig eures Stils anzupassen.

Dazu gibt es verschiedene Gegnerarten, bei denen Ihr auch ausweichen und blocken müsst – sonst gibt’s derbe Fäuste für euch ins Gesicht. Echt knackige Pattformpassagen, bei denen Ihr auch ein wenig Hirnschmalz einsetzen müsst, jede Menge Verstecke und wirklich echt derbe knackige Bosskämpfe!

Alles vereint in einer typischen Metroidvania-Welt. Wobei “gar nichts neu” auch nicht wahr ist. Ich glaube eines der praktischsten Features war, sich Levelabschnitte bei denen Ihr gerade nicht weiterkommt oder zu denen Ihr später zurückkehren möchtet, weil Quest X oder Y Priorität hat, via Screenshot abzuspeichern. So wisst Ihr auch nach Stunden was, wieso und warum. An die Spielewelt da draußen: unbedingt nachmachen und in euer nächstes Spiel implementieren! Für mich jetzt ein Muss!

Spielerisch top, grafisch okay.

Die malerischen Hintergründe stechen dort noch am ehesten heraus. In einigen Gebieten haben sie schon dafür gesorgt, dass ich stehen blieb und genauer hinschaute. Der Rest vom spielerischen Fest ist solide. Das hatte aber auch gleichzeitig den Effekt, dass The Lost Crown auf allen Plattformen ziemlich rund läuft. Auch wenn ich nur die PS5-Version gespielt habe, hörte ich / las ich, dass es auch auf der Nintendo Switch astrein spielbar ist. Also wozu meckern?

Der Stil passt zur Grafik und umgekehrt. Den einzigen kleineren Kritikpunkt den ich habe: ich bin bis zum Spielende nicht ganz mit dem Parieren von gegnerischen Angriffen klargekommen. Es gibt neben der normalen Attacke noch zwei weitere Formen: Leuchtet der Gegner gelb auf, könnt Ihr parieren und seid Ihr erfolgreich, löst Ihr automatisch einen starken Konterangriff aus. Leuchtet der Feind rot, müsst Ihr ausweichen. Blocken oder Parieren ist nicht möglich.

Irgendwie fiel es mir schwer, die richtigen Momente zu treffen und habe meist zu früh oder zu spät gedrückt. Das wurde auch nie so wirklich gut und hat mich das ein oder andere mal genervt. Dennoch möchte ich es dem Spiel nicht zwingend negativ auflegen, sondern schiebe es viel mehr auf meine eigene Unfähigkeit. Denn Ihr habt und damit komme ich auch zum letzten Punkt in diesem Review, die Möglichkeit den Schwierigkeitsgrad individuell anzupassen.

So könnt Ihr aus den vorgegeben Graden auswählen und solltet Ihr dennoch Probleme im Spiel haben, verändert Ihr die Regler so, dass es für euch passt. Da wäre zum einen die gegnerische Stärke, Lebensenergie oder auch das Zeitfenster fürs Parieren zu verändern. Neben dem gibt es noch weitere Möglichkeiten, die meinem Hirn aber just in diesem Moment nicht mehr einfallen.

Für mich ist Prince of Persia: The Lost Crown die erste wirklich große Überraschung in diesem Spielejahr und ich kann es nur wärmstens empfehlen! Ich hatte verdammt viel Spaß mit dem Spiel und habe mich sehr wohl in dieser Welt gefühlt. Fans von Metroidvanias können bedenkenlos zugreifen! Es erwartet euch eine persische Perle und trotz der wenigen Waffen, bewiesen die Kämpfe viel Komplexität. Gleiches gilt für die Platform-Passagen – machte einfach irre viel Bock!

Marco
Marco
Seit 1987 dabei. Von SEGA irgendwann bei der PlayStation gelandet. Hin und wieder auch Mal Maus und Tastatur - aber am liebsten doch mit einem Controller in der Hand.

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